Die Schönauer Fosenocht hat auch nach einem Jahr Abstinenz nichts an ihrer Ausstrahlungskraft und ihrem Glanz verloren. Das diesjährige Motto lautete "Uns is alles Wurscht". Eine "Würschtläng" gab es als Fosenochtsorden. Den Orden hat, zum wie vielten Mal auch immer, Ehrenpräsident Werner Kiesel in seiner Hobbykeller-Holzschnitz-Werkstatt fabriziert.
Es ist ein zirka 20 Zentimeter langes Brettchen, womit der Metzger in früheren Jahren seine „Würscht“ abgemessen hat bei der Hausschlachtung. Behauptet jedenfalls Sitzungspräsidentin Elke Kiesel. Zum Abholen einer „Würschtläng“ hat man die Kinder früher bei der Hausschlachtung zum Nachbarn geschickt. Der hat ihnen dann im Rucksack einen Stein oder sonst was aufgeladen und wieder heim geschickt. Dafür gab es vom Metzger dann ein „Extrawürschtle“. Das gibt es auch heuer und zwar auf die „Würschtläng getackert.
Eine Riesenschweinerei
Nach über einem Jahr Renovieren zeigt sich der Kolpingsaal in frischem Glanz und schon gibt es zum Beginn der Prunksitzung eine „Riesenschweinerei“. In schönsten rosaroten Schweinskostümchen präsentieren sich die Elferräte und warten auf das „Schlachtfest“, welches Sandra Beck mit ihren beiden Töchtern Lea und Nele mit ihnen in Szene setzt. Als Elke Kiesel dann als Metzgermeisterin auftaucht und durchzählt, hüpfen wieder alle ihre „zehn Schweinchen“ quietschfidel über die Bühne. Glück gehabt.
Lorena Johannes, Lina Rahm und Luisa Reubelt suchen bei einem „Kermes Casting“ einen knackigen Burschen für die Kermesgaudi. Leo Reubelt lässt sich nicht lange bitten. Wenig später ist es Denis (Bob) Rehm, der als „Bob der Baumeister“ auf den Schönauer Baustellen unterwegs ist und mit der Wegfurter Umgehungsstraße seine Schwierigkeiten hat: „Umgehungsstraß, wo denkt ihr hie! E Straß ? En Staudamm baue die!“ Über einige Unzulänglichkeiten sinnieren die „Krummtonsänger“ bei ihrem eigenwilligen Song „Es gibt so viel Trottel auf der Welt“.
Eine Schönheitskönigin
Einzigartig zeigt sich dabei Anja Deget, die sich als „Schönauer Schönheitskönigin“ vorstellt. Und auch der Wiesnhit des letzten Jahres feierte fröhliche Urständ mit Christina Reubelt als „Cordula Grün“. Mit dem Attribut „Lende gut – alles gut“ betitelt schließlich die Präsidentin die Vorstellung von Bianca Göbel als „FFV“ alias Fleischereifachverkäuferin. Die nimmt sich schließlich auch den neuen „Wurschttempel“ in Neustadt vor und macht ihren spöttischen Reim auf die dortige Nummernausgabe als sogenanntes „Trostpflaster“.
Zwischendurch sind die Schönauer Mädels an der Reihe. Die Jüngsten springen und tanzen lustig nach dem Bonanza-Song als Cowgirls über die Bühne, angeleitet von Sabrina Rocco und Jessica Horbelt. Die Juniorengarde und die Große Garde zeigen zwei flotte Gardetänze, wobei die Junioren von Eva und Christina Reubelt, die Großen von Christina Müller und Irina Erb trainiert wurden.
Ein Abschiedslied für den Ober-Horst
Deftig, heftig und voll Elan absolvieren in diesem Jahr Opa Ludwig (Harald Gans) und Sohn Joachim (Reubelt) ihre Rollen im Sketch „Wir sind Bürgermeister“. Vorher war Bürgermeister Rudi (Fabian Göbel) wegen den vielen Beschwerden als größter „Schuldenbürgermeister des Landkreises“ entnervt zurückgetreten.
Noch mit dabei Steffen Beck, Sofia Gans und Anna-Maria Kohl. „Horst bitte geh,- jo mei wär des schee“, singen despektierlich die Vier Zylinder Volker Kiesel, Annette Pörtner, Sven Zirkelbach und Denis Rehm und meinen damit den bayerischen Oberhorst Seehofer.
Über die „Andrea Nahles, war des denn scho alles?“ bis zur Fußball-Nationalmannschaft (die halten sich gerne im Spreewald auf, dort sind die Gurken unter sich) bis natürlich hin zum Mauerbauer Trump spannen die vier Spaßmacher ihren politisch-satirischen Bogen. Und bevor Tanzmariechen Melina (Wappes) ihren Solotanz zeigen kann, ist der Kolpingsaal-TÜV in Person von Dustin Laudenbach an der Reihe, um die Belastbarkeit der neuen Bühne zu testen.
Ein wirklich kolossaler Auftritt
Sein OK gibt er aber erst nach dem „kolossalen Auftritt“ seines TÜV-Mariechens Vera Räder. Ihre Kochkünste zeigen dann in der „Schnitzel-Panierstraße“ Sandra und Julia Beck, Bettina Stäblein, Sabrina Rocco, Bianca Göbel, Christina Reubelt und als „Pol(l)en-Gastköchin“ Branka Pavlovska alias Ilona Zirkelbach.
Auch Miss Piggy macht den Schönauer Fosenöchtern mit ihren Gesangskünsten ihre Aufwartung, Sonja Rahm sorgt mit ihrem Schweinchen-Outfit und -Songs für ausgelassene Heiterkeit beim Publikum. Natürlich sind auch die Garden wieder mit von der Partie, die Junioren mit einem Matrosen-Schautanz und das sportliche Männerballett unter der Leitung von Lena und Luisa Reubelt.
Den Schlusspunkt setzen schließlich die Mädels der Großen Garde mit einem Putzfrauen-Schautanz. Einstudiert wurde der Tanz von Franziska Vey und Janina Fries. Großen Anteil am Erfolg der Sitzungen hatten auch in diesem Jahr wieder die Fosenochtsmusikanten unter der Leitung von Christine Zirkelbach.