
Gut besucht war der Adventsmarkt im und um das Franziskanerkloster auf dem Kreuzberg. Ein Wintertraum in Weiß empfing die Besucher, am Sonntag sogar mit Sonnenschein. Ob es daran lag, dass man auf dem Berg dem Himmel einfach näher ist?
Wie auch immer, Menschenmassen besuchten am Wochenende den Kreuzberg. Der beliebte Markt im romantischen Ambiente der alten Klostermauern, eingerahmt von einer wunderbaren Winterlandschaft, stimmte auf die Weihnachtszeit ein.
Im Außenbereich, der im Sommer als Biergarten dient, gab es Glühwein, Waffeln oder Bratwurst. Beheizte Stehtische luden zum Verweilen ein. Manch ein Besucher, so wurde berichtet, soll es gar nicht bis ins Klostergebäude geschafft haben, nicht nur wegen des Gedränges, sondern weil er sich draußen so wohlfühlte.

Kunst aus Afrika im Wintergarten
Im Antoniussaal boten die Händler Dekoratives, Kerzen, Schmuck und Handarbeiten an. Elisabeth Damm aus Oberstreu war mit ihren Naturprodukten aus dem eigenen Garten vertreten. "Das ist alles Handarbeit, die Leute schätzen das", berichtete sie und auch, dass am Samstag mehr gekauft wurde, weil vielleicht das Wetter schlechter war und die Gäste verstärkt ins Klostergebäude kamen.
Ein bekanntes Gesicht war im Wintergarten zu finden. Regina Rinke hat vor sich auf dem Tische eine große Auswahl handgearbeiteter Weihnachtskarten ausgebreitet. Sie zieren Darstellungen aus der Weihnachtsgeschichte, die Figuren muten afrikanisch an.

Auf Nachfrage erklärt Regina Rinke, dass diese Postkarten tatsächlich in Afrika hergestellt wurden. Die Motive sind aus getrockneten und gepressten Bananenblättern ausgeschnitten und aufgeklebt. Auf den ersten Blick waren diese äußerst filigran gearbeiteten Werke nicht gleich als solche zu erkennen.
Rinke selbst bringt sie in ihrem Reisekoffer nach Deutschland und verkauft sie hier. Der Erlös kommt dem Hilfsprojekt des Dekanats Bad Neustadt "Abana Baseka" (lachende Kinder) in Ruanda und Burundi zugute. Allerdings beschriebt Regina Rinke den Absatz auf dem Adventsmarkt als trostlos, keiner schreibe heute mehr Karten mit der Hand. Sie höre nur immer, dass die Besucher "später nochmal vorbeikommen wollten", was sie dann nicht mehr taten.

Umsatz wie in den Zeiten vor Corona
Anders erging es Joachim Hollmeyer. Er bietet duftende Seifen, ätherische Öle und Essenzen an. Seine Befürchtungen, dass die Geschäfte nach Corona und den Preissteigerungen der letzten Jahren nicht mehr so laufen würden, haben sich nicht bestätigt. "Es ist alles wieder gut", sagt er und freut sich über den Besucherstrom des Wochenendes. Dieses Jahr gab es im Fürstensaal keine Verkaufsstände mehr, dafür konnten die Besucher hier zum Essen Platz nehmen, das gab es in früheren Jahren nicht.
Was mit schöner Regelmäßigkeit für große Augen unter den Kleinsten sorgt, ist der Besuch des heiligen Nikolaus. Der Guardian des Klosters, Pater Korbinian selbst, war in das prächtige Bischofsgewand geschlüpft und bescherte die Kinder, und das ein ganzes Wochenende lang. Da wurde ein wartender Bergwachtmann schnell einmal zum Helfer und durfte den Bischofsstab halten, damit der Nikolaus tief in den Sack greifen und etwas für die Kinder herausholen konnte.

Der Parkplatz war ein Nadelöhr
Am Sonntag bedurfte es viel Geduld für diejenigen, die mit dem Auto hochfahren wollten. Am Nachmittag staute sich die wartende Autoschlange von der Einfahrt in den Parkplatz teils mehrere hundert Meter zurück den Berg hinunter. Es dauerte teils 10 bis 15 Minuten, überhaupt einzufahren, die Stellplatzsuche erforderte ebenfalls Geduld.
Zudem hatten sich vor den beiden Kassenautomaten große Warteschlangen gebildet. Wer dann mit dem Bezahlvorgang oder mit der Bezahl-App nicht klarkam, durfte auf die immer freundliche und sehr geduldige Hilfe einer Mitarbeiterin zählen, die Stunde um Stunde Auskunft gab, man kann sagen, mit einer wahren Engelsgeduld! Ob das nun wieder an der Nähe zum Himmel lag?