Der Walderlebnispfad Sambachshof ist das beliebteste und am meisten frequentierte Naherholungsgebiet für die Einwohner von Bad Königshofen. Der gut 1,6 Kilometer lange Rundweg mit einer Reihe von Stationen wurde vor gut 20 Jahren zusammen mit dem Naturpark Haßberge angelegt. Vergangenes Jahr hat der städtische Bautrupp mit Erneuerungsarbeiten begonnen, die sich in drei Abschnitte gliedern. Noch heuer soll eine neue Attraktion hinzukommen.
In den vor zwei Jahren in Sichtweite zum Märchenwald geschaffenen Birkensee will der Bauhof knapp über der Wasserfläche einen drei bis vier Meter langen Steg mit einer Plattform errichten, der zudem noch mit einem Bullauge ausgerüstet ist, mit dem ein Blick in den bis zu 2,50 Meter tiefen Teich möglich ist. Gerade für Kinder oder auch ganze Schulklassen ist diese Einrichtung gedacht, wie Stadtförster Herbert Geßner und Bauhofleiter Markus Schunk vor Ort im Gespräch mit dieser Redaktion erklären.
Das Feuchtbiotop liegt auf einer Fläche, auf der ursprünglich Fichten standen, die sich dort aber nicht wohlfühlten, weil der Untergrund für ihre Bedürfnisse viel zu feucht ist. Versickern kann das Wasser in dem sandigen Boden nur bis zu einer undurchlässigen Tonschicht. Gespeist wird der Teich, in dem sich schon kleine Fische und Frösche angesiedelt haben, aus Regenwasser und über wasserführende Gräben. Zahlreiche silbrig schimmernde Prachtlibellen finden sich hier ein, um Eier im Wasser abzulegen. Sogar ein Eisvogel lässt sich während des Termins am Teich kurz blicken.
Pfähle aus Eichenholz im Seeboden sollen den Steg tragen
Von der ursprünglichen Idee, dem Steg mit Beton und Stahl Halt zu geben, sind Schunk und Geßner abgerückt. Stattdessen sollen Eichenpfähle tief in den Boden gerammt werden, auf dem der Steg dann ruht. "Eichenholz wird im Wasser hart wie Stein", weiß Geßner. Das gesamte Holz soll überdies im Stadtwald geschlagen werden. Ein gut 100 Meter langer Pfad, ausgehend von der eigentlichen Waldstrecke, soll für einen barrierefreien Zugang sorgen. Die Idee zu dem kleinen See wurde von der Forstanwärterin Mirijam Jantour im Rahmen ihrer Ausbildung zur Försterin entwickelt. Der Amphibienteich wurde vom Landschaftspflegeverband Rhön-Grabfeld gefördert.
Die Kosten für den Steg belaufen sich auf rund 14 000 Euro, wobei man sich Zuschüsse vom Naturpark Haßberge erhofft, der die gesamte Erneuerung des Walderlebnispfades mit 50 Prozent Förderung unterstützt. Für andere Maßnahmen werden hier noch einmal rund 15 000 Euro investiert. Von der Ideensammlung, die bei einem gemeinsamen Begang mit Winfried Seufert und Lukas Bandorf (Naturpark Haßberge e. V.), Markus Schunk (Bauhof Bad Königshofen) sowie Lothar Kuhn und Herbert Geßner (Stadtwald) entstanden ist, wurde schon einiges umgesetzt. So wurde die Station Boden und Geologie ganz zu Beginn des Erlebnispfades komplett neu gebaut.
Hier lässt sich der Aufbau eines Waldbodens studieren. Dazu kommen noch die Erneuerung der Sprunggruppe, eine neue Sitzgruppe, zwei neue Bänke, neue Liegen zum Waldbaden, neue Baumschilder und Informationstafeln zu den Feuchtbiotopen. Im Laufe des nächsten Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.