Der April ist der erste von sieben Monaten mit einer Stunde menschlich-willkürlicher Zeitverschiebung (sogenannte Sommerzeit, MESZ) gegenüber den Kreisläufen der Natur. Um diese eine Stunde verspätet sich die Sonne, unsere eigentliche Zeitgeberin, morgens beim Aufgehen und abends beim Untergehen. Der Fixsternhimmel sieht zunächst kaum anders aus als im März. Erst wenn wir uns daran gewöhnt haben, eine MESZ-Stunde später zum Nachthimmel aufzuschauen, finden wir dort bestätigt, dass die Erde auf ihrer Jahresreise um die Sonne tatsächlich vorangekommen ist. Während die Wintersternbilder nach Westen ziehen, zeigen sich im Nordosten die Sommersterne Wega und Deneb. Es ist Frühling.
Gegen etwa 23 Uhr (22 Uhr Normalzeit) wird der Nachthimmel zum Kompass, dessen markanteste Sterne die Richtungen zum Horizont andeuten: Polaris hoch im Norden, Wega und Deneb im Nordosten, Arktur im Osten, Spica in Südosten, Regulus im Süden, Prokyon im Südwesten, Kastor und Pollux im Westen, Capella im Nordwesten. Im Zenit über unseren Köpfen steht die Große Bärin bzw. der Große Wagen, wenn man nur den helleren Teil des Sternbilds betrachtet. Dann führt sein Deichselbogen führt nach Süden zum sogenannten Frühlingsdreieck, bestehend aus: Arktur (Sternbild Bootes), Spica (Jungfrau) und Regulus (Löwe). An all diese knüpfen sich vielerlei Sagen und Mythen alter Völker, die erklären, warum diese Himmelsgegend gerade so aussieht und nicht anders. Ähnliches gilt für die Sternbilder Nördliche Krone, Haar der Berenike und Herkules, die sich nach Osten anschließen.
Ein Stelldichein der Planeten
Von den im April sichtbaren Planeten zieht abends der rötliche Mars am Ostrand der Milchstraße nach Westen. Saturn und Jupiter erscheinen frühmorgens kurz vor Sonnenaufgang im Osten. Mit Glück lassen sich um den 22. April ein paar Sternschnuppen im Nordosten sichten. Unübersehbar dagegen wechselt der Mond seine Gestalt im Lauf des diesjährigen Ostermonats, dessen Termingeber er ist. April-Vollmond ist am 27. April, Neumond am 12. April.
Die Nächte werden immer kürzer und beginnen wegen der Sommerzeit relativ spät. Doch alles, was dort leuchtet, strahlt und funkelt, lohnt einen Blick. Nachts steht uns das Weltall grenzenlos offen.
Informationen zum Sternenpark Rhön: https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/natur/sternenpark-rhoen/