
„Es war ein Super-Erlebnis!“ Artur Türk aus Reyersbach steht noch ganz unter den Eindrücken, wenn er in den höchsten Tönen von der Wallfahrt unterfränkischer Kirchenchöre nach Rom erzählt.
Eine ganz Woche lang waren zwölf Angehörige der Singgruppe Reyersbach mit Sangeskollegen sowie einer Bläsergruppe aus ganz Unterfranken unterwegs. Höhepunkt der Sänger-Pilgerreise war der Auftritt im Petersdom als man einen von Bischof Friedhelm Hofmann zelebrierten Gottesdienst musikalisch und gesanglich zu Ehren Gottes umrahmen durfte.
Messe mit Bischof Hofmann
Rund 600 Kirchenchorangehörige und Musiker hatten sich – untergebracht in elf Bussen – auf den weiten Weg in die „Ewige Stadt“ am Tiber gemacht. Schon am Morgen ihrer Ankunft starteten die Teilnehmer zur Basilika „San Giovanni“ im Lateran, der Kathedrale des Bistums Rom. Gemeinsam mit Bischof Hofmann wurde dort die Heilige Messe gefeiert.
Danach ging es auf Entdeckungsreise im alten Rom, wo die römische Vergangenheit mit dem weltberühmten Kolosseum, dem Forum Romanum oder auch mit dem Pantheon angesteuert wurden. Im Pantheon, das früher ein römischer Tempel war und das heute als Gotteshaus allen Heiligen gewidmet ist, kam man zu einer gemeinsamen Vesper zusammen.
Der Gottesdienst im Petersdom überstrahlte alles andere auf dieser Pilgerreise. Auch Bischof Hofmann war ergriffen von der Atmosphäre und verwies mit Blick auf die imposante Architektur und die künstlerische Gestaltung des Petersdoms, dass hier mehr sei als das irdische Leben. „Die Musik lobt und preist die Herrlichkeit Gottes in besonders mitreißender Weise“, sagte er.
Auch die Reyersbacher Pilger mit Chorleiter Norbert Schlereth an der Spitze waren emotional sehr bewegt und ergriffen. Gerne kamen die Unterfranken der Aufforderung ihres Bischofs nach, sich in Rom auch vom Tun der Menschen, vom Flair der Stadt verzaubern zu lassen.
Lob Gottes aus 600 Kehlen
Tief beeindruckt zeigten sich die Reyersbacher von der Kraft und der Faszination der Musik und des Gesangs. „Wenn aus 600 Kehlen das Lob Gottes erschallt, dann packt es einen einfach. Da läuft ein Schauer nach dem anderen den Rücken hinunter“, beschreiben sie das „Gänsehaut-Feeling“, das während dieser Woche auch bei den Darbietungen vor dem Benediktiner-Kloster in Polirone, beim Gottesdienst in der Basilika „San Petronino“ oder auch beim Abschlussgottesdienst im Dom „Mariä Himmelfahrt“ in Bozen zu spüren war. „Ein Wahnsinns-Gefühl“, so Artur Türk, der – wie seine Sangesbrüder und –schwestern aus Reyersbach – nachhaltige Eindrücke und enthusiastische Empfindungen mit von der Pilgerreise nach Hause brachte. Schade nur, so der kleine Wermutstropfen, dass wegen einer Auslandsreise von Papst Franziskus keine persönliche Begegnung mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche möglich war. Wenigstens hatte Bischof Hofmann Gelegenheit, sich mit Papst em. Benedikt XVI. zu einem Gespräch zu treffen.