Die bunten Blumen auf den Flächen des Traktors weisen darauf hin: Hier geht es um Artenvielfalt und Blühflächen, um die Arbeit der Bauern, Projekte und Aktionen sowie gute Lebensmittel für die Verbraucher. Innerhalb der Aktion "Bayern blüht auf" macht der BBV Landesverband mit einer Schleppertour durch alle Landkreise Bayerns auf das Engagement der Landwirtschaft aufmerksam. Nach drei Stationen im Landkreis Rhön-Grabfeld war in Burglauer Übergabe an den Landkreis Bad Kissingen.
Was Bauern für den Artenschutz tun
Der Landmaschinenhersteller Deutz-Fahr hat den Traktor Typ 6130 TTV mit 130 PS zur Verfügung gestellt, vom Landkreis Haßberge fuhr er am 29. Juli in den Landkreis Rhön-Grabfeld. Start der Schleppertour insgesamt war am 7. Juni 2019 in Lauingen, seitdem hat das Fahrzeug an vielen verschiedenen Stationen und Projekten angehalten, die zeigen, was Bäuerinnen und Bauern für die Artenvielfalt tun. "Ob es um Bienen und Insekten geht, um bedrohte Arten wie Lerchen oder Feldhamster, die Haltung alter Haus- und Nutztierrassen oder den Anbau alter Obst- und Gemüsesorten: Bayerns Bäuerinnen und Bauern nehmen den Artenschutz ernst. Die BBV-Schleppertour will diesen Einsatz aufzeigen", heißt es in der Ankündigung des BBV.
Im hiesigen Landkreis fuhr Studentin Sophia Rauh den Traktor zunächst nach Trappstadt/Alsleben und Bad Königshofen/Merkershausen zu Biogas-Blühflächen, die bereits 100 Hektar im Landkreis umfassen. Das spezielle Saatgut aus Veitshöchheim (Hanf-Mix), konzipiert von Kornelia Marzini, wurde dort ausgebracht, die Blühflächen leisten einen besonderen Beitrag zu Artenvielfalt, Gewässer- und Erosionsschutz und vielem mehr. Die Gemeinschaftsbiogasanlage in Großbardorf wurde besucht, am Ende dann der Hof von Jochen Then in Burglauer, der zu einem Flurspaziergang mit Informationsstationen einlädt und so für mehr Transparenz und Wissen bei den Verbrauchern sorgt. Medial begleitet wurde die Tour von Thomas Wirsing, der alle Stationen im Film festhielt.
Werben für offenen Dialog zwischen Landwirt und Verbrauchern
Jochen Then ist es wichtig den offenen Dialog zwischen Landwirt und Verbrauchern zu fördern. Sein Lehrpfad spricht auf neun Schautafeln neben Veränderungen in der Landwirtschaft auch kritische Aspekte an. Auf drei Kilometern finden die Interessenten Fotos und Informationen zu vielen unterschiedlichen Aspekten und erhalten einen Einblick in das Leben und die Arbeit auf einem landwirtschaftlichen Familienbetrieb. "Die Landwirtschaft wird oft falsch verstanden und immer kritischer gesehen, deshalb wollte ich etwas dagegen tun", sagte Jochen Then.
BBV-Kreisgeschäftsführer Michael Diestel sagte, er habe beim Volksbegehren "Artenvielfalt-Rettet die Bienen" erneut gemerkt, wie viel Wissensdefizite es allgemein gebe. Beispielsweise wüssten viele Menschen nicht, was die konventionell arbeitenden Bauern bereits innerhalb von Vertragsnaturschutzprogrammen und Kulturlandschaftsprogramm für die Natur täten. Unwissenheit führe zu Stereotypen wie "die spritzen nur und verwenden Kunstdünger", was der Arbeit der Landwirte nicht gerecht werde. Die Schleppertour sei eine gute Möglichkeit, auf laufende Projekte und Aktionen aufmerksam zu machen, sie finde bei Jochen Then einen würdigen Abschluss, bevor das Fahrzeug an den Nachbarlandkreis weitergegeben werde, meinte auch BBV-Kreisobmann Mathias Klöffel.
Die Schleppertour durch Bayern soll Engagement und Tatkraft aufzeigen für den Lebensraum von Pflanzen, Tieren und nicht zuletzt für die Menschen. Die Filme können auf Youtube angeschaut werden. Infos und Fotos gibt es auf Instagram und unter www.bayerischerbauernverband.de.