
Mit einem großen und vielseitigen Konzertprogramm hat die Stadt Bad neustadt ihren Beitrag zum SaaleMusicum in diesem Jahr geleistet. Gleichzeitig wanderte das symbolische Floß nach der Veranstaltung aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld zu den Nachbarn im Kreis Bad Kissingen. Leider wollten nur wenige dutzend Zuhörer das genauso anspruchsvolle wie heitere Konzert am Sonntagnachmittag in der Stadthalle miterleben.
Mit klassischen Saitenklängen, experimentellem Jazz, der Promiband aus Bad Königshofen, mit Tanz und der neuen Frankenhymne von Kilian Moritz versprach die landkreisweite Zentralveranstaltung des Saale-Musicum viel Spaß und Hörgenuss für das Publikum. Doch auch ohne letzteres nahmen sich die teilnehmenden Musikerinnen und Musiker den Konzertauftritt zu Herzen.
15 Jahre Saale-Musicum: "Mehr als Bratwurst, Bier und Blasmusik"
Zum Jubiläum 15 Jahre Saale-Musicum begrüßte der Leiter der Musikakademie Hammelburg und Initiator des Musikspektakels, Kuno Holzheimer die Zuhörer in der Stadthalle. "Das Saale-Musicum ist mehr als Bratwurst, Bier und Blasmusik", sagte Holzheimer und betonte: "Es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, Musik in den teilnehmenden Orten darzustellen."
Eine wohlfeile Auswahl dieser Möglichkeiten zeigte das Konzert in der Stadthalle auf, wo der stellvertretende Landrat Peter Suckfüll im Konzertverlauf das Floß an seinen Kollegen aus dem Kreis Bad Kissingen, Emil Müller, überreichte. Das Duo "Viola 'n Guitar" bot ein vielseitiges Programm mit klassischer Gitarre und Bratsche. Vom Walzer nach Schostakowitsch über Filmmusik bis zum Rockklassiker "Nothing else matters" von Metallica reichte die Palette der ganz eigenen und mit viel Beifall bedachten Werkinterpretationen.
Auf ein ganz anderes Klangerlebnis durfte sich das Publikum mit der nachfolgenden Jazzformation "Fusion Trio" einstellen. Wolfgang Klösel am Klavier, Johannes Ballweg (Altsaxophon) und Bernhard Schwark (Kontrabass, Scatgesang) mischten Jazzklänge mit experimentellem Gesang.
"Singen ist die beste Therapie"
Mit "Horch, was kommt von draußen rein" begrüßte die Prominentenband aus Bad Königshofen unter der Leitung von Clemens Behr die Zuhörerinnen und Zuhörer in der Stadthalle mit Musik "vom Kreuzberg rauf und runter durch das Grabfeld und die Gleichberge rauf und runter" nach dem Motto: "Singen ist die beste Therapie". Der Rhönklub Zweigverein Salz hatte seine jungen Tanzgruppen zu dem Konzert geschickt. Die Tänzerinnen und Tänzer hatten genauso wie das Publikum ihre Freude am "Zwetschgenkuchentanz" und dem "Knopflochtanz".

Im Wechsel mit den Kindern der Tanzgruppe des Rhönklubs spannten die Musiker des Trios "Kilian, Kolonat und TonArt" musikalisch einen weiten Bogen. Nach einem fränkisch-traditionellen "Schottisch" begeisterte der junge Akkordeonist des Trios, Sinisa Ljubojevic, mit einem virtuosen Bravourstück aus seiner serbischen Heimat das Publikum: "Obican balkanski dan", zu deutsch "Ein Tag auf dem Balkan" so der Titel. Noch ganz neu im Programm des Trios ist die Komposition "Nick net ein, nick mit" mit dem augenzwinkernden Untertitel "Rhythmische Headbanger-Polka". Sie stammt aus der Feder des gebürtigen Gefällers Kilian Moritz und ist ein pfiffiger Mix aus Volksmusik und jazzig-groovigen Elementen.
Vielen Zuschauern ist der "Wild Cat Blues" als Unterlegemusik der Katzenbilder im hr-Fernsehen bestens bekannt. In seiner temperamentvollen Interpretation dieses Swing-Klassikers zeigte Matthias Ernst in der Stadthalle, warum er einer der gefragtesten Klarinettisten der Region ist.
Neue Frankenhymne: "Die Schöppli hier in Franken"
Mit Spannung erwartet wurden "Die Schöppli hier in Franken". Als neue Frankenhymne hat sich dieser Ohrwurm mit dem originellen Refrain "Schütt de Brüh noo" längst bei Chören und bei Wirtshaussingen etabliert. Gut aufgelegt unterhielt Kilian Moritz die Zuhörer mit allerlei wohlformulierten Pointen und sogar mit einer extra Strophe, die er den Rhöner Kurorten gewidmet hat. Moderator Kuno Holzheimer überraschte das begeisterte Publikum als Sänger, als er auf der Bühne eine der insgesamt 14 Strophen zum Besten gab.