Vor einigen Jahren ging Rudolf Schwarzer als Schulleiter der Bischofsheimer Berufsfachschule für Holzbildhauer in den Ruhestand.
Autodidaktisch bildete er sich weiter und widmete sich seither verstärkt der Malerei. Nun kehrte er an seine alte Wirkungsstätte zurück und zeigte den aktuell an der Schule eingeschriebenen künftigen Künstlern seine erarbeitete Maltechnik.
Zum Vorbild nahm er sich Otto Dix, der heute zu den bedeutendsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts zählt. „Er begründete eine neue Sachlichkeit“, erklärte Schwarzer den Schülern und zeigte ganz praktisch, was darunter zu verstehen ist. Er sprach von einem Realismus, der in den 1920er Jahren als Zumutung verstanden wurde.
Schwarzer ging aber nicht auf die Werke von Dix ein, sondern auf dessen Maltechnik, die auf einer alten Mischtechnik beruhe und in insgesamt neun Schichten so aufgetragen werde, dass eine beinahe plastische Wirkung erzielt werden könne. Unterschiedliche Farbschwerpunkte lägen auf jeder Schicht, und zusätzlich würden mit weißer Deckfarbe Hervorhebungen und Aufhellungen angebracht, um mit jeder Schicht eine größere Tiefenwirkung zu erzielen.
Mit großem Interesse verfolgten die Schüler die zweistündige Ausführung des ehemaligen Schulleiters und stellten Fragen.
Schulleiterin Christine Götz, die seit diesem Schuljahr die Leitung übernommen hat, dankte Schwarzer für seine Bereitschaft, den Schülern sein Wissen und Können weiter zu geben. Ihr Dank galt auch dem künstlerischen Leiter der Schule, Martin Bühner, der den Kontakt zu Schwarzer aufgenommen hatte.