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Bad Neustadt
Rhön-Grabfeld: Nachthimmel im Dezember
Wenn die Tage kurz und die Nächte lang sind, lädt der Sternenhimmel zum Betrachten ein.
Foto: Vereinigung der Sternfreunde e.V. | Wenn die Tage kurz und die Nächte lang sind, lädt der Sternenhimmel zum Betrachten ein.
Roland Müller
 |  aktualisiert: 27.04.2023 09:06 Uhr

Der Dezember bringt die längsten Nächte des Jahres. Bis zu 16 Stunden zur Zeit der Wintersonnenwende am 22. Dezember, der zugleich Winteranfang ist, dauern sie. Zu sehen sind dann eine staunenswerte Fülle an kleinen und großen Himmelslichtern.

Zu Monatsbeginn leuchten überm Westhorizont die schmale Mondsichel, Venus als Abendstern sowie Saturn. Am 12. Dezember erreicht der Mond seine volle Größe. Das erschwert zwar das Entdecken von Geminiden-Sternschnuppen aus dem Sternbild Zwillinge. Doch ein paar könnten sich trotzdem kurz vor Monatsmitte zeigen. Zur Weihnachtszeit am 26. Dezember ist Neumond und somit der Nachthimmel frei für unzählige Sterne, den Planeten Mars frühmorgens im Osten sowie weitere Sternschnuppen. Diese, die Ursiden, dürfen wir hoch im Norden aus der Gegend der beiden Bärinnen und des Polarsterns erwarten, vor allem in der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember.

Auch die Milchstraße ist festlich illuminiert

Die festlich illuminierte Milchstraße wölbt sich von Nordost nach Südwest. Besonders eindrucksvoll ist ihr mittlerer Bereich. Im Zenit erkennen wir die markanten Sternbilder Kassiopeia, auch das "Himmels-W" genannt, den Perseus mit seiner Lichterkette aus Sternen und den Fuhrmann. Dessen "Laterne" Capella ist ein Doppelstern und nach Sirius zweithellster des Winters. Südwestlich von Kassiopeia schimmert ein Nebelfleckchen: die Andromeda-Galaxie, Heimat von rund 1 Billion Sonnen.

Aufnahme vom so genannten Orionnebel, dem am nächsten zur Erde gelegenen Sternentstehungsgebiet im Sternbild Orion, der die nächsten Wochen in seiner Mächtigkeit den Sternenhimmel beherrschen wird.
Foto: J. Müller Sternenpark-Verein | Aufnahme vom so genannten Orionnebel, dem am nächsten zur Erde gelegenen Sternentstehungsgebiet im Sternbild Orion, der die nächsten Wochen in seiner Mächtigkeit den Sternenhimmel beherrschen wird.

Zwischen Kassiopeia und Perseus glitzern zwei "Broschen", von denen jede aus Tausenden von Sternen besteht – Doppelsternhaufen in der Sprache der Astronomen. Mit fortschreitender Nacht rückt das sog. Wintersechseck in den Zenit. Capella, Aldebaran, Rigel, Sirius, Prokyon und Pollux heißen die Ecksterne – fast ein Adventskranz, mit dem Riesen Orion darin!    

Schließlich sollte man sich bei nächtlichen Dezemberausflügen auch etwas Zeit für die Hyaden und Plejaden westlich vom Sternbild Orion nehmen. Wie Weihnachtsgeschenke funkeln diese Sterngruppen vor bzw. über unseren Augen und lassen ahnen, wie sehr Weihnachtsengel sich freuen würden, wenn Menschen die Wunder des Nachthimmels vom Lichtmüll irdischer Kunstlichter verschonen.

Ungestört freie Sicht nach oben und beglückende Fest- und Feiertage wünscht das Team des Sternenparks der Rhön (https://biosphaerenreservat-rhoen.de/sternenpark).

Infos zu den neuen Himmelsschauplätzen findet man hier: https://biosphaerenreservat-rhoen.de/himmelsschauplaetze

 
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