Sie dürfen bei Festen nicht fehlen: Herzen mit Aufschrift, Schokofrüchte und Popcorn. Allein der Duft nach gebrannten Mandeln versetzt in Festtagsstimmung. Aber was machen die Schausteller, wenn coronabedingt alle Feste ausfallen? Die Rhöner Zuckerbäckerei Keller stand vom Freitag bis Sonntag ganz allein vor dem Rathaus in Bad Königshofen und hoffte auf Kunden.
Der Bad Königshöfer Bürgermeister Thomas Helbling hatte die Erlaubnis erteilt, vor dem Rathaus Aufstellung zu nehmen. "So werden wir nicht vergessen und zeigen, dass wir nicht aufgeben", sagt Heidi Keller, die mit ihrer Mutter Monika Saliger hinter dem Tresen steht. "Fast alle Veranstaltungen fallen aus und wir müssen sehen, dass uns nicht die Decke auf den Kopf fällt", ist ihr Kommentar.
Seit über zehn Jahren kommt der Familienbetrieb Keller mit Sitz in Schönau, nach Bad Königshofen, zum Sommerzauber, Bürgerfest, Fischfest und zum Winterzauber. Jetzt hoffen sie, dass wenigstens der Winterzauber stattfindet, damit etwas Geld in die Kasse kommt. Dann könnte auch das kleine Karussell, das die Familie besitzt, wieder zum Einsatz kommen.
Sorgen nicht anmerken lassen
Die Familie Keller ist schon lange im Schaustellergeschäft. Heidi Keller hat dort eingeheiratet und sich ebenfalls eingebracht. "Es ist schön, den Leuten Freude zu bereiten und die Feststimmung zu erleben. Den anderen beim Feiern zuzusehen ist aber nicht jedermanns Sache, dafür muss man geboren sein", sagt Heidi Keller. Die Brüder von Ehemann Andreas Keller sind mit Crepesständen, Dosenwerfen und ähnlichem alle im Schaustellergeschäft und genauso durch Corona ausgebremst. Sie hoffen jetzt auf die Weihnachtsmärkte und wünschen sich, dass sie nicht ausfallen.
Einige Stammgäste haben die Kellers in Bad Königshofen, man wechselt ein paar freundliche Worte und lässt sich die Sorgen nicht anmerken. Am kommenden Wochenende macht die Zuckerbäckerei Station in Mellrichstadt.