An die 2000 Interessierte ließen sich am Sonntag in Hausen beim 9. Rhöner-Honigfarm-Fest rund um das Thema Honig aber auch die Nutzung und den Erhalt von Streuobstwiesen informieren. Da konnte, wer wollte, verschiedene Honigsorten am Stand von Stefan Knöss, verkosten, bekam bei Winfried Jordan, wie auch Bio Imker Knöss kompetente Antworten zum Thema "Imkerei". Stefan Knöss ist staatlich geprüfter Bienenfachwart und leitet auch entsprechende Lehrgänge für Anfänger und Fortgeschrittene.
In Hausen sah man regionale Anbieter mit Kunsthandwerk, Dekorativem für Haus und Garten aber auch Keramik und weiteren Angeboten. "Alle waren rundum zufrieden," sagt Knöss. Immer wieder galt es Fragen rund um das Thema Honig zu beantworten. Dafür war der Bio-Imker genau der richtige Ansprechpartner. Wie sind die Abläufe eines Bienenjahres und was kommt auf den Imker dabei zu? Fragen, die Winfried Jordan anhand der für solche Aufgaben vorhandenen Mittel, erklärten konnte. Da ging es unter anderem um die sogenannten Beuten, die aus natürlichem Material, zum Beispiel Weymouthskiefer sein müssen. Für die Mittelwände darf nur Biowachs verwendet werden. Zur Bekämpfung der Varroamilbe werden nur organische Säuren eingesetzt.
Für Kinder interessant war das Rhöner Umweltmobil. Hier wurde auf kindgerechte Art die Art und Weise der Tierwelt einer Streuobstwiese vermittelt. Natürlich gab es dann für jedermann die Möglichkeiten sich selbst ein Bild von einer solchen Streuobstwiese zu machen. Nachdem Stefan Knöss die im Familienbesitz befindlichen landwirtschaftlichen Flächen und Forsten in Hausen übernommen hatte, entwickelte er ein schlüssiges Konzept zur optimalen Nutzung und zum Erhalt der Streuobstwiesen. Der Erhalt der Rhöner Streuobstwiesen mit ihrem alten Baumbestand und den selten gewordenen Sorten wie dem Doppelten Prinzenapfel, Kaiser-Wilhelm, Boskop und Jakob Fischer sind ihm nach wie vor ein Anliegen.
Schon von Jugend an interessierte sich Knöss für die Imkerei. So kam es, dass er Imkerei und Streuobstwiesenprojekt zusammenführte. Bio Apfelbäume, Zwetschgenbäume und Birnenbäume gibt es unter anderem. Ideal für die Honigbienen, die das große Nahrungsangebot nutzen. Letztendlich sorgen sie auch für die Pflanzenwelt auf den Streuobstwiesen, für eine reiche Obsternte und sichern das Überleben seltener Wildpflanzen.
Dass Stefan Knöss seine Fachkenntnisse in der Praxis umsetzen kann, zeigt seine Biozertifizierung, die er für seine Streuobstwiesen sowie für seine "Rhöner Honigfarm" erhalten hat und die er sich als eingetragene Marke schützen ließ. Als überzeugter Carnica-Imker, der sich heimischen Bienenvölkern widmet, hat Stefan Knöss zurzeit auf seiner Streuobstwiese in Hausen 30 Carnica-Wirtschaftsvölker stehen. Damit trägt er zum Erhalt der heimischen Bienenarten bei und versorgt diesbezüglich auch andere Imker mit Carnica Königinnen.
An der Streuobstwiese findet man einen beschilderter Streuobstlehrpfad. Geerntet werden die vorhandenen Sorten per Hand zur jeweiligen Reifezeit. Neben dem Verkauf von Bio-Honig, Carnica-Bienenvölkern und Königinnen leitet er Imker-Kurse, am anerkannten Lehrbienenstand des Verbandes Bayerischer Bienenzüchter, welches vom Verein Imker Netzwerk Rhön-Grabfeld angeboten werden. Auch bei Führungen mit Schulklassen, Kindergarten- und Touristengruppen versucht er das Bewusstsein für die Zusammenhänge in der Natur zu wecken.
