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SCHWEINFURT
Sagenhaft schöner Geigenton
Redaktion
 |  aktualisiert: 23.12.2015 11:55 Uhr

Sagenhaft schön, wie die Geige in Walter Forcherts Händen singt. Ein dynamischer, lebendiger Ton, ausdrucksstark und äußerst facettenreich. Kein Wunder, dass der bekannte Geigenvirtuose zusammen mit KMD Gustav Gunsenheimer an der Orgel zum Auftakt der „Musiktage am Hochfeld“ ein zahlreiches Publikum anlockte.

Vielseitig war das Programm des Kammerkonzerts: Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach, Gustav Gunsenheimer, Joseph Rheinberger, Edward Elgar und Fritz Kreisler waren vertreten.

Los ging's mit Telemanns D-Dur Sonate für Violine und Orgel. Das waren vier Sätze voller Leben, mit differenziert gestaltetem Ausdruck. Da schwebt die Geigenmelodie mit ihren interessanten Verzierungen über dem dezent gespielten Begleitpart der Orgel. Das Choralvorspiel „Allein Gott in der Höh' sei Ehr“ für Orgel solo rundete diesen Block ab.

Virtuos

Mit Sätzen aus Bachs d-Moll-Partita für Violine solo folgte einer der Höhepunkte des Abends. Fabelhaft, mit welcher Selbstverständlichkeit der Virtuose auf seinem Instrument mehrstimmig spielt und gleichzeitig unterschiedliche Diktionen nebeneinanderstellt. Oder, wie er über weite Strecken eine Innenspannung aufbaut, die den Hörer in einen Zustand der Zeitlosigkeit versetzt. Die Pastorale für Orgel rundete diesen Bach-Block ab.

Verträumt und sentimental

Anschließend Werke von Gustav Gunsenheimer selbst. Zuerst „Impressionen eines Hirten“ für Violine solo. Walter Forchert setzte die Überschriften der Sätze in Musik. Ob „Sonniger Morgen“, „Träume“, „Heimweh“ oder „Spiel und Vergnügen“ – der Geiger schaffte es in diesen wenigen Takten, sein Spiel unbeschwert, verträumt, sentimental oder einfach fröhlich und aufgeweckt wirken zu lassen. Gunsenheimer rundete diesen Block mit seiner Sonatine Nr. 2 für Orgel ab. Auch ein interessantes Opus.

Wie gewohnt war der Komponist an der Orgel sehr versiert. Und das nicht nur bei seinen eigenen Werken. Das komplette Programm hindurch war er ein zuverlässiger und versierter Partner für den Geiger. Und als Solist trat er mit solider Orgeltechnik und hörbarem Spaß am Spiel in den Vordergrund.

Zwei herrliche Stücke für Violine und Orgel folgten mit Rheinbergers Elegie op. 50 und Elgars „Salut d'amour“. Äußerst wirkungsvoll waren dabei der lange Atem und das spannungsvolle Miteinander der beiden Musiker. Nach Elgars „Pomp und Circumstance“ für Orgel (schade, dass die Orgel auch bei Tutti-Stellen so verhalten klang) noch ein Höhepunkt zum Schluss: Kreislers Präludium und Allegro im Stil von Gaetano Pugnani für Violine und Orgel. Ein fröhliches, für beide Interpreten virtuoses Stück. Anhaltender Applaus. Man hätte noch lange zuhören können. Heike Blum

 
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