Es ging Schlag auf Schlag nach dem ersten Ton, "Bend it", "Okay", "Hideaway", "Save me", "Zabadak" und natürlich "The legend of Xanadu" mit Peitsche. Das Publikum jubelte, sang und klatschte mit, die Musiker freute es sehr. Dozy, Beaky, Mick and Tich waren die ersten von drei Bands aus den 60ern, die die Stadthalle von Bad Neustadt zum Rocken brachten. Der markige und wiedererkennbare Sound der Engländer spiegelte den BritPop dar, der in den späten 60ern und frühen 70ern die Jugend in ganz Europa begeisterte.
Dass nur noch zwei Musiker aus der Originalband dabei waren, war auch dem Alter geschuldet. Schließlich sind die damals jungen Künstler jetzt meist über 70 Jahre alt. Aber sie können es noch. Sympathisch, nett und das Publikum einbeziehend begeisterten sie die Zuschauer immer wieder aufs Neue. Nach einer Stunde verabschiedeten sie sich mit "Hold tight". Stehende Ovationen.
Der ganze Saal singt mit bei CCR
Jetzt wurde es laut und rockig. CCR=Creedance Clearwater Revival mit Leadsänger Peter Barton rockte die Bühne. "Proud Mary", ein guter Einstieg, der ganze Saal sang mit. "I put a spell on you", "Hey tonight", "Cotton fields", "who‘ll stop the rain". Rock vom Feinsten, Blues at the best. Es war eine Freude, Peter Barton und seine Musiker auf der Bühne agieren zu sehen. Das kommt nicht von ungefähr.
Schließlich spielte Peter Barton einige Zeit bei den "Animals" mit. Ihr großes musikalisches Können zeigten CCR in ihren Solis, die im Song "Great wine" eingebaut waren. Bei "Bad moon rising", "Down on the corner" und "Have you ever see the rain" vibrierte dann die gesamte Stadthalle und das Publikum gleich mit. Begeisterung allerorten.
Ergriffene Begeisterung im Publikum
Und dann war der Headliner da. "Ten Years After" betraten die Bühne. Allen voran die Gründungsmitglieder Chick Churchill am Keyboard und Ric Lee am Schlagzeug. Dazu kommen seit 2014 Colin Hodgkinson (früher Spencer Davis Group) und Frontmann Marcus Bonifati. Das Publikum jubelte schon bei den ersten Tönen von "Going Home" und Bonifati zog seine Rockshow ab. Ein exzellenter Gitarrenspieler und ausgezeichneter Sänger. "We are Ten Years After", stellte er die Band vor, um dann gleich die nächsten rockigen Lieder, die sich mit Bluesrock abwechselten, auf der Bühne zu performen. "Stonedhenge", "Love like a ma", "I’d love to change the world" waren einige der Titel.
Zeitweise war es im Saal sehr still, ergriffene Begeisterung hatte die Besucher umhüllt ob dieser grandiosen handgemachten Rockmusik. Die Soli der einzelnen Künstler waren beeindruckend und wurden nur durch den Jubel der Zuschauer unterbrochen. Sie hatten nichts verlernt, die jungen Alten von Ten Years After. Man sah ihnen die Freude am Spielen an, die Grenze zwischen Instrument und Künstler verschwamm zeitweise. Es war mitreißend. Bei "Hound dog" als Rausschmeißer wackelte die Stadthalle förmlich und das Publikum rockte mit.
Es war ein wundervoller Hardrock-Abend, der viele der Besucher wieder in ihre Jugend zurückversetzte. Mit glänzenden Augen und viel Schwung ging es auf den Nachhauseweg.