
„Ginolfs, Ginolfs, klein aber fein“ oder „In einem Tal dort wo die Sonder fließt“. Das sind echte Ginolfser Lieder, die man in Zeiten wie der traditionellen Kirchweih sehr gerne in dem schmucken Rhönort mit der liebenswürdigen Dorfgemeinschaft hört und singt.
In diesem Jahr wurde die Kirchweih von der Alten Schule auf den Ginolfser Dorfplatz verlagert, wo am späten Nachmittag die acht Kermespaare ihr Können unter lautstarkem Beifall zeigten. „Hier auf dem Dorfplatz ist es einfach gemütlicher und die Leute kommen gerne zum Zuschauen“, erklärt Stefanie Schrenk, die Vorsitzende des Rhöner Heimat- und Musikvereins Ginolfs.
Auch wenn es kalt und etwas windig war: Die Bevölkerung und auch Gäste von außerhalb waren gekommen, um den Kermespaaren beim Tanz zuzusehen. Unter musikalischer Begleitung der Musikkapelle Ginolfs zogen die Kirmespaare in die Ortsmitte zum Backhaus. Hier gab es schon Glühwein und Bratwürste für die Zuschauer und der Kirmesbaum wartete auf die jungen Tanzpaare.
Getanzt wurden traditionelle fränkische Tänze. Los ging es mit der Polonaise, es folgten „Beim Kronenwirt“, „Schuster“, „Rück ein Stück“ und – wie es die Gingelser Tradition so will – die „Schlittenfahrt“ zur Melodie von Jingle Bells. „Das gibt es wohl nur bei uns“, freute sich Stefanie Schrenk. „Das ist eine echte Ginolfser Tradition.“
Weiter ging es mit einem „Rheinländer“ und der „Sternpolka“. Der Abschluss und zugleich Höhepunkt der Tanzdarbietungen war eine Variation aus Trachtentanz und modernem Tanz auf das Lied von „Lord of the Dance“.
Anekdoten in Gedichtform
Zwischen den Tänzen hörte man immer wieder ein lautstarkes: „Wem ist die Kermes?“ mit den dazugehörigen Antworten. Manche Stimme drohte dabei zu versagen, was immer wieder für neue Heiterkeit im Publikum sorgte. Im Kirmesgedicht fanden nette Anekdoten aus dem Leben der Kirmespaare ihren Weg an die Öffentlichkeit.
Natürlich durfte auch der der Schluck Weinschorle aus dem „Gisser“ nicht fehlen, denn die Tänze, ob Walzer, Schottisch oder Rheinländer machten durstig. In diesem Jahr tanzten miteinander: Michelle Siminischen und Philipp Herbert, Linda Merten und Jonas Herbert, Selina Wegert und André Schrenk, Theresa Wegert und Florian Janz, Mona Libischer und Marc-André Janz, Laura Benkert und Lukas Winefeld, Leona Schumacher und Kevin Münch sowie Karen Göpfert und Peter Günther.
Die Gisser-Träger waren in diesem Jahr Jonas Schrenk und Marcel Schrenk, gerne schenkten sie auch dem Publikum aus dem Gisser ein. Die Tänze hatte Nadja Seiffert mit den jungen Paaren einstudiert, ihr dankten die Paare mit einem kleinen Geschenk.
Wer einmal bei einer Kirchweih mit dabei war, der erinnert sich daran ein Leben lang. Deshalb lud Stefanie Schrenk ganz spontan alle ehemaligen Kirchweihtänzer ein, wieder einmal auf dem Ginolfser Dorfplatz das Tanzbein zu schwingen.
Zehn Paaren fanden sich zusammen, die eine kleine Polonaise zeigten und mit den jetzigen Kirchweihpaaren den Kronenwirt tanzen. „Es schön, die meisten können diesen Tanz noch ohne Probleme. Was man einmal gelernt hat, das sitzt.“