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Bad Neustadt
Rhön-Grabfeld: Wie die Kindergärten mit der Corona-Pandemie umgehen
Corona hat vor allem in den Kindertagesstätten zu enormen Einschränkungen geführt. Immer standen dabei, auch im Außenbereich, oder auch bei Angeboten in den Innenräumen die Abstands- und Hygieneregeln im Vordergrund.
Foto: Hanns Friedrich | Corona hat vor allem in den Kindertagesstätten zu enormen Einschränkungen geführt. Immer standen dabei, auch im Außenbereich, oder auch bei Angeboten in den Innenräumen die Abstands- und Hygieneregeln im Vordergrund.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 21.03.2021 02:12 Uhr

"Wir kämpfen für unsere Kitas und wollen Schritt für Schritt Lockerungen herbeiführen", sagte Simone Geßner, Fachaufsicht für die Kindertagesstätten am Landratsamt Rhön-Grabfeld vor dem Ausschuss für Jugendhilfe und soziale Angelegenheiten. Der Lockdown habe das Amt buchstäblich überrollt. Zunächst blieben die Kindergärten geöffnet, jedoch seien die Ängste der Eltern groß gewesen und es gab strenge Vorgaben.

Im Juni hatte man die Hoffnung, dass alles wieder bald "normal" sein würde, bevor am 9. Dezember erneut die komplette Schließung folgte. Simone Geßner sprach von einem enormen Aufwand bei der Nachverfolgung, vor allem dort, wo Teilzeitbeschäftigte arbeiten. Helga Stockheimer-Fries, Leiterin des Amts für Jugend und Familie, stellte ihren Jahresbericht und den Haushaltsplan vor.

Persönlicher Kontakt fehlt

Bedingt durch Corona seien neue Aufgaben im Bereich Organisation und Verwaltung dazugekommen. Die Abläufe wurden neu geplant und Homeoffice stand an. Ein besonderer Dank ging an die verschiedenen Einrichtungen und ambulanten Dienste. Helga Stockheimer-Fries sprach auch die Ängste der Mitarbeiter an und die Schwierigkeiten, die durch den fehlenden persönlichen Kontakt entstanden sind.

Sie erwähnte auch die Jugendsozialarbeit in den verschiedenen Schulen. Oftmals würden diese Einrichtungen vermehrt nach Entlastung rufen. Helga Stockheimer-Fries: "Was auf das Jugendamt zukommt, werden die sogenannten Schulverweigerer sein." Zu hoffen sei, dass die Corona-Pandemie bald in einem erträglichen Maße zurückgefahren werden kann.

Fachaufsicht berät Eltern und Kindergartenleitungen

Kreisrätin Birgit Reder-Zirkelbach erfuhr auf Nachfrage zu den Ambulanten Hilfen, dass es hier verschiedene Anbieter im Landkreis gibt. Genannt wurden die Arbeitsstunden "Gerichtshilfen", bei denen junge Menschen Sozialarbeit leisten müssen. Dies sei zu Coronazeiten schwierig, da viele Anbieter dies ablehnten, um eine Ansteckungsgefahr im Betrieb auszuschließen. Die einzige Stelle für solche Stunden sei derzeit das Gebrauchtwarenkaufhaus des Landkreises in Unsleben.

Simone Geßner (Fachaufsicht für Kindertagesstätten) sagte, dass man im März 2020 schnell erkannt habe, dass viele Leitungskräfte überfordert waren, vor allem, wenn es um Diskussionen mit den Eltern ging. Deshalb übernahm die Fachaufsicht im Jugendamt die Aufgabe, mit den Eltern zu sprechen und die Lage zu erläutern. Kurz skizzierte Geßner die verschiedenen Maßnahmen im Corona-Jahr an den Kindertagesstätten und verwies auch auf das Angebot der Notbetreuung. Die Situation sei insgesamt für Eltern gut machbar gewesen.

Ein hartes, tägliches Ringen

Die Kindertagesstätten  bekamen die Möglichkeit, notwendige Hygieneausstattungen und Luftreinigungsanlagen zu bestellen. Dafür hatte der Landkreis 128 800 Euro bereitgestellt. In diesem Jahr kamen die FFP2-Masken dazu und weitere Schutzausrüstung. Mittlerweile gebe auch für alle Mitarbeiter die Möglichkeit, sich impfen zu lassen.  Geßner: "Wir bemerken eine hohe Impfbereitschaft."

Simone Geßner erwähnte einige bedingt durch Corona notwendige Komplettschließungen. Ab dem 9. Dezember gab es dann jedoch keine Komplettschließungen mehr. In Gesprächen mit den Kita-Leitungen, Trägern und Eltern werde immer auf die gesellschaftliche Verantwortung eines jeden hingewiesen. Wichtig sei es, gute Lösungen zu finden. "Es ist tatsächlich ein tägliches, hartes Ringen, wenn es um die Frage geht, wie man sich in Kindertageseinrichtungen verhält", sagte Landrat Thomas Habermann dazu.  Das entscheidende Instrument sei eben die Kontaktnachverfolgung zur Eindämmung des Infektionsgeschehens.

Landrat lobt den Kreisjugendring

Helga Stockheimer-Fries gab einen Einblick in den Haushaltsplan, dieser wurde genehmigt. Sie sprach die Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen, bei der Vollzeitpflege, Heimerziehung oder auch die Einrichtung am Zeltplatz Hillenberg an. Hier wurden Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, die in diesem Jahr beendet werden. Konkret ging es um die Küche, Sanitäranlagen und den Aufenthaltsraum. Außerdem ist nun im unteren Bereich des Zeltplatzes ein WC-Häuschen vorhanden. Der Ausschuss stimmte diesem Entwurf zu.

Ausschussmitglieder hatten dann die Möglichkeit, Wünsche und Vorschläge für die Arbeit im Jugendhilfeausschuss zu äußern. So ging es um die Anregung, eine Jugendbürgerversammlung  zu veranstalten, aber auch darum, den regelmäßigen Bedarf von Kindern und Jugendlichen abzufragen. Landrat Thomas Habermann verwies dabei auf die hervorragende Arbeit des Kreisjugendrings.

Impfzentrum nur zu einem Drittel ausgelastet

Für die Jugendvertretungen in einer Gemeinde sei diese selbst zuständig. Der Landkreis erledige Dinge, die die Gemeinden nicht allein bewältigen könnten. Eberhard Helm sprach das Gesundheitssystem und wirtschaftliche Schäden durch Corona an. Familien würden aktuell die Hauptarbeit leisten. Die Gesellschaft selbst müsse die Hygieneregeln befolgen und ganz wichtig sei, dass die Menschen geimpft werden.

Landrat Thomas Habermann sagte dazu, dass voraussichtlich im April auch die Ärzte einbezogen werden. Derzeit seien die Impfzentren, bedingt durch den fehlenden Impfstoff, nur zu einem Drittel ausgelastet. Informationen gab es dann noch zur Pflegegelderhöhung. Hier geht es um den Unterhaltsbedarf, den Erziehungsbeitrag und die Pflegepauschale ab dem 1. Januar 2021.

 
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