Basalt statt Beton, Naturpark statt Nachtleben, Schafe statt Shopping – wollen Urlaubsgäste das? Es sieht ganz danach aus. Denn das Rhön-Park-Hotel vermeldet in einer aktuellen Pressemitteilung Rekordzahlen. Begründet ist der Höhenflug bei den Buchungszahlen mit den millionenschweren Investitionen, die das Aktiv Resort bei Roth in den vergangenen Jahren getätigt hat – und noch tun wird. „Die 1975 eröffnete Apartmentanlage verwandelt sich in ein Hotelresort der Zukunft“, heißt es.
Jahr für Jahr fließen Millionen in die Modernisierung. Mit Erfolg, wie die Bilanz zeigt. „Wir kommen mit der Modernisierung gut voran“, sagt Direktor Ben Baars zufrieden. Planungsteam, Handwerker und Dienstleister aus der Region bauen mit dem Tourismusexperten gemeinsam an der Zukunft des Hotels. Ein Großteil der Studios und Apartments ist bereits in den Farben der Rhöner Natur eingerichtet. Smart-Home mit Glasfasergeschwindigkeit, Tablets und TV-Geräte ermöglichen schnellen WLAN Zugriff auf alle Informationen, die der Gast abrufen möchte.
Mehrwert durch Komfort
Besonders stolz ist Baars auf die 88 neuen Deluxe-Studios und fünf Tagungsräume für anspruchsvolle Urlauber oder Tagungsgäste. Geplant sind zudem Rhön-Chalets als exklusive Ferienhäuser aus Rhöner Materialien mit viel Freiraum für den Gast. Auch Business-Suites und (Mehr-)Familien-Appartements werden im Resort der Zukunft installiert. „Der Gast von heute erwartet deutlich mehr Komfort als bei sich zu Hause“, so Baars. Mit „Superkomfort“ will der Manager daher Mehrwert schaffen.
Bis zum Jahr 2027 wird das Haus für rund 30 Millionen Euro komplett modernisiert, teilt die Hotelleitung mit. Beim Rundgang durch das Rhön-Park-Hotel geben Panoramafenster bereits jetzt den Blick frei auf die grandiose Kulisse des Unesco-Biosphärenreservats mit seiner offenen, weiten Landschaft. Bildschirme weisen den Gästen den Weg oder sagen, wo Erlebnisse warten.
Nachhaltig bauen
Viel vom Budget verschwinde dabei unsichtbar in der rund 26 000 Quadratmeter großen Hotelstadt. Die Stichworte lauten Brandschutz, energiesparende Heizungs- und Warmwassersysteme, ressourcenschonende Wasseraufbereitung und moderne Filter für das 4000 Quadratmeter große Schwimmbad. Für alle Bereiche hat sich Ben Baars Fachleute – meist aus der Region – an die Seite geholt. „Nachhaltigkeit ist mein oberstes Ziel.“ Die Lage im Naturpark ist für Baars nicht nur Marketingvorteil, sondern Verantwortung für die einzigartige Flora und Fauna rund um die Hotelanlage, wie er betont.
Ein Ausbau komme deshalb nicht in Frage. Wohl aber eine Umnutzung von Teilen des riesigen Geländes. Wegweisend soll dabei die Rhön-Arena sein. Wo die Indooranlage „Rudis Abenteuerland“ steht, finden Urlauber bald wettergeschützt einen hochmodernen Spiel- und Sportbereich vor. Das passt laut Hotelleitung auch zum Ausbau des Businessbereichs. Geplant sind eine Bowlingbahn, ein Kletterpark mit Riesenrutsche, Abenteuerkurse und ein Trampolinpark. Dies soll nicht nur Familien begeistern, sondern bei Tagungsgästen den Teamgeist fördern. Bereits Realität ist das Indianerdorf auf dem ehemaligen Fußballplatz. Hier gibt es unter professioneller Anleitung zum Beispiel Bogenschießen, eine Slackline, Beachvolleyball und Badminton.
All-Inclusive-Konzept in Arbeit
Auch der Bereich Gastronomie im Hotel wird neu abgestimmt. Selbstversorgung ist laut Ben Baars nicht mehr gefragt, daher laufe im Hotel das Feintuning für ein All-Inclusive-light-Konzept mit Buffet und a la Carte.
152 Mitarbeiter zählt das Rhön-Park-Hotel derzeit. Die Mischung ist Multikulti und mit Quereinsteigern durchsetzt. Der Hotelchef setzt auf innovative Lösungen: Wer kein Auto hat, wird mit dem Shuttle abgeholt oder bekommt ein E-Bike als Job-Rad. Wer keine Wohnung hat, dem wird eine zur Verfügung gestellt. Geregelte Arbeitszeiten und Gesundheitsprogramme sollen die Mitarbeiter fit halten. Seit kurzem integriert Baars‘ Sohn Maarten Flüchtlinge im Hotelbetrieb. „Die machen einen tollen Job und sprechen schon jetzt sehr gut deutsch“, lobt er zufrieden.
Aktuelle Zahlen
Das Jahr 2018 verläuft für das Rhön-Park-Hotel sehr gut, teilt Direktor Ben Baars mit. Schon jetzt seien über 90 Prozent des geplanten Umsatzes reserviert. Die Auslastung liege dank der Verdoppelung auf fünf Saisonzeiten bei 70 Prozent.
Rund 250 000 Gäste kommen dieses Jahr in die Hotelanlage nahe der Rother Kuppe. 88 Prozent der Urlauber sind nicht zum ersten Mal zu Gast. Im Schnitt bleiben sie 3,7 Tage in der Rhön.
Der Umsatz liegt bei etwa zwölf Millionen Euro, acht Millionen Euro erwirtschaftet das Hotel im Direktvertrieb.