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OSTHEIM
Rhön-Zügle kollidiert mit Traktor-Gespann und entgleist
Das Rhön-Zügle kollidierte am Sonntag in Ostheim mit einem Traktor. Die auf dem Anhänger geladenen Heuballen gingen in Flammen auf.
Foto: Fred Rautenberg | Das Rhön-Zügle kollidierte am Sonntag in Ostheim mit einem Traktor. Die auf dem Anhänger geladenen Heuballen gingen in Flammen auf.
Michael Nöth
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:34 Uhr

„Es tat ein paar Schläge, dann ging plötzlich nichts mehr vorwärts!“ Klaus-Dieter Jung aus Gießen wollte mit seinem Kumpel eigentlich einen gemütlichen Ausflug in der Rhön unternehmen. Der wurde jäh gestoppt. Auf der Bahnstrecke zwischen Mellrichstadt und Fladungen hatte in Ostheim ein Traktor mit Heuballen auf seinem Anhänger am Sonntagnachmittag den unbeschrankten Bahnübergang nahe der Walkmühle überquert, als das mit rund 75 Personen gut besetzte Rhön-Zügle andampfte. Die 17-jährige Traktorfahrerin hatte die herannahende Museumsbahn am Bahnübergang offensichtlich zu spät erkannt. Fahrgäste kamen nicht zu Schaden.

Anhänger abgerissen, Lok entgleist

Über 60 Einsatz-Kräfte halfen am Sonntag, die Brand- und Explosionsgefahr einzudämmen, als das Rhön-Zügle in Ostheim mit einem Traktor kollidierte.
Foto: Fred Rautenberg | Über 60 Einsatz-Kräfte halfen am Sonntag, die Brand- und Explosionsgefahr einzudämmen, als das Rhön-Zügle in Ostheim mit einem Traktor kollidierte.

Die Lok fuhr frontal gegen den Anhänger des Gespanns, woraufhin der Zug entgleiste. Der hintere Teil des Anhängers wurde dabei abgerissen. Das Zügle schob den Anhänger auf dem Gleis vor sich her, die Heuballen verteilten sich breit neben dem Gleis. „Und sofort gab es starke Rauchentwicklung“, sagte Jung, selbst Feuerwehrmann, „kein Wunder bei dieser Trockenheit.“

Fotoserie

Als Glück im Unglück bezeichnete er die Tatsache, dass keine Menschen verletzt wurden bei dem Unfall. „Es sind alle wohlauf und wir sitzen im Biergarten!“

Der 64-jährige Lokführer aus Hessen, sein Praktikant sowie die 17-Jährige am Steuer des Traktors erlitten dem Sachstand nach leichte Verletzungen. Sie wurden vom Rettungsdienst erstversorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht.

60 Einsatzkräfte vor Ort

Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Traktoranhänger total beschädigt. Teile der Ladung gingen nach der Kollision in Flammen auf. Rund 60 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Mellrichstadt, Ostheim, Nordheim und Stockheim waren schnell vor Ort und konnten ein Ausbreiten der Flammen verhindern.

Da zunächst nicht auszuschließen war, dass möglicherweise auch Fahrgäste zu Schaden gekommen sind, war der Rettungsdienst vorsorglich mit mehreren Besatzungen vor Ort. Auch das THW befand sich im Einsatz. Die Bergungsmaßnahmen sind umfangreich und nahmen einige Zeit in Anspruch.

Lok unter Dampf: Explosionsgefahr

Eine starke Rauchentwicklung setzte ein, als das Rhön-Zügle in Ostheim mit einem Traktor kollidierte, der Heuballen geladen hatte.
Foto: Klaus-Dieter Jung | Eine starke Rauchentwicklung setzte ein, als das Rhön-Zügle in Ostheim mit einem Traktor kollidierte, der Heuballen geladen hatte.

Die Feuerwehren, die schon tags zuvor wegen eines Flächenbrandes in Ostheim im Einsatz waren, hatten die Lage unter Kontrolle. Die Gefahr eines weiteren Brandes, der umliegenden Wiesen und Feldern war schnell gebannt. „Da die Lok unter Dampf stand, versuchten die Feuerwehrmänner den Kessel zu kühlen. Eine Explosion hätte noch gefehlt“, sagte Jung. Das Gelände war vorsorglich weiträumig abgesperrt.

Der Tourist aus Hessen freute sich aber mit den anderen Zug-Passagieren, dass sie gut versorgt wurden in Ostheim. „Im Biergarten hat uns Bionade kostenlos Getränke verteilt, die Kinder bekamen Süßigkeiten.“

Polizei: Schaden beträchtlich

Nach ersten Erkenntnissen entstand an der Dampflok beträchtlicher Schaden. Die Höhe ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen, könnte jedoch insgesamt im sechsstelligen Bereich liegen, wertet die Polizei.

 
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  • agentmulder
    Ich denke da werden jetzt erst einmal viele Fragen gestellt werden über die Sicherheit mit den vielen unbeschrankten Bahnübergängen dieser Strecke! In jedem Fall nur Sachschaden.Hätte auch anders aus gehen können. Wir kamen kurz nach dem Unfall vorbei da wir uns mit Freunden im Biergarten fast direkt an der Bahnstrecke treffen wollten. Sehr großes Lob an Feuerwehr-Rettungsdienst-THW! Gute Arbeit geleistet!

    Einzige Kritik gilt wohl einem übermotivierten Feuerwehrmann. Der Unfall lag schon Stunden zurück.Keine Passagiere mehr vor Ort.Absperrung war schon aufgehoben. Um etwas besser den Einsatz des Kranwagens beobachten zu können lief ich hoch zum Bahnübergang. Besagter Feuerwehrmann machte uns in einem Ton an wir seien doch nur Gaffer und sollten jetzt die Einsatzstelle verlassen usw... Lieber Kollege! Ich bin seit Jahrzehnten aktiv bei einer Feuerwehr und dem THW tätig. Bei allem Verständis! Der Ton macht die Musik :-/
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  • Koenigshoefer
    Gaffer? Eher technisch interessiert und voller Anteilnahme. Finde das auch sehr übertrieben.
    Bei uns aufm Land wird nicht gegafft, da wird noch mit angepackt und geholfen.
    Irgendwann traut sich keiner mehr sich einzumischen wo es nötig ist oder eben zu helfen.
    Behindernde Gaffer kann aber keiner gebrauchen...
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  • Maryan
    In Sachen "Historie Unfälle" habe ich gute Erfahrungen, ich habe mir die Zugmaschine angeschaut und würde sagen, es bewegt sich im oberen Bereich einer 6 stelligen "Summe". die Lok wieder auf diesen "Level" zu bringen, wie sie unterwegs war! Ersatzteile alles Sonderanfertigung? "Geht aber wird teuer"!
    Ersatzteile gibt es nicht mehr, sind alles "Sonderanfertigungen"!
    Aber machbar, kein Problem, es gibt Firmen wo sich darauf spezialisiert haben! Aber nicht zum "Null - Tarif"!
    "Schaumemal"!
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  • harald-schneider@mein.gmx
    Wir waren mit 55 Leuten bei unserem Jahressusflug der AWO Main-Spessart mit dem Rhön-Zügle von Mellrichstadt nach Fladungen unterwegs. Gott sei Dank mit dem Zug zuvor!
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  • zeitzeuge
    Hatte der Landwirt eine Ausnahmegenehmigung für die Sonntagsarbeit?
    Wenn nicht hat er gegen das Bayerische Feiertagsgesetz verstoßen und muss deswegen juristisch belangt werden.
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  • Koenigshoefer
    Schwachsinn. Erstmal war das ein 17 jähriges Mädel und nicht der Landwirt. Dann hat die lediglich Heu gefahren.
    Aber in deren Haut möchte ich nicht stecken, als "die Frau am Steuer" die das Rhönzügle auf dem Gewissen hat.
    Ob die jemals ihr Dorf wieder betreten darf??
    😁😁😁😁

    Schade um die Eisenbahn, hoffentlich zahlt die Versicherung.
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