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Bad Neustadt
Schülerkreistag: FDP-Idee kommt im Kreistag von Rhön-Grabfeld nicht gut an
Ziel des Antrags: Jungen Menschen sollte die Möglichkeit gegeben werden, ihre Gedanken für eine Kreispolitik zu artikulieren.
Parlamentarier der Zukunft? Im Rathaussaal in Würzburg tagt das Schülerparlament des Röntgen-Gymnasiums. Sollte es etwas Ähnliches als Schülerkreistag in Rhön-Grabfeld geben? 
Foto: Gabriele Wollmann | Parlamentarier der Zukunft? Im Rathaussaal in Würzburg tagt das Schülerparlament des Röntgen-Gymnasiums. Sollte es etwas Ähnliches als Schülerkreistag in Rhön-Grabfeld geben? 
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 28.07.2023 04:32 Uhr

Die FDP-Vertreter im Kreistag von Rhön-Grabfeld hätten gerne einen Schülerkreistag. Jungen Menschen sollte dadurch die Möglichkeit gegeben werden, ihre Gedanken für eine Kreispolitik zu artikulieren. Seit Antragstellung zu Beginn des Schuljahres 2022/2023 beschäftigen sich die Kreisverwaltung und insbesondere der Kreisjugendring mit dem Thema.     

Bei der jüngsten Sitzung des Kreistags wurde der Stand der Dinge vonseiten der Landkreisverwaltung zusammengefasst und von Landrat Thomas Habermann zusammengefasst. Größtes Problem demnach: Beim Kreisjugendring sehe man kaum Möglichkeiten, mit den aktuellen personellen Kapazitäten ein solches Gremium zu etablieren.   

Die Ebene der Kommune ist entscheidend

Auch beim Kreisjugendring sei man der Ansicht, dass Jugendliche und Schüler beziehungsweise Schülerinnen vor allem ihre Lebenswelt innerhalb der Heimatgemeinde beziehungsweise der Schule hätten, die Ebene des Landkreises eine eher untergeordnete Rolle spiele. Dementsprechend sei Jugendarbeit in erster Linie die Aufgabe der Kommunen.  Auch die kommunale Jugendarbeit sieht einen ersten Anknüpfungspunkt bei den Kommunen, eine landkreisweite Vernetzung sei später denkbar.  

"Wenn, dann müssen erst alle Kommunen ein solches Jugendparlament etablieren", findet auch Landrat Thomas Habermann. Erst müssten kommunale Angebote etabliert und ausgeschöpft werden, bevor man auf Landkreis-Gremien setze. Die SPD hatte seinerzeit vorgeschlagen, sich über den Schülerkreistag im Landkreis Würzburg zu informieren.

Hoher personeller Aufwand

Resümee der Würzburger Jugendarbeit: Der personelle Aufwand sei hoch, die Motivation der Schulen problematisch, langfristig verlören die Jugendlichen das Interesse. Die Landkreisverwaltung in Rhön-Grabfeld wie auch der Kreisjugendring halten in der Folge einen Schülerkreistag für "nicht zielführend".

SPD-Fraktionssprecher René van Eckert zeigte sich zwar "dankbar" für den FDP-Vorstoß, auch wenn man an die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre denke. Letztlich war die Mehrheit aber auf Seiten der Kritiker, wie Michael Werner, der neue Fraktionssprecher der Freien Wähler. "Wir haben einen starken Kreisjugendring, der ist gut vernetzt, die Jugendarbeit ist beim Kreisjugendring gut aufgehoben", so Werner. Letztlich konnten sich nur acht Kreisrätinnen und -räte für eine Weiterverfolgung des Projektes erwärmen, die Mehrheit lehnte ab. 

 
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