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Bad Neustadt
Rhön-Grabfeld: Das Coronavirus dämpft das Reisefieber
Die Corona-Angst trifft auch die Rhön-Grabfelder Reisebüros. Kunden wollen ihre Reisen stornieren oder den Sommer-Urlaub noch nicht buchen. Ein Lagebericht.
Was wird aus dem Sommerurlaub? Die Corona-Angst sorgt auch in Rhön und Grabfeld für verhaltene Reiselust. Mancher will stornieren, andere wollen noch nicht buchen. 
Foto: Getty Images | Was wird aus dem Sommerurlaub? Die Corona-Angst sorgt auch in Rhön und Grabfeld für verhaltene Reiselust. Mancher will stornieren, andere wollen noch nicht buchen. 
Gerhard Fischer
 und  Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:33 Uhr

Die wachsende Angst vor dem Corona-Virus verdirbt den reiselustigen Deutschen mehr und mehr die Vorfreude auf Sonne, Strand und gute Laune. Auch in Rhön-Grabfeld bemerken die Reisebüros eine Zurückhaltung der Kunden bei den Buchungen und immer öfter Wünsche nach Reisestornierungen.  

Kunden sind verunsichert

"Ja, wir spüren das auf jeden Fall", sagt Walter Della Coletta vom TUI-Reisecenter Kastner in Bad Neustadt. "Da ist eine Verunsicherung da bei vielen Kunden", sagt der Reisebürokaufmann. Es gebe viele Nachfragen, wie die Kunden nun verfahren sollten angesichts der weltweiten Corona-Epidemie. Vor allem bei kurz bevorstehenden Reisen gebe es Anfragen zu Stornierungsmöglichkeiten, berichtet Della Coletta. Man versuche, bei Umbuchungen behilflich zu sein, aber hier fallen Gebühren an. Letztendlich seien Kunden nur dann geschützt, wenn das Auswärtige Amt für bestimmte Regionen Reisewarnungen ausgibt. "Stornierungswünsche für Sommerreisen haben wir eigentlich nicht", so der Reiseberater weiter. Aber man bemerke durchaus eine Zurückhaltung bei Sommer-Buchungen. Die Kunden warten offensichtlich erst einmal ab.

Viele Storno-Anfragen

Isabell Diemer ist Reisebürokauffrau im ReiseLand Bischofsheim. "Seit dieser Woche bemerken wir es ganz stark, dass die Kunden zurückhaltend und besorgt werden", so die Reiseberaterin. "Mittlerweile kommen ganz viele Storno-Anfragen herein, zum Beispiel für April-Reisen nach Italien", weiß Diemer.

Der Kurztripp nach Venedig oder die Frühjahrstour nach Oberitalien: Hier würden einige Kunden wegen der Corona-Fälle in Italien gerne einen Rückzieher machen. Aber auch hier fallen Storno-Gebühren an, solange keine Reisewarnung für das Zielland ausgesprochen ist.

Japanreise mit Zwischenstopp in China

"Wir haben nur einen Fall, wo eine Stornierung kostenfrei war. Ein Kunde hatte eine Reise nach Japan gebucht. Weil die aber mit Zwischenlandung in China gelistet war, konnte der Kunde kostenlos stornieren", erzählt Reisebürokauffrau Diemer.

Eine ähnliche Entwicklung wie in Bischofsheim beobachtet auch Dorothee Fries. Auch in ihrem "Der Reiseladen" in Bad Königshofen sind Stornierungen zu verzeichnen. Weitaus häufiger aber melden sich besorgte und vor allem verunsicherte Kunden, die nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen. Und auch hier gilt, solange keine Reisewarnung ausgesprochen wurde, werden Storno-Gebühren fällig.

Dorothee Fries berichtet aber auch von Neubuchungen. Es gebe Leute, die sich offensichtlich keine größeren Sorgen beim Thema Corona-Virus machen und reisen möchten. Allerdings geht die Chefin des Reiseladen davon aus, dass die Zahl der Reiselustigen, die in nächster Zeit buchen, geringer werden könnte. Dabei verweist sie aber auf ein durchaus interessantes Angebot. Wer aktuell bucht, kann zunächst einmal die weitere Entwicklung abwarten und in den folgenden sechs Wochen nach der Buchung kostenfrei stornieren.

In Vorleistung gehen

Sorgen über die weitere Entwicklung macht man sich auch bei einem Anbieter von Busreisen, der allerdings seinen Namen nicht veröffentlicht sehen möchte. Das Jahr sei richtig gut angelaufen und man habe entsprechend zuversichtlich in die Zukunft geblickt. Dann sei man von heute auf morgen ins kalte Wasser gefallen. Die Zahl der Stornierungen halte sich aktuell noch in Grenzen, aber es stehe zu befürchten, dass sich das in den nächsten Wochen ändere.

Es sei zum Beispiel schon eine Reise nach Norditalien ganz abgesagt worden, aber selbst bei Reisen innerhalb von Deutschland, bei Städtereisen oder Touren zu Konzerten, seien manche Kunden verunsichert. Zudem stehe zu befürchten, dass attraktive Großveranstaltungen abgesagt würden. Ein Problem für Anbieter von Busreisen sei, dass diese Verträge mit Partnern vor Ort, zum Beispiel mit Hotelanbietern abschließen, und diese dann ebenfalls stornieren müssen. Bei Fahrten zu Veranstaltungen wie Konzerten müsse man für die Eintrittskarten in Vorleistungen gehen.

Wie bei den Reisebüros sieht man auch bei dem Anbieter von Busreisen die aktuelle Lage als schwierig an. Vor allem aber ist der Blick in die Zukunft sorgenvoll. Gleichzeit aber setzt man auf die Vernunft der Kunden und darauf, dass die Corona-Epidemie möglichst harmlos verläuft und schnell vorübergehen wird.

 
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  • Werner12
    Für die Umwelt nicht schlecht.
    Vielleicht setzt bei dem einen oder anderen ein Umdenken ein.
    Ich bin nun wirklich kein Grüner aber allein die Kreuzfahrtindustrie ist meiner Ansicht nach vom Umweltgedanken einfach nur noch pervers.
    Da fallen plötzlich tausende Touristen auf einem Eiland ein wie die spanischen Eroberer im Mittelalter.

    Man muss auch nicht 3 mal im Jahr auf die Kanaren oder fliegen.
    Auch Deutschland hat wunderbare Ecken.
    Meist nicht weit vom eigenen Wohnort entfernt.
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