Es war eine besondere Gemeinderatssitzung in Saal a. d. Saale: Bürgermeisterin Conny Dahinten hatte schriftlich die Vorstände der Vereine zum öffentlichen Teil eingeladen, denn die Haupt-Tagesordnungspunkte betrafen ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten. Zunächst stellte sich die Quartiersmanagerin Hanna Kirchner vor, die im Februar 2023 ihre Arbeit in der Gemeinde aufgenommen hat.
Die Ergotherapeutin aus Salz versteht ihre Tätigkeit als unterstützend, beratend, generationsübergreifend und vermittelnd. In der älter werdenden Bevölkerung will sie dazu beitragen, das räumliche und soziale Umfeld, das Quartier, so zu gestalten, dass sich Seniorinnen und Senioren wohlfühlen und alle erforderlichen Hilfen bekommen. Dazu gehören Veranstaltungen, soziale Kontakte und Begegnungsmöglichkeiten. Dabei ist ihr der Austausch mit den vorhandenen Akteuren und das Bilden von Netzwerken besonders wichtig. Sie informierte über die Möglichkeit für Vereine, Fördergelder für Seniorenveranstaltungen (ab 65 Jahre, Wohnort muss in der Gemeinde liegen) zu bekommen. Es gibt drei Euro pro Teilnehmer und je acht Euro pro Teilnehmer bei Busfahrten.
Finanzielle Entlastung für Vereine
Der Pauschalvertrag des Freistaats Bayern mit der Gema soll eine finanzielle Entlastung für die Vereine bedeuten. Zwei Musikveranstaltungen auf einer Fläche unter 300 Quadratmetern ohne Eintritt pro Verein und Jahr sind kostenfrei, müssen aber trotzdem angemeldet werden. Kirchner berichtete auch über die Ehrenamtskarte und entsprechende Vergünstigungen, sowie über die Kleinprojekteförderung, die Vereine beantragen können, die sich in Bezug auf Ausstattung, bauliche Verbesserungen, für die Förderung von Kultur, Tradition, Klimaschutz sowie für Kinder- und Jugendprojekte engagieren. Auch über die Grabfeld-Allianz können Vereine aus dem Regionalbudget Fördergelder beantragen. Dort entscheidet ebenfalls eine Jury, welche Anträge für kleine Investitionen bezuschusst werden mit höchstens 80 Prozent.
Bürgermeisterin Dahinten hofft, genug Helfer zu finden, die bei der Schaffung eines Begegnungsortes im Freien für Senioren mit Toiletten und einem Ausschank mithelfen. Im Herbst soll ein Antrag auf Zuwendungen aus dem Regionalbudget 2024 gestellt werden. Termine, zum Beispiel für das Ferienprogramm, kann jeder Verein in den Kalender der Verwaltungsgemeinschaft einstellen, die Ansprechpartnerin ist Astrid Walter.
Top-Themen der Grabfeld-Allianz
Die Arbeit der Grabfeld-Allianz stellte Sprecher Jürgen Heusinger vor. Er berichtete von den bisherigen Projekten und von den verschiedenen Handlungsfeldern, die auf einem Seminar in Klosterlangheim von Repräsentanten der elf Mitgliedsgemeinden bearbeitet wurden. Top-Themen waren die erfolgreiche Jobmeile, die weitergeführt werden soll, die Trinkwasserversorgung, der Gewässerentwicklungsplan, die ärztliche Grundversorgung, die Innenentwicklung, die Grabfeld App, der Internetauftritt und die Klärschlammentsorgung. Verbesserungspotentiale wurden besprochen und Ziele für die Zukunft festgelegt. Heusinger sprach auch den Grabfeld-Stern an, das Pilotprojekt für einen besseren ÖPNV im Grabfeld, und das Azubi-Shuttle für Auszubildende ohne Auto.
Am Ende der Sitzung stimmten die Gemeinderäte für die weitere Mitgliedschaft in der Allianz, auch wenn die zukünftigen Fördergelder vom Amt für Ländliche Entwicklung weniger werden und sich dadurch die Umlage für die Gemeinden von bisher vier Euro auf sechs Euro pro Einwohner und Jahr erhöht. Außerdem stimmten sie der Zusammenfassung der Evaluierung und einer Neuerstellung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts zu.