Nach über zwei Monaten Pause war der erste Kindergartentag für viele Kinder aufregend. Am Montag konnten wieder alle in ihre Einrichtungen gehen – natürlich unter Einhaltung des Hygieneplans. Groß war die Freude bei den Kindern des Montessori-Kindergartens Unterelsbach. "Alle sind froh, wieder da zu sein", fasste Kindergartenleiterin Bianca Hippeli die Begeisterung zusammen.
Für den eingruppigen Kindergarten ist es im Vergleich zu den mehrgruppigen Kindergärten unkomplizierter möglich, den Regelbetrieb wieder aufzunehmen. "Das ist der Vorteil einer kleinen Einrichtung, und den wissen die Eltern auch zu schätzen", berichtet Hippeli. Eine neue Eingewöhnung haben die Kindergartenkinder aus Unterelsbachs Kindergarten nicht benötigt. "Wir hatten die ganze Zeit unsere Kinder aus der Ferne mit dabei." Ob per Video oder Post nach Hause: Die Eltern wurden bei der Kinderbetreuung sehr unterstützt. Da gab es kleine Workshops, Basteln für zuhaus sowie Geschichten und Mitmachaktionen zum Fasching.
Personal soll regelmäßig auf Corona getestet werden
Das Thema Impfung hat der Kindergarten Unterelsbach eigenständig geregelt. Bianca Hippeli hat an einer Schulung teilgenommen. Nun kann einmal wöchentlich das Personal getestet werden. Die Kindergärten in der Rhön handhaben das Thema Corona-Testung unterschiedlich. Wie der Unterelsbacher Kindergarten setzt auch der Bischofsheimer St. Lioba-Kindergarten auf Eigenständigkeit. Kindergartenleiterin Barbara Müller und ihre Kolleginnen werden noch in dieser Woche an einer Schulung teilnehmen, damit die regelmäßigen Tests ohne Zeitaufwand im Kindergarten selbst vorgenommen werden können. Die Tests am Montag wurden von zwei Müttern abgenommen, die beide "vom Fach" sind.
Großer organisatorischer Aufwand
Für den großen Bischofsheimer Kindergarten mit 85 Kindern bedeutet die Öffnung jede Menge organisatorischen Aufwand. Das offene Gruppenkonzept könne seit der Corona-Pandemie nicht mehr verfolgt werden. "Wir haben wieder Gruppen bilden müssen. Eine Gruppe mit den Vorschulkindern und altersgemischte Gruppen für die drei- bis fünfjährigen und die Schulkinder." Das bedeutet, dass Kinder ihre Freunde nicht sehen und nicht mit ihnen spielen dürfen. Weder in den Gruppenräumen noch im Garten. "Wir haben die Gruppenräume abgetrennt. Im Garten können wir uns nur zu bestimmen Zeiten und nacheinander aufhalten. War eine Gruppe im Turnraum muss alles erst wieder desinfiziert werden", so Müller.
Alle ziehen an einem Strang
Ein großes Lob hat Müller für die Eltern, die mit dem Personal an einem Strang ziehen. Die Kommunikation fand auch während des Lockdown über E-Mail, Telefon und ein Kontaktheft statt, denn Eltern dürfen die Einrichtung nicht betreten. Sie müssen ihre Kinder an der Türe abgeben und können sie in einem vorher gemeinsam festgelegten Zeitfenster wieder abholen. Wie auch der Kindergarten Unterelsbach, hat die Bischofsheimer Einrichtung den Lockdown genutzt, um den zu Hause gebliebenen Kinder Anregungen für die freie Zeit zu geben. Da wurde gebastelt, es gab ein Kasperletheater, eine Faschingstüte und Sprachprojekte.
Sechs Gruppen werden in Oberelsbach betreut
Ein mehrgruppiger Kindergarten ist auch die kommunale Einrichtung in Oberelsbach. Wie Kindergartenleiterin Monika Enders berichtet, werden derzeit sechs streng voneinander getrennte Gruppen betreut. Auch wenn das Team des Oberelsbacher Kindergartens mit den Eltern und Kindern während des Lockdown durch verschiedene Mitmachtaktionen, die zu Foto-Collagen zusammen gestellt wurden, in Kontakt blieb, brauche der Neustart nun Zeit. "Die Kinder müssen erstmal ankommen und sich wieder eingewöhnen." Nette kleine Begrüßungsgeschenke gab es für die Krippen- und Kindergartenkinder am ersten Tag. Die Corona-Testung nimmt das Kindergartenpersonal nicht selbst vor. "Wir nehmen an einer zentralen Testung in Weisbach teil, die die Gemeinde organisiert."
Für die Einrichtungen der Gemeinde Oberelsbach haben sich laut Presseerklärung die Zweite Bürgermeisterin Caroline Borst und Dritter Bürgermeister Dr. Martin Mandewirth bereiterklärt, diese Schnelltests ehrenamtlich durchzuführen. Mit den beiden Personen ist gelungen, nicht nur medizinisches Fachpersonal für die Testungen einzusetzen, sondern eventuelle Ausfallzeiten bei den Testungen zu minimieren.
"Die in der vergangenen Woche kurzfristig eingerichtete Schnelltest-Stelle hier in der Turnhalle der Grundschule Weisbach hat sich bewährt. Es war alles sehr gut vorbereitet und die Testungen konntenzügig ablaufen. In gut eineinhalb Stunden konnten rund 20 Personen getestet werden, die im Anschluss pünktlich ihren Dienst antreten konnten", so Caroline Borst, stellvertretende Bürgermeisterin zusammen mit Dr. Martin Mandewirth, dem dritten Bürgermeister des Marktes Oberelsbach.
Mit großer Freude sind auch die Kinder aus Schmalwasser wieder zurück in ihren Kindergarten gekommen. Ute Rustler und ihr Team gewähren den Kindern eine Eingewöhnungszeit, um im Kindergarten wieder anzukommen. "Sie brauchen Raum zum Erzählen und Spielen. Die Kinder freuen sich, ihre Freunde wiederzutreffen und den Kindergarten neu zu erforschen." Dass endlich wieder Leben in der Einrichtung herrscht, freut das Team, zu dem auch Christina Fischer gehört. Sie ist Integrationshelferin und wurde wie ihre Kolleginnen am Montag auf Covid-19 getestet. Im Kindergarten Schmalwasser übernimmt das Andreas Holzheimer ehrenamtlich. Von Beruf ist der Notfallsanitäter beim Roten Kreuz in Bischofsheim.
Um die Schnelltests vornehmen zu können, muss er eine komplette Schutzkleidung anlegen. Abstriche nimmt er im Hals und der Nase. Dann heißt es 15 Minuten warten, bis das Ergebnis auf den Teststreifen zu sehen ist. 'Hat ein bisschen was von einem Schwangerschaftstest', wurde im Kindergarten während der Wartezeit gelacht. Ute Rustler ist Andreas Holzheimer sehr dankbar, dass er das Testen übernimmt.
Ausdrücklich verweist Holzheimer darauf, dass er diese Tests nur für das Kindergartenpersonal vornimmt und nicht allgemein für die Bevölkerung. Wer ohne Symptome ist und sich testen lassen möchte oder müsse, der möge sich an das Gesundheitsamt in Bad Neustadt wenden. Ein Termin im Testzentrum ist unter der Telefonhotline 09771-94800 anzumelden. Die Hotline ist von Montag bis Freitag von 9 bis 12.30 Uhr erreichbar.