
Der fünfte Neujahrsempfang der Gemeinde Nordheim war geprägt von Anerkennung, Dankbarkeit und Zuversicht. In lockerer Atmosphäre ließ Bürgermeister Thomas Fischer das Jahr 2024 Revue passieren. Seine Ehrengäste Dorothee Bär, Stimmkreisabgeordnete im Deutschen Bundestag und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU, Staatssekretär Sandro Kirchner sowie Bezirksrat Martin Wende fanden ihrerseits lobende Worte für kommunale politische Entscheidungsträger und die rührige, lebendige Dorfgemeinschaft.
Vereinsvertreter, Kermesjugend, Geistliche beider Konfessionen, Vorstandsmitglieder der Teilnehmergemeinschaften Dorferneuerung und Flurbereinigung, Elternbeiräte, Feuerwehrleute und zahlreiche weitere Gäste füllten die Kulturscheune mit Leben.
Sanierung der Kellergaden: Förderbescheid ist da
Er wolle zum Jahresauftakt einige aktuelle Informationen weitergeben, eröffnete Gastgeber Thomas Fischer den Abend. Seine Bilanz kann sich sehen lassen. Mitte 2024 wurde der Abschluss der Dorferneuerung im Ortsteil Neustädtles gefeiert und der neugestaltete Amtsbrunnen eingeweiht. Vor einigen Wochen fiel der Startschuss für einen weiteren Bauabschnitt in Sachen Breitbandausbau. Somit sollten Neustädtles und Nordheim (bis auf den Altort) noch im Jahr 2025 komplett angeschlossen sein.
Kurz vor Weihnachten kam ein Förderbescheid der Regierung von Unterfranken. Der Antrag zur Sanierung der denkmalgeschützten Kellergaden am Domdechant-Benkert-Weg wurde mit einem 80-prozentigen Fördersatz im Rahmen der Bayerischen Städtebauförderung bewilligt. Bei geschätzten 650.000 Euro Gesamtkosten betrage die kommunale Eigenbeteiligung lediglich 130.000 Euro, strich Fischer heraus und merkte an, dass der erste Bauabschnitt über 40 Jahre zurückliege.
Bauprojekte umgesetzt und Schulden abgebaut
Sämtliche Bauprojekte, welche vom Freistaat Bayern gefördert werden, erhielten laut Fischer Höchstfördersätze. Trotz hoher Investitionen konnte der Schuldenstand der Gemeinde kontinuierlich zurückgeführt werden. Ende 2024 stehe unterm Strich ein überschaubares Minus von knapp 250.000 Euro. Nach Abschluss des Haushaltsjahres 2024 verbleibe rund eine Million Euro Rücklage. Bei Fischers Amtsantritt 2008 hatte Nordheim 3,6 Millionen Euro Schulden. Sein Fazit dazu: "Die letzten Jahre sind besonders gut für uns gelaufen."

Doch wie wird es 2025 weitergehen? Hinter dem Thema Grundsteuerhebesätze stehe ein großes Fragezeichen. Nach der Festsetzung gebe es viele Nachfragen und Widersprüche. Derzeit wisse niemand, mit welchen Einnahmen kalkuliert werden könne. Ein Gewerbesteuerrückgang von 220.000 Euro sowie die Aussicht auf rund 40.000 Euro niedrigere Schlüsselzuweisungen bereiten dem Gemeindechef Sorgen – zumal die Kreisumlage von 575.000 Euro auf mindestens 660.000 Euro steigen werde, wie er anführte.
Konstruktive Zusammenarbeit im Ratsgremium
Grund zum Optimismus bestehe dennoch: Seit 17 Jahren funktioniere die parteiübergreifende Zusammenarbeit innerhalb des Ratsgremiums sehr gut, man ziehe selbst bei kontroversen Diskussionen in der Sache an einem Strang und behalte das Gemeinwohl im Blick, ging Fischers Dank an die gewählten Volksvertreter.
Staatssekretär Sandro Kirchner lobte Nordheims besondere Entwicklung. Die Zahlen sprächen für sich, politische Entscheidungsträger hätten ihre Chancen genutzt und finanziellen Handlungsspielraum geschaffen, meinte er anerkennend.
Dorothee Bär freute sich aufs Buffet
Bezirksrats Martin Wendes Wunsch für das neue Jahr: "Es muss innerhalb Deutschlands wieder möglich sein, ordentliche gesellschaftliche Diskussionen zu führen, ohne sofort in eine rechte oder linke Ecke gestellt zu werden."
Dorothee Bär, seit Mai 2024 amtierende "Botschafterin des Deutschen Brotes", scherzte bestens aufgelegt, dass sie Kohlenhydrate liebe und sich auf das kalte Buffet freue. Nach einem Plädoyer für Zusammenhalt, Meinungsfreiheit und Demokratie dankte sie allen Anwesenden für deren unermüdlichen Einsatz: "Weiter so, das Ehrenamt wird gesehen."