Tja, da wird nix draus aus einem dritten Nationalpark in Bayern in der Rhön. Ministerpräsident Markus Söder hat ein Machtwort gesprochen und seine eigene Stimme für einen NP3, die er noch als Minister unter Seehofer abgegeben hatte, am Mittwochnachmittag annulliert.
Dabei wäre es doch reizvoll gewesen, für ein Rhöner Gasthaus „Zum Bären“ zu werben, wo sich in der Nähe wirklich Meister Petz herumtreibt.
Die Touristiker hatten sich viel erhofft von einem Nationalpark.
Aber CSU-Söder sorgt sich um den Riss durch die Rhöner Gesellschaft, der Jagdscheinbesitzer von Menschen trennt, die eine Ferienwohnungs-Konzession haben.
Auch, wenn die Millionen für einen NP3 nun nicht in die Rhön fließen, muss die Region nicht darben. Denn Söder hat ja die Skischaukel am Riedberger Horn im Allgäu im Gegenzug gestoppt, dafür gibt es 20 Millionen für den Tourismus dort im Süden.
Am Ende bekommt der Kreuzberg im Gegenzug den gebrauchten Sessellift aus Grasgehren und erlebt so einen touristischen Aufschwung in der Winterzeit?
Das sind Perspektiven, die man nicht erwartet hätte in der Rhön. Jetzt, wo klar ist, dass sich die privaten Holzmacher durchgesetzt haben, könnte man dieses wichtige Kulturgut auch touristisch nutzen: Ferienwohnungsmieter können ihr Holz selber machen, die Kosten für die Endreinigung werden mit der Zahl selbst gehackter Ster verrechnet.
Auf diese Weise werden die Urlaubsgäste mit der Rhöner Kultur intensiver vertraut, als es ein NP3-Infozentrum je gekonnt hätte.
Jetzt, wo das Thema Quadverbot, pardon: das Thema Nationalpark, vom Tisch ist, können die Rhöner wieder zusammenrücken und die entstandenen Gräben zuschütten. Das heißt also, dass NP3-Sympathisant Landrat Thomas Habermann wieder die Nähe finden muss zu seiner Partei, was bei einem gemeinsamen Jagdausflug ja kein Problem sein sollte.
Wölfe wird es ohne einen NP3 ja noch mehr geben, zumindest unter den weiter unbeschränkt tourenden Mountainbikern ohne erprobtes Sitzfleisch. Die Rhön bleibt, so oder so, ein wilder Flecken Erde.