
Gut 800 Besucher waren zur Eröffnung des neuen Schaustollens am Bauersberg gekommen, die im Rahmen einer Live-Sendung von Bayern1 erfolgte. Das Wetter, das Ambiente am idyllisch gelegenen Rothsee und auch die Stimmung passte. Die Tourband „famos“ spielte Oldies und Schlager und natürlich durfte „Weilst a Herz hast wie a Bergwerk“ nicht fehlen, immerhin ging es um dem Basaltabbau am Bauersberg sowie um den früheren Braunkohleabbau.
Bürgermeister Udo Baumann strahlte: „Weiß-blauer bayerischer Himmel, dazu die Musik, das ist Gänsehautfeeling.“ Stellvertretender Landrat Josef Demar aus Großbardorf würdigte den Stollen als eine Bereicherung für den Landkreis.
Über die geologische Geschichte der Rhön informieren auf dem Rundwanderweg mit Ausgangspunkt am Parkplatz Rothsee zehn neue Informationstafeln, die vom Geschäftsführer des Verein Naturpark und Biosphärenreservat Klaus Spitzl vorgestellt und näher erläutert wurden. Unter anderem befassen sich die Tafeln mit der Entstehung der Rhön, dem Basaltabbau und der Braunkohle, den geologischen Besonderheiten, dem Rhön-Wetter und dem Wasser und den Rhöner Bergwiesen. Der Weg führt vom Rothsee aus über die Mittelhut mit einem traumhaften Blick in das Land der offenen Fernen, zum Holzberghof und Schwarzbach.
Im Mittelpunkt stand aber die Übergabe des Schaustollens durch den Leiter der Bergbauplanung der Basalt AG, Torsten Honkisch, an Bürgermeister Udo Baumann und Klaus Spitzl. Neu gebaut wurde der Schaustollen, weil der alte Stollen der Erweiterung des Steinbruchs weichen musste. Die Übergabe des Stollen verbanden Torsten Honkisch und sein Kollege Christian Papelitzky, Geologe der Basalt AG, mit der symbolischen Übergabe von zwei auf Basaltplatten angebrachte Benzin-Wetterlampen an Baumann und Spitzl. Es seien funktionstüchtige Originallampen, wie sie Bergleute verwenden, um das „Wetter“, sprich die Luft, unter Tage zu prüfen.
Sein Dank galt Klaus Spitzl, denn der Betreiber Schaustollen werde künftig der Verein Naturpark und Biosphärenreservat sein. „Mein Herz sprudelt über vor Freude“, gab Klaus Spitzl seinen Gefühlen Ausdruck. Nicht nur, dass der neue Schaustollen fertiggestellt und übergeben werden konnte, auch dass nun ein Stromanschluss vorhanden sei, sei ein großer Grund zur Freude.
In der Live-Sendung kamen Reinhold Bott und Rüdiger Stäblein zu Wort. Das Publikum erfuhr, dass von 1818 bis 1954 am Bauersberg Braunkohle abgebaut wurde. Rüdiger Stäblein, Lehrer aus Schweinfurt hat sich 1974/75 in seiner Examensarbeit mit dem Thema befasst, nicht zuletzt deshalb weil sein Großvater Bergmann war. Bergmann am Bauersberg war Reinhold Bott, der eine alte Grubenlampe mit dabei hatte und von der schweren Arbeit und dem Niedergang des Abbaus berichtete.
Die Übergabe und kirchliche Segnung des Schaustollens durch Pfarrer Manfred Endres bezeichnete Baumann als einen Höhepunkt seiner Amtszeit. Pfarrer Endres bat um Gottes Schutz und Segen für alle Besucher des Stollen und unterstellte sie der Fürsprache der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleuchte. Die Gäste waren eingeladen, den neuen Schaustollen in kleinen Gruppen zu besichtigen. Weitere Bilder unter www://mainpost.de/rhoengrabfeld.
Der Schaustollen „Einigkeit 1844“ liegt am Parkplatz zum Rothsee. Er kann ohne Anmeldung von Ostern bis Oktober besichtigt werden.