Ein Schmuckstück ist sie geworden, die Mehrzweckhalle in Leubach. Zur Segnung und Eröffnung waren die Leubacher, aber auch eine Reihe an Ehrengästen eingeladen.Bürgermeisterin Agathe Heuser-Panten erinnerte an die erste Einweihung der Mehrzweckhalle im Jahr 1928. Der Überlieferung zufolge bekamen sich die Frankenheimer und Leubacher in die Wolle, es wurde gerauft und einige Fenster und Möbel gingen zu Bruch. Dieser Zoff habe aber im Laufe der Geschichte der Freundschaft zu Frankenheim nicht geschadet. Im Gegenteil. "Natürlich hoffe ich, dass sich dieses Ereignis heute nicht wiederholt, ich denke da aber nicht an Frankenheim", sagte die Bürgermeisterin augenzwinkernd.
Die Sanierung der Mehrzweckhalle in Leubach habe von Anfang an in der Stadt Fladungen in der Kritik gestanden. Daher ging sie kurz auf den Beschluss zur Sanierung ein. Mehrmals sei im Stadtrat Jahre zuvor über die mangelnde Barrierefreiheit für die Halle diskutiert worden. "Die Leubacher haben sich viele Mühe gegeben, wie man eine Barrierefreiheit hinbekommen könnte. Jedoch wurden alle Pläne vom Landratsamt verworfen, und zwar aus sachlichen Gründen."
Fladungen bewarb sich mit vier Projekten
Dann erhielt die Stadt Fladungen Kenntnis, dass das Land Bayern ein Kommunales Investitionsprogramm (KIP) auflegt. Fladungen bewarb sich und meldete vier Projekte an: Grenzlandhalle Fladungen, Mehrzweckhalle Leubach, Backhaus Fladungen und die Barrierefreiheit für die Türen im Rathaus. Die Stadt erhielt den Zuschlag für die Mehrzweckhalle in Leubach und einen Förderbescheid in Höhe von 966 600 Euro. Das war im Jahr 2016. Daraufhin wurde das Ingenieurbüro Perleth aus Schweinfurt, das schon die Unterlagen für das KIP erstellt hatte, mit der Sanierung beauftragt. Die damalige Kostenschätzung belief sich auf 1 528 400 Euro.
"Leider erlebten wir böse Überraschungen an der Baustelle", erinnerte die Bürgermeisterin an diverse Zwischenfälle. So war die Mauer zum Leubachsgraben nicht richtig gesichert, ein Mehraufwand wurde nötig, von Seiten des Wasserwirtschaftsamtes habe es dafür keine finanzielle Unterstützung gegeben. Im weiteren Baufortschritt musste ein zusätzliches Fundament in Auftrag gegeben werden, und dann gab es auch noch einen Wasserschaden, der zur Folge hatte, dass eine Decke durchbrach, weitere Mehrkosten entstanden. "Ich bin froh, dass sich keine Person unterhalb der kaputten Decke befand. Dies wäre eine größere Katastrophe geworden." Nun liegen die Baukosten bei zirka 1,7 Millionen Euro und damit 170 000 Euro über der Kostenschätzung.
Bürgermeisterin stellt gute Zusammenarbeit heraus
Agathe Heuser-Panten dankte allen am Bau Beteiligten Ingenieurbüros und Handwerksbetrieben und den Mitarbeitern in ihrer Verwaltung. "Holger Sopp hat als Bautechniker nach seinem Eintritt in die VG die Bauleitung übernommen und war dem Bauhof der Stadt Fladungen eine große Stütze", bedankte sie sich. Ausdrücklich dankte sie den Nachbarn, die die Baustelle mit all den Unannehmlichkeiten ertragen mussten. Besonders bei Familie Jacob, die es ermöglichte, dass der Kran über mehrere Monate auf ihrem Grundstück stand. "Hervorzuheben ist aber auch die gute Zusammenarbeit mit allen Löbbischern."
Eine hohe Eigenleistung von 1451 Stunden sei von 40 Frauen und Männern erbracht worden. Dies zeige, dass die Leubacher ihre Mehrzweckhalle zu schätzen wissen. Die Halle wird künftig für diverse Veranstaltungen zur Verfügung stehen, dazu zählen: Seniorenveranstaltungen, Kicker- und Schafkopfturniere, Backhausfeste, Faschings- und Tanzveranstaltungen, diverse private Feiern wie Hochzeiten, rund Geburtstage, Jubiläen aber auch Wahlveranstaltungen.
Eine runde Sache für die Gemeinschaft
"Die Mehrzweckhalle ist neben der Kirche der Mittelpunkt in Leubach, hier trifft man sich, tauscht sich aus, feiert, pflegt den Zusammenhalt, streitet sich auch mal und geht aber wieder friedlich auseinander. So finde ich, sollte es auch sein. Alles in allem eine runde Sache für die Gemeinschaft und für die Stadt Fladungen."
Joachim Perleth überreicht der Bürgermeisterin statt es obligatorischen Schlüssels einen Blumengruß und auch er lobte das Engagement der Dorfgemeinschaft. Das Gebäude sei nun energetisch saniert und barrierefrei zu nutzen.
Pfarrer Thomas Menzel sprach über die Notwendigkeit von einladenden und offenen Räumen, die Menschen in einer aktiven Dorfgemeinschaft benötigen. Das Segensgebet sprach er für alle Menschen, die die Halle planten und umgestaltet haben und sie künftig nutzen werden.
Kindheitserinnerungen ließ Karl Weber aufleuchten. Vor 80 Jahren habe er sich hier sein erstes Geld verdient, beim Aufstellen der Kegel. Es war ein heiterer Nachmittag, ein schönes Fest zur Eröffnung der frisch renovierten Mehrzweckhalle.