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Bad Neustadt
Rhön-Grabfeld: Die Kurzarbeit ist deutlich angestiegen
In der Region Main-Rhön sind 61 Betriebe und 1643 Arbeitnehmer von Kurzarbeit betroffen. Im November 2018 waren es lediglich 14 Betriebe. Wie sind die Aussichten?
Mit der Quote von 2,3 Prozent weist Rhön-Grabfeld die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region auf.
Foto: Sebastian Gollnow | Mit der Quote von 2,3 Prozent weist Rhön-Grabfeld die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region auf.
Sigrid Brunner
 |  aktualisiert: 04.12.2019 02:11 Uhr

Der auslaufende Herbstaufschwung hat nochmals zu einem guten Ergebnis auf dem Arbeitsmarkt geführt. Die Region profitierte im November von einer noch regen Nachfrage nach Arbeitskräften und einer Stabilisierung der Beschäftigung aufgrund von Kurzarbeit, geht aus dem aktuellen Bericht der Agentur für Arbeit in Schweinfurt hervor.

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Rhön-Grabfeld hat sich von Oktober auf November um zehn auf 1053 Personen verringert. Das waren 50 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 2,3 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 2,2 Prozent. Dabei meldeten sich 365 Personen arbeitslos, 13 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 380 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–7). Der Bestand an Arbeitsstellen ist um 22 Stellen auf 803 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 146 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im November 149 neue Arbeitsstellen, 23 weniger als vor einem Jahr. 

Rhön-Grabfeld: Die Kurzarbeit ist deutlich angestiegen

Die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region

Mit der Quote von 2,3 Prozent weist Rhön-Grabfeld die niedrigste Arbeitslosenquote in der Region auf. In den Haßbergen liegt sie bei 2,6 Prozent, in Bad Kissingen bei 2,8 und in Schweinfurt bei 3,3 Prozent. Im Gesamtbezirk Main-Rhön waren 7128 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies waren 118 Menschen weniger als im Oktober. Die Arbeitslosenquote blieb damit im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 2,9 Prozent. Im Vorjahr lag das Niveau der Arbeitslosigkeit niedriger. Damals wurden 456 weniger arbeitslose Menschen gezählt und die Arbeitslosenquote lag bei 2,7 Prozent.

Die Kurzarbeit stieg an

Die Zahl der Betriebe in Main-Rhön, die für ihre Arbeitnehmer Kurzarbeit angemeldet hatten, lag im November bei 61. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Anzahl der Betriebe um fünf, während die Zahl der betroffenen Personen um 14 auf 1643 Arbeitnehmer sank. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es einen deutlichen Anstieg von Kurzarbeit. Im November 2018 hatten lediglich 14 Betriebe für 107 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Betroffene Branchen sind vor allem die Automobil- und deren Zuliefererindustrie und der Maschinenbau. 

Leicht abgeschwächte Nachfrage nach Arbeitskräften

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ließ im November nach. Aktuell dauert rein rechnerisch eine erfolgreiche Stellenbesetzung durchschnittlich 260 Tage, also bis zu einem dreiviertel Jahr. Vor einem Jahr waren dies noch 223 Tage und vor zwei Jahren suchten die Arbeitgeber durchschnittlich 194 Tage. Vor fünf Jahren blieben die gemeldeten Stellen im November im Schnitt sogar nur 159 Tage unbesetzt. "Aus diesen Zahlen kann man deutlich die Not der Betriebe, Fachkräfte zu gewinnen, ablesen. Vielfach werden deshalb interne Qualifizierungsmöglichkeiten und die Einstellung von Menschen, die noch einer Qualifizierung bedürfen, erfreulicherweise genutzt", erläutert Thomas Stelzer, Leiter der Agentur für Arbeit Schweinfurt.

IAB Prognose: Arbeitsmarkt bleibt robust

Das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) meldete, dass das IAB-Arbeitsmarktbarometer, gegenüber dem Vormonat im November, um 0,5 auf 102,1 Punkte anstieg. Verbessert habe sich der Ausblick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit. Der Wirtschaftsabschwung führe insbesondere in der Industrie zu Problemen, aber Arbeitskräfte seien immer noch so knapp, dass der Arbeitsmarkt robust bleibt. 

"Der wachsende Beratungsbedarf zur Kurzarbeit und ein Rückgang der gemeldeten Stellengesuche sind für den regionalen Arbeitsmarkt in der Region Main-Rhön als Frühindikatoren ein Hinweis auf eine sich abzeichnende Abkühlung des Arbeitsmarkts im Produktions- und Fertigungsbereich. In Branchen wie das Gesundheits- und Sozialwesen, dem Bereich Unterricht und Erziehung, der Dienstleistungsbranche und dem Handwerk ist der Bedarf unverändert hoch", erklärt Stelzer abschließend.

 
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