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Bad Neustadt
Rhönkauz: Wer besteht den knallharten Habermann-Nachfolge-Test?
Wer wird CSU-Kandidat für die Landratswahl in Rhön-Grabfeld 2026? Amtsinhaber Habermann fordert ein strenges Anforderungsprofil. Wer bloß soll es erfüllen?
Eine ganze Schar von Nachfolgerinnen und Nachfolgern hat Landrat Thomas Habermann regelmäßig beim Ginolfser Weideabtrieb. Doch wie sieht es auf politischer Ebene aus? Da lichtet sich der Bewerber-Kreis schnell.
Foto: Eckert | Eine ganze Schar von Nachfolgerinnen und Nachfolgern hat Landrat Thomas Habermann regelmäßig beim Ginolfser Weideabtrieb. Doch wie sieht es auf politischer Ebene aus? Da lichtet sich der Bewerber-Kreis schnell.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 10.02.2025 02:34 Uhr

Die wenigsten Leserinnen und Leser dieser Glosse wissen, dass es einmal einen Landrat gab, der nicht Thomas Habermann hieß. Für einen durchschnittlichen Rhön-Grabfelder steht außer Frage, dass dieser Landkreis von Habermann und keiner anderen Person regiert wird. Im Reich des Alten Ägypten hatte ja auch nie ein Mensch Zweifel daran, dass allein der Pharao die Geschicke des Landes lenkt. Diskussionsbedarf bestand in dieser Frage nicht.

Nun, Bad Neustadt ist nicht Kairo. Und so schön ein wenig Beständigkeit im Leben auch ist: im Politischen stellt sich irgendwann doch die Frage nach dem Wechsel. Auch bei der Rhön-Grabfelder CSU, die einen Nachfolger für Habermann sucht, wenn im nächsten Jahr der Landrat neu gewählt wird.   

Wer ist wirklich geeignet für die Nachfolge?

Der Rhönkauz ahnt, welche Herausforderung das für die Partei bedeuten muss. Schließlich will auch Habermann selbst erst den Platz räumen, wenn eine tatsächlich "geeignete" Nachfolge gesichert ist. Im gerade laufenden Findungs-Verfahren wird ein stattliches Anforderungsprofil an den Erben oder die Erbin gestellt. 

Der Rhönkauz hatte Zugriff auf das geheime Profil. Und er fragt sich nun, wer ihm auch nur annähernd entsprechen kann. Das beginnt schon bei den modischen Voraussetzungen, die unter dem Begriff "Repräsentationsfähigkeit" laufen. Wem in der Rhön-Grabfelder CSU sollte der Seppelhut beim Ginolfser Weideabtrieb nur annähernd so gut stehen wie dem Landrat Habermann? Wäre da überhaupt eine weibliche Kandidatin vorstellbar, ohne dass die Sache irgendwie uncharmant wirkt? 

Das abgewetzte Brüsseler Pflaster

Eine weitere Forderung zielt auf "physische Belastbarkeit" ab. Kenner wissen, dass Thomas Habermann einmal im Monat in Brüssel weilt, um die Sache Bayerns und Rhön-Grabfelds im Ausschuss der Regionen zu vertreten. Habermann ist maßgeblich daran beteiligt, dass das Brüsseler Pflaster der Altstadt leidlich abgewetzt ist.

Aber nicht vom Lauf der Jahrhunderte, sondern von den Ledersohlen, mit denen Habermann die Kilometer abläuft ohne jede Inanspruchnahme einer U-Bahn oder eines Taxis. Wie viele Leistungssportlerinnen oder -Leistungssportler finden sich in der Mitgliederliste des Kreisverbandes, die diesen Marathon durch die Ministerien bewältigen könnten?      

Repräsentationsfähigkeit ist eine der Tugenden, die Amtsinhaber Thomas Habermann für seine Nachfolgerin oder seinen Nachfolger fordert. 
Foto: Josef Lamber | Repräsentationsfähigkeit ist eine der Tugenden, die Amtsinhaber Thomas Habermann für seine Nachfolgerin oder seinen Nachfolger fordert. 

Bliebe noch das Thema Eloquenz. Wer schafft es wie der Amtsinhaber, bei einem Starkbieranstich im Landkreis derart wortgewandt und tiefgründig eine ordnungspolitische Grundsatzrede zu halten, die ganz locker die Vokabeln Grundgesetz, Bodenrichtwert, Selbstregulierungsprozesse und Stammwürze zu einem druckreifen Essay verbindet?    

Anspruchsloses CSU-Parteibuch?

Seltsam nur der letzte Punkt im Anforderungsprofil. Von der Kandidatin oder dem Kandidaten wird explizit "gesunder Menschenverstand" verlangt, als könnte man das CSU-Parteibuch auch ohne diese Eigenschaft erwerben. Der Rhönkauz als parteiloser Vogel ist hiermit aus dem Rennen. Die Kommunal-Politik hat ihm schon längst den Verstand geraubt.

 
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  • Gerhard Zwierlein
    das ist KEIN Kommentar zu einem anderen Artikel von letzter Woche ! - das ist ein Kommentar zu einem aktuellen Beitrag - Rhönkauz - den die Leute auch lesen !
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  • Gerhard Zwierlein
    CSU-Satzung und Demokratie sehen eine nach demokratischen Grundsätzen erfolgende Nominierungsversammlung vor. Eine "Habermannsche" Eignungs-Vorauswahl gibt es nicht. " ... sollte sich ein erfolgversprechender Kandidat/in finden...."
    --> also wenn nicht, dann wieder Habermann? Das lese ich als persönlichen "Affront" gegen Christof Herbert ! Der hat seine Kandidatur längst in den Ring geworfen und der "Alte" sucht immer noch nach erfolgsversprechende Kandidaten? Eine Findungskommission? als Jurist mal die CSU-Satzung gelesen? Wo gibts denn so was! Die Delegierten der Kreisversammlung wählen den Vorschlag, der NICHT vom Landrat, sondern aus der Versammlung/und vom Kreisvorstand kommt. Es gibt bei jeder Wahl die Frage an die Wahlberechtigtenversammlung: " Gibt es weitere Vorschläge" ! Da steht nix von: gibt es weitere Vorschläge, die dem Landrat gefallen, oder die der Findungskommission zulassen ! - Welchen Zweck hat diese Landratsaussage, NACH Herberts Erklärung zur Kandidatur?
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