Bereits zum vierten Mal organisierte Siegfried Neumann vom Rad- und Wintersportverein (RWV) Haselbach einen Fackelgruß vom Kreuzberg aus, das sogenannte RWV-Night-Light.
Vom oberen Steilhang des Käulings aus schickten Neumann und seine Helfer den Neujahrsgruß ins Tal. Seinen Ursprung hat diese Aktion in den Coronabeschränkungen des Winters 2020/2021. Der Fackelgruß sollte als kleiner Ersatz für das ausgefallene Silvesterfeuerwerk dienen und als Abwechslung in einer Zeit, als soziale Kontakte ziemlich lahm gelegt waren.
Dieses Mal gab es das dritte Fackelzeichen zu Neujahr. Bereits ab 15 Uhr steckten Neumann und seine Helfer Stefan und Ferdinand Neumann und Barbara Enders die Fackeln in den Hang. Von Haselbach aus dirigierte Michael Griebel per Fernrohr die Helfer zu den richtigen Positionen. Während des Aufstellens am Hang kann man sich aufgrund des stark wechselnden Geländeprofiles vor Ort nicht vorstellen, dass aus der Anordnung ein Motiv entstehen kann.
Ab 16.30 Uhr startete, beginnend mit der untersten Fackel, das Anbrennen, gleichmäßig rechts und links hinauf bis zum höchsten Punkt. Von dort ging es wieder senkrecht nach unten. Am unteren Drittelspunkt teilte sich die Gerade in drei Richtungen. Am Ende entstand das Peace-Zeichen, auf Deutsch "Frieden", das nicht erst seit dem vergangenen Jahr, aber auch durch die Ereignisse in Osteuropa, zu den wichtigsten Symbolen überhaupt gehört.
Am besten war das RWV-Night-Light von Haselbach aus zu sehen, aber auch in Bischofsheim und Frankenheim wurde es gesichtet und richtig erkannt, denn das Motiv wurde im Vorfeld nicht verraten. Siegfried Neumann hatte alle Zuschauer aufgerufen, sich durch Blinklichter bemerkbar zu machen. "Da fühlt man sich wie bei einem Konzert auf der Bühne", beschreibt es Neumann und irgendwie sind die Blinklichter ein Dankeschön für die Anstrengungen des Aufbaues. Zusätzlich sendete er Morsezeichen, dreimal morste er per Lichtsignal das Wort "Peace". Auch hierfür bekam er richtige Rückmeldungen.
Bei den Fackelaktionen im ersten Jahr lag Schnee am Berg, dadurch war es kein Problem, die abgebrannten Fackeln aufzusammeln. Dieses Mal musste es anders bewerkstelligt werden. Mit nassen Lappen wurden die Fackeln nach circa einer Stunde nacheinander gelöscht und eingesammelt, damit keine Reste am Berg blieben. Gegen 18 Uhr war alles wieder abgebaut.
Siegfried Neumann hatte zwischenzeitlich schon überlegt, das RWV-Night-Light einschlafen zu lassen, doch er bekam auch dieses Jahr wieder viele positive Rückmeldungen. Ob es eine Fortsetzung gibt, "hängt davon ab, ob uns wieder ein schönes Motiv einfällt", so seine Antwort. Mit dem RWV-Night-Light 2023 ist er auf jeden Fall zufrieden: "Schön war's!"