Ursprünglich stammt Josef Rieken aus dem Emsland im hohen Norden. Und wenn man sich mit ihm unterhält, hört man das auch heute noch. Die meiste Zeit seines bisherigen Lebens hat er aber im Raum Bad Neustadt verbracht und sich dabei mit Herzblut um die dortigen Staatswälder gekümmert.
Bereits 1980 übernahm er das damalige Forstrevier Lebenhan - in heutiger Ausformung das Revier Bad Neustadt. Was heute in aller Munde ist - der rasche Waldumbau zu klimastabilen Mischwäldern - das hat er damals schon vor 40 Jahren konsequent angepackt. Allein von 1980 bis 1990 hat er zusammen mit seinen Forstwirten Nadelholzbestände in der Größe von 140 Fußballfeldern in Mischwälder umgebaut.
Edellaubhölzer die Eiche lagen Rieken am Herzen
Nachdem er so lange in der Region tätig war, konnte er wie kaum ein anderer nachhaltig daran arbeiten, die Wälder fit für den Klimawandel zu machen. Im Rahmen seiner naturnahen Waldbewirtschaftung lagen ihm dabei Edellaubhölzer und vor allem die Eiche immer am Herzen. Auf großer Fläche gelang es ihm, die klimatolerante Eiche in der nachfolgenden Waldgeneration einzubringen.
Solch ein anspruchsvoller Waldbau kann nur im Zusammenspiel mit einer professionellen Jagd gelingen. Und auch hier hat Josef Rieken beeindruckendes vorzuweisen. Er ist nicht nur seit 30 Jahren Mitglied im Jägerprüfungsausschuss von Unterfranken und langjähriges Mitglied im Jagdbeirat. Insbesondere im Jagdhundewesen ist er äußerst engagiert. Er ist Bundesvorsitzender des Deutschen Brackenvereins, Mitglied im Präsidium des Jagdgebrauchshundeverbandes und langjähriger Hundeprüfer.
Zahlreiche Feuchtbiotope und Wildäsungsflächen angelegt
Und viele weitere Fähigkeiten waren in Riekens langer Tätigkeit gefragt. So hat er zahlreiche Feuchtbiotope und Wildäsungsflächen anlegen lassen. Darüber hinaus hat er die Sanierung des historischen Schweinberghauses und den Neubau der Kieshügelhütte und des Betriebsgebäudes in Bad Neustadt begleitet. Zeitweise war er als Stellvertreter des Betriebsleiters tätig.
Sein Wissen hat er nie für sich behalten, sondern immer gerne geteilt. Wohl kaum einer in Bayern hat mehr Praktikanten und angehende Revierförster ausgebildet als Rieken. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sein Nachfolger, Sebastian Fohl, auch von ihm ausgebildet wurde. Der 33-Jährige stammt aus Rheinland-Pfalz und hat in Erfurt Forstwirtschaft studiert. Seine sogenannte Anwärterzeit hat er im Revier Bad Neustadt bei Rieken absolviert.
Keine Langeweile im Ruhestand
Mit Josef Rieken geht ein echter Waldläufer in den Ruhestand. Er hat aber keine Angst, dass es ihm langweilig werden wird. So wird er weiter im Jagdhundewesen tätig sein und auch den Forstbetrieb weiter bei Bedarf mit Rat und Tat unterstützen. Darüber hinaus hat er auch ausreichend nichtforstliche Hobbys und ist in der Kommunalpolitik sehr aktiv.