
"Fairtrade ist nicht bloß Kaffee, es ist viel mehr", sagte Grünen-Kreisrat Karl Breitenbücher, nachdem der Kreisausschuss für Wirtschaft, Verkehr, Kultur und Tourismus einen wichtigen Schritt hin zu einem "Fair-Trade-Landkreis" gegangen war. Er will sich für diesen schmückenden Beinamen zertifizieren lassen, mit dem Rhön-Grabfeld den Gedanken eines gerechten, sozialen Welthandels unterstützt.
Dass Fair-Trade-Produkte nicht nur Lebensmittel beinhalten, unterstrich Breitenbücher mit Verweis auf seine Jeans-Hose, die ebenfalls aus gerechter Produktion stamme. "Denken Sie daran, dass es auch Sport-Bälle aus Fair-Trade-Produktion gibt, der Landkreis ist auch Sachaufwandsträger für Schulen", so der Grünen-Kreisrat weiter.
Passt zum Projekt Öko-Modell-Region
Er machte also sehr anschaulich, was Manuela Michl in einer Präsentation für die Kreistagsmitglieder vorstellte. Als Öko-Modell-Region gehe es dem Landkreis um mehr Bio-Lebensmittel- und Güter. Die Unterstützung des fairen Handels passt thematisch dazu. Ein Beitritt zur Fair-Trade-Initiative würde nur minimale organisatorische Änderungen mit sich bringen. Nun macht sich der Landkreis daran, die Voraussetzungen für die Zertifizierung zu erlangen. Dazu gehört der Beschluss, dass bei den Ausschuss-Sitzungen sowie bei Kreistagssitzungen ein Fair-Trade-Getränk sowie ein weiteres Produkt angeboten werden.
Lenkungsgruppe wird gebildet
Weiter koordiniert eine Lenkungsgruppe die Aktivitäten vor Ort. Hier hat Karl Breitenbücher auch seine Mitarbeit angekünditgt, um seine Erfahrungen aus Bad Neustadt einzubringen. Um den Titel zu erwerben, müssten im Landkreis 17 Einzelhandelsgeschäfte und neun Gastronomiebetriebe Fair-Trade-Produkte anbieten. Wichtig sind auch Bildungsaktivitäten in Schulen und Vereinen, um den Fair-Trade-Gedanken zu verbreiten.
Der Kreisausschuss befürwortete am Mittwoch die Bewerbung um den Landkreis-Titel. Karl Breitenbücher freute sich, dass am Landratsamt nach seinem Vorschlag vom Januar so schnell die Umsetzung erfolgte.