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Saurer Apfel für die Herschfelder
Bad Neustadt Wesentlich neue Erkenntnisse brachte die Podiumsdiskussion zur A 71 für die Herschfelder Bevölkerung kaum, was die Verkehrsentwicklung angeht, wenn einmal die Autobahn eröffnet, der Zubringer zwischen B 19 und Rödelmaier aber noch nicht fertig ist. Immerhin spielten die Beteiligten mit offenen Karten.
Von unserem Mitarbeiter Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 07.09.2017 13:31 Uhr
Die Verunsicherung bei den Einwohnern stecke tief, daher hatte SPD-Stadträtin Rita Rösch die Initiative übernommen, neben Moderatorin Susanne Kastner Vertreter aus Verkehrsministerium, Behörden und Kommunen zu laden, die den Bürgern Rede und Antwort stehen sollten. Angesichts des Veranstaltungsortes war das Hauptthema die spätere Fertigstellung der Saaletalbrücke vor den Toren Herschfelds. Meist gefragter Mann war daher auch Bernhard Kraus, Leiter des Straßenbauamts Schweinfurt, das für die Planung der neuen B 279 sowie aller anderen Zubringer verantwortlich ist.

Zunächst bekräftigte Ministerialrat Rolf-Wener Bartsch aus dem Bundesverkehrsministerium, dass wie geplant die A 71 bis Ende des Jahres in Betrieb geht, lediglich mehrere Zubringer werden etwa ein Dreivierteljahr später erst fertig. Kraus erklärte den rund 100 Zuhörern, dass der östliche Teil der neuen B 279 ab dem interkommunalen Gewerbegebiet bis zur Einmündung bei Wülfershausen gleichzeitig mit der Autobahn eröffnet werden soll. Das restliche Stück folgt etwa im Herbst nächsten Jahres. Die Verzögerung erklärt er mit zeitraubenden Genehmigungsverfahren. Außerdem konnte die Planung für Zubringer erst nach dem Planfeststellungsbeschluss für die Autobahn angegangen werden.

2000 Fahrzeuge mehr pro Tag

Durch die spätere Öffnung werden bis zu 2000 Fahrzeuge pro Tag mehr durch Herschfeld rollen, bedauerte Kraus. Allerdings gab es unterschiedliche Zahlen zur Ausgangsposition. Während Bürgermeister Bruno Altrichter mit einer Zählung aus dem Jahr 2001 aufwartete, bei der zwischen Herschfeld und Rödelmaier 8000 Fahrzeuge registriert wurden, lag Kraus eine Zahl von 3700 Fahrzeugen vor, die aber auch Altrichter als den "offiziellen Wert" anerkannte, obgleich beide Erhebungen vom selben Gutachter vorgenommen worden waren.

Wie dieser Verkehr zu handhaben ist, darauf hatte jedoch niemand ein Patentrezept. Landrat Thomas Habermann sah keinen Hindernisgrund dafür, wenigstens den Schwerlastverkehr so weit wie möglich aus dem Ortsteil herauszuhalten. Eine Ampel an der Einmündung der Falltorstraße in die Königshöfer Straße brachte Altrichter ins Spiel.

Eine Chance, den Bau der Saaletalbrücke, der voraussichtlich im Frühjahr begonnen wird, zu forcieren, sah Kraus indes nicht. 24 Stunden am Tag an der Brücke zu bauen, sei praktisch nicht möglich, da die Abläufe eine solche Verfahrensweise nicht zuließen.

Auch mit einer Entlastung durch die neue NES 20 können die Bürger Herschfelds nicht so schnell rechnen. Landrat Thomas Habermann - der Landkreis ist Bauherr bei dieser Straße - ließ sich keine verbindliche Zusage über den Baubeginn entlocken. Seine Auskünfte erschöpften sich in der Andeutung "im Jahr 2006 ist schon einiges zu sehen".

 
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