Flockenwirbel vom Himmel, mit Schnee bedeckte Dächer und Straßen, winterliche Temperaturen, hin und wieder auch ein Sonnenstrahl. Die „Romantische Klosterweihnacht“ im Kreiskulturzentraum Wechterswinkel machte in diesem Jahr ihrem Namen alle Ehre.
Doch es war nicht nur der äußere, witterungsbedingte Rahmen, sondern es ist auch heuer vor allem wieder diese außergewöhnliche bunte Mischung aus originärem Kunsthandwerk, breitgefächerten musikalischen, gesanglichen und sonstigen kulturellen Darbietungen, kulinarischen Leckereien und nicht zuletzt das einzigartige Ambiente des früheren Klostergevierts gewesen, das die Menschen in nicht überschaubaren Massen am Wochenende in das hübsche Klosterdorf kommen ließ.
An beiden Tagen luden Korbflechter, Glasbläser, Holzschnitzer, Klöpplerinnen und Spinnerinnen, Kürschner, Maler, Buchbinder und viele andere Kunsthandwerker dazu ein, ihre eindrucksvollen Fertigkeiten zu bewundern. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, das eine oder andere Produkt dieser Handwerkskünste käuflich zu erwerben, um es dann für die Lieben daheim unter den Weihnachtsbaum zu legen.
Ob Schmuck aus den verschiedensten Materialien, handgewebte Textilien, adrette Filzkleidung, Leder- und Holzdesign, Schwibbögen, Aquarelle, Wurzelbilder, faszinierender Christbaumschmuck, Keramik und vieles mehr – die Stände der Kunsthandwerker im Konzertsaal, im Foyer und auf der Galerie, aber auch im Innenhof wurden bestaunt und bewundert.
Für das leibliche Wohl gab es feinste Gewürze, gesunde Kräuter, schmackhafte Edelbrände, Honig und Rhöner Bauernbrot. Und wer nach dem Bummel über den Weihnachtsmarkt Hunger und Durst verspürte, konnte es sich bei einer herzhaften Kartoffelsuppe, leckeren Wildspießen, Fisch- und Grillspezialitäten gut gehen lassen oder auch den Magen mit Crepes, Baumkuchenstriezeln, Waffeln, Feuerzangenbowle, Glühwein, einer Trinkschokolade sowie in der Kaffeebar der Wechterswinkler Klosterschützen verwöhnen.
Kulturreferent Thomas Eckert hatte die „Romantische Klosterweihnacht“ an beiden Tagen stilvoll mit einem Bläserensemble (Sebastian Seufert, Nico Fleckenstein, Julian und Louis Kaiser) und weihnachtlichen Weisen eröffnet. Wer einmal ein wenig zur Ruhe kommen wollte angesichts des Trubels auf dem Weihnachtsmarkt, der fand im 2. Obergeschoss des Klosters Wechterswinkel die Möglichkeit, den Legenden und Geschichten rund um Weihnachten zu lauschen, die die weithin bekannte Märchenerzählerin Heidi Andriessens vortrug. Begleitet wurde sie dabei musikalisch von Flöten und Harfenspielerinnen der Kreismusikschule unter Leitung von Gunda Schwen. Ebenfalls unter deren Regie bot die Gruppe „Fünfviertel“ weihnachtliche Flötenmusik dar.
Am Abend kamen dann das bulgarische „Schneewittchen“ Snejana Prodanova mit ihrem Bass und „Engelchen“ Iris Eckert zu einem Abstecher in den Innenhof des Klosters, wo sie mit jazzig und bluesig angehauchten Weihnachtsweisen für ein besonders Flair unter dem Weihnachtsbaum sorgten.
Am Sonntag luden Orgelspieler und Bläser zu einer halbstündigen Mittagsmusik in die Klosterkirche ein. Großen Anklang fand das gemeinsame Weihnachtsliedersingen der Kreismusikschule für Kinder und Erwachsene unter der Leitung von Henrike Rottmann und Wolfgang Klösel, das auch die passende Einstimmung zum Besuch von Sankt Nikolaus darstellte. Besonders die jüngsten Besucher machten da große Augen, als der himmlische Gast (Klaus-Dieter Hahn) zusammen mit seinem Engelchen Amelie (Hauck) und knecht Rupprecht (Adrian Ortloff) dem Kloster Wechterswinkel seinen Besuch abstattete und kleine Geschenke verteilte.
Natürlich wurde an beiden Tagen auch die Möglichkeit genutzt, die aktuelle Ausstellung zum Rhöner Krippenweg zu besuchen und an einer Führung teilzunehmen.