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Obereßfeld
Rosemarie Harth aus Obereßfeld weiß ganz genau, was den Beruf der Bäuerin so faszinierend macht
Eine junge Frau aus Obereßfeld, die ursprünglich keine Verbindung zur Landwirtschaft hatte, entdeckt ihre Leidenschaft für den Beruf und setzt sich ehrgeizige Ziele.
Rosemarie Harth auf ihrem Rundgang durch den Kuhstall.
Foto: Lukas Valtenmeier | Rosemarie Harth auf ihrem Rundgang durch den Kuhstall.
Michael Petzold
 |  aktualisiert: 29.08.2024 02:44 Uhr

Die Antwort auf die Frage, was sie an diesem Beruf so fasziniert, fällt Rosemarie Harth nicht schwer. "Es ist einfach alles, vor allem die Abwechslung", sagt sie mit einer ansteckenden Fröhlichkeit in der Stimme. Die Feldarbeit mit dem Traktor mag sie genauso gerne, wie die Stunden im Stall, wenn sie sich um das liebe Vieh kümmert. Was die Sache aber besonders macht, die 22 Jahre junge Frau aus Obereßfeld stammt gar nicht aus einem Bauernhof.

In ihrer Klasse in der staatlichen Landwirtschaftsschule Schweinfurt war sie von lauter jungen Männern umgeben und eine der Wenigen, auf die zu Hause nicht ein Betrieb wartet. An der einzigen Schule dieser Art in Unterfranken hat sie mittlerweile ihren Abschluss als staatlich geprüfte Wirtschafterin für Landbau und den "Bachelor Professional" geschafft.

"Die Zeit an der Landwirtschaftsschule war super"

Regelmäßig unternimmt die Schule Lehrfahrten im In- und Ausland zu verschiedenen Betrieben, zu Messen oder Unternehmen wie Mühlen und Mälzereien, heißt es in einer Pressemitteilung der Schule. Bei Workshops oder Diskussionsrunden hätten die Studierenden Gelegenheit, den Dialog mit Politik und Gesellschaft zu führen oder internationale Kontakte zu knüpfen.

Die Jungviehaufzucht gehört zu den Schwerpunkten, die sich Rosemarie Harth in der Landwirtschaft gesetzt hat.
Foto: Lukas Valtenmeier. | Die Jungviehaufzucht gehört zu den Schwerpunkten, die sich Rosemarie Harth in der Landwirtschaft gesetzt hat.

"Die Zeit an der Landwirtschaftsschule war super", freut sich Rosemarie Harth, die jetzt dabei ist, die letzten Schritte für die Meisterprüfung im November zu gehen. Zum Thema Öffentlichkeitsarbeit, das sie gewählt hat, hat sie sich eigens einen Instagram-Account zugelegt, in dem sie über die Arbeit auf dem Bauernhof berichtet. Außerdem waren Grundschüler für mehrere Stunden auf dem Bauernhof in Bundorf zu Gast, die sie zuvor in der Schule vorbereitet hatte.

Zukunftsaussichten sind vielversprechend

Wie es nach dem Ende der Ausbildung für sie beruflich weitergehen soll, darüber hat sie sich noch keine rechten Gedanken gemacht, wie sie im Gespräch mit dieser Redaktion erklärt. Im kommenden Winter will sich die junge Frau entscheiden. "Ich möchte schon gerne in der Gegend bleiben", sagt sie. Ob Bio-Hof oder konventionelle Landwirtschaft, das ist ihr nicht so wichtig, zumal sie daran glaubt, dass es in Zukunft noch mehr Verzahnungen zwischen den Produktionsweisen geben wird.

Der Umgang mit großen Landmaschinen hat Rosemarie Harth schon immer begeistert.
Foto: Lukas Valtenmeier. | Der Umgang mit großen Landmaschinen hat Rosemarie Harth schon immer begeistert.

Trotz Bauernprotesten und Auseinandersetzungen über Dieselsteuer – die Zukunftsaussichten für junge Frauen wie Rosemarie Harth sind vielversprechend, zeigt sich Joachim Dömling, der Leiter der staatlichen Landwirtschaftsschule Schweinfurt, Abteilung Landwirtschaft, in der Pressemitteilung der Schule überzeugt.

Da die Betriebe immer größer würden und auf Mitarbeiter angewiesen seien, hätten junge Landwirte mit einer guten Aus- und Weiterbildung sehr gute Chancen. Eine Erfahrung, die auch Anne Lutz, Ausbildungsberaterin an der Regierung von Unterfranken gemacht hat. "Die Zahl der Auszubildenden ohne eigenen Betrieb steigt und Landwirte sind als Fachkräfte sehr gefragt", wird sie in der Pressemitteilung zitiert. Der Zugang zur Landwirtschaftsschule wird ab Herbst 2024 auch ohne Praxisjahr möglich sein.

Unterstützung aus dem Umfeld

Es war aber ein Schulpraktikum in einem Milchviehbetrieb, das in Rosemarie Harth den Entschluss reifen ließ, Landwirtin werden zu wollen. Zunächst sei auch noch der Beruf der Kindergärtnerin zur Wahl gestanden, aber die Landwirtschaft habe ihr dann doch mehr Spaß gemacht, sagt die junge Frau, die schon immer von den Maschinen und Tieren auf einem Hof fasziniert war. Obwohl sie nicht aus einem Betrieb stammt, hat sie von Anfang an in ihrem Umfeld zu ihrer Entscheidung nur positive Reaktionen erfahren. "Alle fanden es sehr cool, dass ich diesen Beruf erlernen möchte".

 
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