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OBERELSBACH
Rhönklub trennt sich von Milseburghütte
Historische Entscheidung bei der Hauptversammlung des Gesamt-Rhönklub: Der Verein trennt sich von der Milseburghütte.
Foto: M. Huter | Historische Entscheidung bei der Hauptversammlung des Gesamt-Rhönklub: Der Verein trennt sich von der Milseburghütte.
Marc Huter
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:49 Uhr

Nun ist es beschlossene Sache: Der Rhönklub trennt sich von der Milseburghütte. Mit 179 von 226 möglichen Stimmen sind die Delegierten der 131. Rhönklub-Hauptversammlung dem Beschlussvorschlag des Hauptvorstandes – einige Feinheiten wurden durch Antrag abgeändert – gefolgt. Sechs Delegierte stimmten dagegen, der Rest enthielt sich. Dieser historischen Entscheidung ging jedoch eine rege, teils auch mit kräftigen Worten geführte Debatte voraus.

„Der Hauptvorstand treibt die Planung der Sanierung der Milseburghütte in eigener Regie nicht weiter voran“, so lautet der erste Teil von drei Teilen des Beschlusses. „In eigener Regie“ anzufügen war ein Änderungsantrag aus der Delegiertenversammlung.

Drei Unterbeschlüsse

Der zweite Teil des Beschlusses, dem die Delegierten zustimmten, lautete: „Der Hauptvorstand wird beauftragt, eine Lösung der Vertrags- und Pachtverhältnisse mit der Gemeinde Hofbieber und dem Pächter herbeizuführen.“ Um den letzten Teil des Satzes „herbeiführen“ wurde hierbei gestritten. So hätten es wenige Rhönklub-Mitglieder gerne gesehen, das Wort „herbeiführen“ mit dem Wort „vorzubereiten“ zu ersetzen. Hier ließ sich der Rhönklub-Hauptvorstand jedoch nicht erweichen.

Für die Trennung von der Milseburghütte brauche der Vorstand das klare Votum der Mitgliederversammlung, um die weiteren Schritte einleiten zu können. Zunächst müsse das Pachtverhältnis mit der Gemeinde Hofbieber aufgelöst werden, die die Eigentümerin des Grundstücks ist, auf dem die Milseburghütte steht. Anschließend muss mit dem Landkreis Fulda über die Übernahme der Milseburghütte verhandelt werden. Ohne ein klares Mandat seitens der Mitglieder sei dies für den Vorstand schwer möglich.

Miseburg-Entwicklung begleiten

Der dritte und letzte Teil des Beschlusses lautete schließlich: „Der Rhönklub wird sich weiterhin an der Entwicklung der Milseburg beteiligen und als kompetenter Ansprechpartner dem Landkreis Fulda zur Verfügung zu stellen.“ Auch hier kam die Gersfelder Zweigvereinsvorsitzende Margit Trittin mit ihrem Wunsch durch statt der allgemeinen Formulierung „Dritten“ oder „künftigen Protagonisten“ mit dem „Landkreis Fulda“ in der Beschlussformulierung gleich „Ross und Reiter zu nennen“.

Georg Schuhmann, Zweigvereinsvorsitzender aus Motten, stellte die provokante Frage bezüglich des zur Abstimmung gestellten Vorstandsantrags, ob dies der „Todessturz“ für die Milseburghütte, „wie sie heute aussieht“ sei, was der Präsident eindeutig mit „Ja!“ beantwortete. In Planung sei, dass der künftige Eigentümer die bewirtete Berghütte als unbewirtete Schutzhütte zurückbaut. Für größere Veranstaltungen, wie zum Beispiel Gottesdienste, sollen künftig vier bis fünf Komposttoiletten zur Verfügung stehen; eine davon, die ganztägig für den normalen Besucherverkehr geöffnet ist.

Bauliche und hygienische Mängel

Mehrfach musste der Vorstand die zahlreichen Gründe dafür erläutern, warum man die „Hütte nicht einfach so lässt, wie sie ist.“ Die extremen baulichen wie hygienischen Mängel wurden da angeführt, die den „Weiterbetrieb in der bisherigen Form unmöglich machen“. Unter all den Diskussionsbeiträgen interessant die Aussage von Stefan Frohnapfel, dem Beigeordneten der Gemeinde Hofbieber, die Eigentümerin des Milseburg-Grundstücks: „Ich versichere Ihnen, wenn Sie diesem Beschluss zustimmen, wird die Milseburghütte nicht sterben.

“ Der Gemeinde beabsichtige, die Hütte „im Pachtbetrieb zu erhalten und weiter zu pflegen“. Auf mehrmaliges Drängen von Delegierten wurde schließlich der leicht abgewandelte Beschlussvorschlag zur Abstimmung gestellt.

Unter schwierigen Vorzeichen standen die Neuwahlen der 131. Hauptversammlung des Rhönklubs – war doch im Vorfeld für drei Schlüsselpositionen im Vorstand noch kein Nachfolger gefunden worden.

Posten weiter unbesetzt

Und auch während der Fachwartetagung am Morgen oder der großen Delegiertenversammlung in der Elstalhalle fand sich niemand, der die Posten des Schatzmeisters (ehemals: Horst Imhof), der Schriftführerin (ehemals: Manuela Baumbach) und des Hauptnaturschutzwartes (ehemals kommissarisch: Jochen Rümann) übernehmen wollte. Für den Posten des Schatzmeisters erklärte der Wahlleiter, dass dieser jedoch kommissarisch zunächst einmal vom Hauptvorstand besetzt werde.

Präsident wiedergewählt

Einstimmig wurde Jürgen Reinhardt aus Fulda als Präsident wiedergewählt. Mit einer Gegenstimme wurde Jürgen Reinhardt auch als Hauptkulturwart bestätigt. Dem Präsidenten zur Seite steht weiterhin Bernd Günder aus Eichenzell als Vizepräsident. Hauptwanderwart bleibt Uwe Schleicher aus Poppenhausen und das Amt des Hauptwegewartes begleitet weiterhin Thomas Lemke aus Geisa. Alexandra Klemm vom Zweigverein Unterelsbach löst Edith Zink, ebenfalls eine Unterelsbacherin, als Hauptfamilienwartin ab. Zum Schriftleiter der Zeitschrift „Die Rhön – Wandern und Mehr“ wurde wieder Bernd Müller-Strauß aus Hünfeld gewählt.

Jahrelang aktiv im Vorstand: Für ihre jahrelange aktive Tätigkeit im Rhönklub-Hauptvorstand zeichnete Vorsitzender Jürgen Reinhardt (rechts) die scheidenden Vorstandsmitglieder (v. l.) Thomas Hammelmann, Manuela Baumbach, Jochen Rümann und Edith Zink aus.
Foto: Marc Huter | Jahrelang aktiv im Vorstand: Für ihre jahrelange aktive Tätigkeit im Rhönklub-Hauptvorstand zeichnete Vorsitzender Jürgen Reinhardt (rechts) die scheidenden Vorstandsmitglieder (v.
 
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