
Vor zwei Jahren fand eine Ausstellung von Dieter Robert Frank, einem Bildhauer aus dem thüringischen Milz, im Bruder-Franz-Haus am Kreuzberg statt. Dort waren auch Vertreter seiner Heimatgemeinde und der Stadt Römhild eingeladen. "Obwohl ich Dieter schon lange kenne und wir im gleichen Ort wohnen, habe ich nicht gewusst, welch ein bekannter Künstler er ist." Das sagte Bürgermeister Heiko Bartholomäus jetzt bei der Vernissage im historischen Saal vom Schloss Glücksburg. Schnell sei damals klar gewesen, dass Dieter Frank auch in Römhild einmal eine Ausstellung seiner Werke präsentieren sollte.

In der ehemaligen Schloßkapelle, heute ein imposanter Ausstellungsraum, zeigt Frank bis zum Jahresende unter dem Thema "Künstlerkrippen und Engel" einige seiner Werke. Möglichst viele Besucher sollten die Ausstellung betrachten und die "Frohe Botschaft" der Weihnacht mit nach Hause nehmen, wünschte sich Bürgermeister Bartholomäus.
Mitgestaltet wurde die Eröffnungsfeier von einer Musik- und Gesangsgruppe mit vorweihnachtlichen Liedern. Wie schon am Kloster Kreuzberg hatte der Künstler die Laudatio zur Vernissage dem Kulturreferenten des Landkreises Rhön-Grabfeld, Hanns Friedrich, übertragen. Für beide war dies auch ein kleines Jubiläum. Vor 30 Jahren hatten sie sich bei einem Heimatabend in Irmelshausen kennengelernt.
Krippenfiguren der Stadtpfarrkirche in Bad Königshofen stammen von Frank
Als in Bad Königshofen die Idee des damaligen Präsidenten des Lionsklub, Roland Ress, aufkam, eine Heilige Familie für die Krippe der Stadtpfarrkirche schnitzen zu lassen, wurde schnell der Kontakt zu Dieter Frank in Milz hergestellt. In den vergangenen Jahren hat er nach und nach die Bad Königshofener Krippe der Stadtpfarrkirche vervollständigt. Die Figuren wurden ausschließlich aus Spenden der Bevölkerung, der Pfarrgemeinde und unter anderem vom Gesangverein Harmonia, dem Juliusspital oder der Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen finanziert.

Nicht nur in Bad Königshofen, sondern im gesamten Landkreis Rhön-Grabfeld ist der Milzer Bildhauer mittlerweile bekannt und seine Werke, vornehmlich Krippen, findet man in Kirchen ebenso wie in Privathaushalten. Darauf machte der Kreiskulturreferent aufmerksam, als er den Künstler dem Publikum vorstellte und einige Ausstellungsstücke näher erläuterte. Zum Beispiel eine Bretterkrippe, in die Dieter Frank Engel gesetzt hat, die auf dem Weg zum Jesuskind sind. Verwendet hat er alte Bretter, die symbolisch für Not und Leid in der Welt stehen.
Josef mit Schlapphut und Maria mit Wanderstab
Zu sehen ist auch eine fränkische Krippe, wobei der Stall von Alois Wehner aus Windshausen gebaut wurde. Die 42 Figuren sind nach eigenem Entwurf von Dieter Frank in Handarbeit gefertigt und koloriert. Eine modern gestaltete Krippe zeigt Maria, die lässig am Boden sitzt, das linke Knie angewinkelt, darauf liegt das Jesuskind. Josef mit einem Schlapphut, steht daneben und schaut auf seine kleine Familie. Ungewöhnlich auch die Krippe, bei der Josef auf einem Strohballen sitzt und das Kind im Arm hält. Neben ihm steht Maria mit einem überdimensionalen Wanderstab in der Hand.
Zu sehen sind zudem die verschiedensten Engeldarstellungen. Immer gibt es etwas zu entdecken, zu hinterfragen, was der Künstler wohl sagen möchte. Insgesamt eine sehenswerte und auch zum Nachdenken anregende Ausstellung. Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr im Museum Schloss Glücksburg in Römhild.