
Am Dienstagabend war es bereits zum wiederholten Mal der Fall: ein 15-Jähriger hat seine Wohngruppe im Landkreis Rhön-Grabfeld verlassen – und sich nicht an die vereinbarte Rückkehrzeit gehalten. "Er muss wegen rechtlicher Vorgaben dann als Vermisster geführt werden", erklärt Thomas Pfennig, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Mellrichstadt.
Am nächsten Morgen wohlbehalten im Bett
Bereits seit Jahresbeginn spiele der Jugendliche "Katz und Maus mit seinen Betreuern und der Polizei", heißt es in einer Pressemitteilung der Mellrichstädter Polizei. Der 15-Jährige verlässt regelmäßig am Abend die Wohngruppe, kehrt dann nicht zurück – und liegt jedoch am nächsten Morgen wohlbehalten in seinem Bett. Dies sei in diesem Jahr bereits fünf Mal passiert, so der stellvertretende Dienststellenleiter.
Die Polizei ist deshalb mittlerweile dazu übergegangen, zwar eine Personenfahndung auszuschreiben, gesucht wird der Jugendliche jedoch nicht, wie Pfennig auf Nachfrage der Redaktion erklärt. Schließlich kehre er immer wieder wohlbehalten zurück. "So entstehen auch keine Kosten", sagt Pfennig. Bislang seien jegliche Ermahnungsgespräche erfolglos geblieben. Konsequenzen vonseiten der Polizei gäbe es für den 15-Jährigen aber keine. Wo und bei wem er sich in der Zeit aufhält, gibt der Jugendliche nicht preis. Mitteilungen gingen jeweils an das Jugendamt, so die Polizei.