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Schlagbauers öffentliches Moorbad
Moorbad: Während im Hintergrund der Hohntortürmer, die Quellnymphe und Manfred Elflein (rechts) zuschauen, badet Bad Neustadts damaliger Bürgermeister Josef Schlagbauer im Moorbad und gibt ein Interview.
Foto: Siggi Seuss | Moorbad: Während im Hintergrund der Hohntortürmer, die Quellnymphe und Manfred Elflein (rechts) zuschauen, badet Bad Neustadts damaliger Bürgermeister Josef Schlagbauer im Moorbad und gibt ein Interview.
Von unserem Mitarbeiter Siggi Seuss
 |  aktualisiert: 07.11.2019 20:39 Uhr

Im Jahre 2014 gehört es zum Alltag vor allem privater TV-Programme, wenn sich irgendein B- oder C-Promi in aller Öffentlichkeit in irgendeinen Tümpel fallen lässt, dessen Inhalt mehr als gewöhnungsbedürftig ist.

Im Jahre 1985 war das noch keineswegs selbstverständlich, sieht man von Dietmar Schönherr ab, der in seiner innovativen Fernsehshow „Wünsch dir was“ bereits 1971 ein ganzes Auto samt Insassen in einem Wasserbassin versenken ließ.

Der Mitte der 80er Jahre in Bad Neustadt regierende Bürgermeister und honorige frühere Lateinlehrer Josef Schlagbauer (CSU) dürfte damals einige Tage mit seinem inneren Schweinehund gerungen haben, be

vor er sich zu einem spektakulären Schritt entschloss, den ihm so leicht keiner seiner Rhöner Amtskollegen nachgemacht hätte (für viele wäre die Wanne auch zu schmal gewesen).

Für einen guten Zweck – wofür denn sonst - setzte sich Schlagbauer seinerzeit vor laufenden Fernsehkameras in eine Wanne voller Moorschlamm und räsonierte über die Vorzüge Bad Neustadts als Kurstadt. Das war ein paar Jahre vor der Seehofer'schen Gesundheitsreform.

„Christians 'Wanderbrettl'“, eine Unterhaltungssendung des 3. Programms des Bayerischen Fernsehens, besuchte damals, im September 1985, das Neustädter Stadtfest. Die von Christian Simon moderierte Halbstunden-Sendung widmete sich vor allem Orten, die in der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung ein Schattendasein führten. Bad Neustadt gehörte dazu und bot an diesem Tag in einem vierstündigen Programm am Marktplatz alles auf, was im Ort und drum herum kulturellen Rang und Namen hatte.

Immerhin 19 von 30 Programmpunkten gestalteten Einheimische. Was davon im Fernsehen übrig blieb, entzieht sich unserer Kenntnis. Sicher ist nur, dass auch der Sänger Abi Ofarim, der einstige Ehemann und Duopartner des Weltstars Esther Ofarim, auferstanden aus Ruinen, über den Bildschirm geisterte.

Aber sicherlich stahl ihm der Bürgermeister mit seinem Bad im schwarzen Moor die Show.

ONLINE-TIPP

Alle Bilder und Texte der Serie unter: www.mainpost.de/diecoolen80er

 
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