Letzthin hat der Rhönkauz den Wolf gesehen. Fünf, sechsmal hat er ihn zu Gesicht bekommen. Er war mit dem Mountainbike von Bischofsheim über die Kalte Buche zum Basaltsee unterwegs, als der Wolf immer wieder hinter Bäumen versteckt den Rhönkauz beim Radeln beäugte. Ein zweiter Blick auf ihn, und schon war der Wolf im Dickicht verschwunden.
Gut, vielleicht hat die Fantasie dem Rhönkauz übel mitgespielt und in Wirklichkeit waren es nur zwei, drei verbürgte Sichtungen. Aber dennoch!
Der Wolf bleibt ein Thema, auch wenn dem Rhönkauz klar ist, dass der erste verbürgte Wolf eigentlich in der Bad Neustädter Saalestraße gesichtet wurde, und das schon vor Jahren!
Nun verwundert es allerdings etwas, dass Landrat Thomas Habermann, der doch in einem Nationalpark Rhön viele Chancen sah, nun den Wolf zum präventiven Abschuss freigeben will.
In einem Nationalpark hätte sich der Isegrim über ein Vorzeitiges Aus ja keine Sorgen machen müssen. Der Rhönkauz muss eine laienhafte Frage stellen: Wird der Rhöner Wolf, falls er tatsächlich präventiv erlegt wird, wenigstens als Präparat im neuen Biodiversitätszentrum in Bischofsheim aufgestellt, um die eingedämmte Vielfalt der Rhöner Fauna zu veranschaulichen?
Sei es, wie es will: Der Wolf bleibt ein Aufreger-Thema von politischer Tragweite. Wichtig ist erst einmal in den nächsten Wochen bis zum 14. Oktober, dass der Wolf das Rhöner Stimmvieh nicht bedroht und seinen Herdentrieb zur CSU stört.
Das wird gewiss gelingen. Denn ein Rhöner Politiker ist zuallererst einmal - - - ein Fuchs!