Für Medizinvorstand Bernd Griewing ist die neu geschaffene neurochirurgische Fachabteilung im Rhön-Klinikum ein weiterer Schritt hin zum vollumfänglichen medizinischen Versorgungsdienstleister in der Region. Tatsächlich schließt der neue Zweig auf dem Campus eine Lücke in der Versorgung: Operationen am Gehirn oder der Wirbelsäule mussten bislang stets in anderen Krankenhäusern in anderen Landkreisen vorgenommen werden, mit entsprechenden Transportwegen für die Patienten. Das gehört seit Beginn des Jahres der Vergangenheit an.
Durch die Klinik für Neurochirurgie entsteht ein Neurologisches Zentrum auf dem Campus. Für Patienten bedeutet dies eine umfassende neurologische Behandlung und Rehabilitation an einem Klinikstandort. Das Zentrum sei ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. In einer Pressekonferenz wurde das Neurologische Zentrum nun vorgestellt. Der neue Chefarzt der Abteilung Neurochirurgie, Privatdozent (PD) Dr. med. Albrecht Waschke, kann auf hochmoderne Operationssäle auf dem Campus zugreifen. Ein Operationssaal ist rund um die Uhr für Patienten der neuen Abteilung reserviert, weitere können bereitgestellt werden. In neue Technik für die Neurochirurgie hat das Rhön-Klinikum rund 2,5 Millionen Euro investiert, wie Geschäftsführer Jochen Bocklet erläuterte.
Auch operative Eingriffe gehören zum Angebot
Die neue Abteilung bildet gemeinsam mit den Kliniken für Neurologie und Neurologische Intensivmedizin sowie der dazugehörigen Rehabilitation ein Neurologisches Zentrum. Nach Diagnostik und Therapie gehören nun auch operative Eingriffe am zentralen, peripheren und vegetativen Nervensystem, mit anderen Worten an Gehirn und Wirbelsäule, zum Angebot des Rhön-Klinikums.
"Wir können jetzt dem Patienten alles bieten, was es auf dem neurologischen Gebiet gibt", sagt Dr. Albrecht Waschke. Möglich geworden ist das Neurologische Zentrum seiner Meinung nach erst mit der Erweiterung und Neustrukturierung des Campus: "Die Verzahnung von ambulanter und stationärer Medizin ist hierfür essentiell", so Waschke.
PD Dr. med. Albrecht Waschke war zuletzt als stellvertretender Direktor der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Jena tätig. Der Facharzt für Neurochirurgie ist spezialisiert auf dem Gebiet der minimalinvasiven endoskopischen Neurochirurgie mit den Schwerpunkten vaskuläre und Schädelbasischirurgie. Er ist zudem Spezialist für die gesamte Wirbelsäulenchirurgie.
Neurochirurgie ist hochspezialisierte Fachgebiet der Medizin
Die Neurochirurgie ist ein hochspezialisiertes und -technisiertes Fachgebiet der Medizin. "Wir sind in der Lage, mit Endoskopen ins Gehirn zu schauen sowie neurochirurgisch Gefässmissbildungen, Tumore, Schädel-Hirnverletzungen oder Verletzungen wie Fehlbildungen der Wirbelsäule zu behandeln", sagte Albrecht Waschke. "Wo es geht, setzen wir auf eine minimalinvasive Operation mit Endoskopen", so der neue Chefarzt.
Die Abteilung Neurochirurgie soll ganz dem Campusgedanken folgen und stark vernetzt mit anderen Abteilungen wie denen der Neurologie oder auch der Radiologie arbeiten. Geschäftsführer Jochen Bocklet bezeichnete die Neurochirurgie als das letzte Puzzleteil, das auf dem Campus noch gefehlt hat.