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Urspringen
Rhön-Grabfeld: In Biosphären-Einrichtungen lernen Kinder umweltgerecht
Der Kindergarten Urspringen wurde als Biosphären-Kita ausgezeichnet. Das Bild zeigt von links: Michael Dohrmann, Kindergartenleiterin Tanja Schubert, Michael Geier, Pfarrer Oliver Englert und dritte Bürgermeisterin Jasmin Reuter.
Foto: Marion Eckert | Der Kindergarten Urspringen wurde als Biosphären-Kita ausgezeichnet. Das Bild zeigt von links: Michael Dohrmann, Kindergartenleiterin Tanja Schubert, Michael Geier, Pfarrer Oliver Englert und dritte Bürgermeisterin ...
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 19.05.2021 02:15 Uhr

Gleich zwei Biosphären-Kindertagesstätten und eine Biosphären-Schule konnten Michael Dohrmann (Fachbetreuer für Umweltbildung) und Michael Geier, Leiter der Bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats, auszeichnen. Die Kindertagesstätten Urspringen und Unsleben und die Dr. Alfred-Hauser-Schule in Ostheim gehören nun zu einem Netzwerk an Bildungseinrichtungen, das sich zum Ziel setzt, Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Fokus zu nehmen.

Kinder und Jugendliche gelten als Hauptzielgruppe in der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Ihre natürliche Neugier sei der Zugang, sie im Sinne einer nachhaltigen Nutzung des Natur- und Lebensraumes Rhön zu sensibilisieren. Die entsprechenden einheitlichen Kriterien, um Einrichtungen auszeichnen zu können, wurden in zwei überregionalen Workshops in Oberelsbach gemeinsam mit Vertretern von Kindertageseinrichtungen und dem Dachverband "Nationale Naturlandschaften e.V." erarbeitet.

Biosphären-Ecke für jede der Einrichtungen

Dank der bereits schon engen Kontakte und langjährigen Angebote für Schulen und Kindertageseinrichtungen durch das Team der Umweltbildung des Naturparks und Biosphärenreservat Bayerische Rhön sei die Ausgangslage in der Rhön denkbar günstig, betonte Dohrmann. "Wir mussten nicht bei Null anfangen. Wir haben schon ein Netz an Partnern, die wir jetzt auszeichnen können."

Durch die Auszeichnung könne nun ein Austausch der Biosphären-Kindergärten und -schulen untereinander in der Rhön sowie bundesweit erfolgen, um voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu inspirieren und Ideen auszutauschen.

Jede ausgezeichnete Einrichtung bekomme eine Biosphären-Ecke, die aus dem alten Holz des Lehrpfades am Schwarzen Moor gezimmert werde. Diese verwitterten Bohlen werden aufgearbeitet und sollen ein natürliches Flair bringen. Jede Biosphäre-Ecke müsse individuell auf die Belange der Einrichtungen sowie die baulichen Gegebenheiten angepasst werden. Neben Informationen zum Biosphärenreservat werde sie auch der Einrichtung die Möglichkeit bieten, die eigenen Projekte auszustellen.

Jede Schule und Kita ist anders

"Jede Einrichtung hat ihre Eigenheiten, was einen fruchtbaren Austausch für jeden mit sich bringen kann", freut sich Michael Geier auf die künftige Entwicklung. Das Projekt Biosphären-Schule/-Kitas sei als Leuchtturmprojekt in dem 2018 neu gefassten Rahmenkonzept des Biosphärenreservats Rhön verankert. Ziel sei es, Vorschulkindern und Schülern originäre Natur-, Kultur- und Heimaterfahrungen in ihrem direkten Umfeld zu ermöglichen und dabei Kenntnisse und Kompetenzen für eine nachhaltige Zukunft zu vermitteln.

Es wurden bereits 13 Einrichtungen in der Bayerischen Rhön ausgezeichnet. In den nächsten Wochen sollen 14 weitere folgen und in der Warteschleife für die Zertifizierung stehen noch eine ganze Reihe an Kindertageseinrichtungen und Schulen. Fünf Punkte können errungen werden, wobei für eine Auszeichnung zwei Punkte das Minimum sind. Die Auszeichnung werde für drei Jahre verliehen und könne jeweils verlängert werden.

Dr. Alfred-Hauser-Schule punktete in allen Kategorien

Die Dr. Alfred-Hauser-Schule Ostheim hat in allen fünf Kategorien als Biosphären-Schule punkten können. Die kleine Feierstunde wurde von der Schulleiterin Gabriele Arnd mit Unterstützung aus der Schülerschaft gestaltet. Neben zwei Trompetenstücken gab es bei dem Empfang eine kurze Erläuterung von den Schülern, welche Anstrengungen zu einer nachhaltigen Bildungseinrichtung vom Biosphärenreservat ausgezeichnet wurden.

Im Bereich Ernährung punktet die Schule mit Obst und Gemüse in gesiegelter Bio-Qualität. Es werde auf gesunde Lebensmittel aus der Rhön geachtet, die Schülerküche verzichte bewusst auf Produkte, die aus Palmöl gewonnen werden. Den Bereich "Naturschutz und Ökologie" decken die Schüler durch Müllsammelaktionen und die Pflege eines Schulgartens. Beim Schulgarten werde auf eine bienenfreundliche Bepflanzung geachtet. In die Kategorie "Bauliche Maßnahmen" falle das Engagement der Schule bei konkreten Klimaschutzaktionen sowie dem Pflanzen neuer Bäume und Sträucher.

Weidenhütte im Urspringener Kindergarten begeisterte

"Soziales und Kooperation" werde durch die Beteiligung von Schülern an sozialen Projekten wie Besuche bei Senioren sowie durch die Mithilfe beim Unterhalt und der Reparatur der historischen Kirchenburganlage von Ostheim abgebildet. In die Rubrik "Konsum" falle die Müllvermeidung. Ein Schüler-Umweltdienst achte auf die richtige Trennung ihres Mülls. Ressourcenschonung gelte als ein fester Bestandteil des Schulalltages.

Der Kindergarten Urspringen konnte drei von fünf möglichen Punkten erzielen. Unter das Themenfeld "Bauliche Maßnahmen" fallen die Sternenparkgerechte Beleuchtung und die Weidenhütte im Garten. Das Thema "Konsum" werde mit Mülltrennung und Ressourcenschonenden Aktivitäten abgedeckt. Den dritten Punkt gab es für Naturschutz und Ökologie.

Die Kindertagesstätte Unsleben wurde als Biosphärenkita ausgezeichnet. Das Bild zeigt von links: Bürgermeister Michael Gottwald, Michael Geier und die Kita-Leiterin Nicola Atzori.
Foto: Kita Unsleben | Die Kindertagesstätte Unsleben wurde als Biosphärenkita ausgezeichnet. Das Bild zeigt von links: Bürgermeister Michael Gottwald, Michael Geier und die Kita-Leiterin Nicola Atzori.

Unslebener Kindergarten ist sternenparkgerecht beleuchtet

Die Kindertagesstätte Unsleben wurde in den Kategorien "Bauliche Maßnahmen" für die Fotovoltaik-Anlage, den Anschluss an das kommunale Nahwärmenetz, die Außendämmung mit ökologischen Baustoffen sowie eine sternenparkgerechte Außenbeleuchtung ausgezeichnet. In der Kategorie "Konsum" zähle Ressourcenschonung als fester Bestandteil des Kindergarten-Alltags und eine regelmäßige Second-Hand-Tausch-Börse zu den gewerteten Projekten.

Michael Geier wünscht sich, dass am Ende alle Schulen und Kindertageseinrichtungen als Biosphärenreservats-Einrichtungen ausgewiesen werden könnten. "Das wäre eine schöne Entwicklung", blickt er in die Zukunft.

Weitere Infos unter https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/wissen/biosphaeren-kitas-und-biosphaeren-schulen/.

 
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