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Stockheim
Restaurierte Ente hat den TÜV geschafft
Arbeit am Fahrgastraum, bei der Ente 'Häuschen' genannt. Der Lack war in einem sehr guten Zustand und musste nur an wenigen Stellen ausgebessert werden.
Foto: Peter Federlein | Arbeit am Fahrgastraum, bei der Ente "Häuschen" genannt. Der Lack war in einem sehr guten Zustand und musste nur an wenigen Stellen ausgebessert werden.
Peter Federlein
 |  aktualisiert: 12.07.2024 02:43 Uhr

In gerade mal sechs Monaten ist aus einem maroden Citroën 2CV aus den 1970er Jahren, auch als "Ente" oder "Döschewo" bekannt, ein Vorzeige-Oldtimer entstanden. Wie berichtet, wurden zwei solche Fahrzeuge in desolatem Zustand in Scheunen im Landkreis Rhön-Grabfeld entdeckt. Hans Wolfgang Reifgerste aus Stockheim erkannte die noch gute Substanz der Autos und vor allem den nur geringen Rostbefall an den kritischen Stellen in den Radläufen und im Fahrgestell. Und so wagte er sich an die Restaurierung der beiden französischen Volksautos.

Einer der beiden 2CV, in seinem roten Original-Farbton "Rouge de Rio", hat bereits die Hürden des TÜV überwunden. Und mittlerweile hat Reifgerste seine "Ente" für den Straßenverkehr zugelassen.

Die Ente ist fast fertig, aber das Wichtigste fehlt noch: der Zweizylinder-Boxermotor.
Foto: Peter Federlein | Die Ente ist fast fertig, aber das Wichtigste fehlt noch: der Zweizylinder-Boxermotor.

Vor 40 Jahren waren die "Enten" in einer Scheune abgestellt worden. Nun läuft eines der beiden Autos wieder auf der Straße. Die Beseitigung von Rost war bei der Restaurierung der größte Arbeitsaufwand. "Arbeiten an Blechen der Karosserie waren unkompliziert, auch deswegen, weil vieles verschraubt und somit einfach auszutauschen war und deshalb nur selten ein Schweißgerät eingesetzt werden musste. Sogar die gesamte Karosserie, bei der Ente Häuschen genannt, ist mit dem Fahrgestell verschraubt", sagt Reifgerste. Er ist sich sicher, dass jeder, der ein Regal eines skandinavischen Möbelhauses aufbauen kann, auch mit dem Neu- oder Wiederaufbau einer "Ente" klarkommt.

Wegen des einfachen Aufbaus sind auch die Kosten einer Restaurierung überschaubar. Der Ersatzteil-Lieferant, "Der Franzose" in Vechta, hat nahezu alle Teile vorrätig. Außerdem wird neben dem Ersatzteil-Katalog eine Broschüre angeboten, worin jeder erforderliche Schritt der Restaurierung in Wort und Bild detailliert erklärt wird. Natürlich wurde die Revision von Motor und Getriebe Fachbetrieben überlassen. Enten-Eigentümer versichern, dass, wenn die Restaurierung beendet ist, die "Ente" – sozusagen als Dank für die mühevollen Arbeiten – ein unvergleichliches Fahrgefühl bietet.

Zu den Oldtimertagen in Stockheim am 13. und 14. Juli wird der restaurierte 2CV zu sehen sein. Hans Wolfgang Reifgerste wird ihn neben seinem Renault NN Roadster von 1925 präsentieren. 29 PS aus 600 Kubik des Zweizylinder-Boxermotors treiben die Vorderräder über ein Vierganggetriebe an. 115 km/h Höchstgeschwindigkeit sind möglich. Bei regelmäßiger Wartung werden tatsächlich Laufleistungen von mehr als 300.000 Kilometern erreicht.

Die rote Ente ist bereit für die Zulassung.
Foto: Peter Federlein | Die rote Ente ist bereit für die Zulassung.
 
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