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Bad Neustadt
Restaurant-Besuche: Außen läuft's besser als innen
Seit dem 18. Mai dürfen Gaststätten in Bayern wieder Gäste empfangen. Wie haben Wirte aus Bad Neustadt die Zeit seit der Wiedereröffnung erlebt und welche Probleme sehen sie?
Schilder, die über die Zuweisung zu den Plätzen informieren, stehen auf den Tischen eines Restaurants (Symbolbild). Seit dem 18. Mai dürfen Gaststätten in Bayern mit Einschränkungen außen, seit dem 25. Mai auch im Innenbereich wieder öffnen. Welche Bilanz ziehen Gastronomen in Bad Neustadt seit der Wiedereröffnung?
Foto: Peter Kneffel, DPA | Schilder, die über die Zuweisung zu den Plätzen informieren, stehen auf den Tischen eines Restaurants (Symbolbild). Seit dem 18. Mai dürfen Gaststätten in Bayern mit Einschränkungen außen, seit dem 25.
Kristina Kunzmann
 |  aktualisiert: 10.02.2024 04:27 Uhr

In einem Wirtshaus essen zu gehen, hat für viele Menschen etwas mit Lebensqualität und Genuss zu tun. Es ist etwas, das man sich gerne einmal gönnt, wobei man die Seele baumeln lässt. Lange mussten die Menschen aufgrund des Corona-Shutdowns auf einen Restaurant-Besuch verzichten. Von vielen ersehnt, dürfen Gastronomen in Bayern seit dem 18. Mai in ihrem Außenbereich wieder Gäste begrüßen. Am 25. Mai erfolgte die Erlaubnis zur Öffnung der Restaurants auch im Innenbereich. Wie fällt die Bilanz rund vier Wochen nach der Wiedereröffnung aus? Diese Redaktion hat sich stichprobenartig bei einigen Wirten in Bad Neustadt umgehört.

Die ein oder andere Diskussion im La Cucina

"Die Gäste sind noch sehr zurückhaltend. Viele haben scheinbar Angst", hat Sandra D'Agostino von der Pizzeria La Cucina di Francesco beobachtet. Im Restaurant selbst sei der Besuch noch nicht so gut. Draußen kämen, sofern das Wetter mitspielt, deutlich mehr Gäste. Die Umsätze seien nicht mit der Zeit vor der Coronakrise vergleichbar, sagt D'Agostino. Zwar bot das La Cucina während des Shutdowns Essen zum Mitnehmen an, diese habe aber lediglich rund zehn Prozent des sonst üblichen Umsatzes erbracht.

Die Vorbereitungen vor der Wiedereröffnung seien sehr aufwändig gewesen. Nicht immer würden die Gäste verständnisvoll auf die neuen Regeln reagieren. "Die ein oder andere Diskussion, zum Beispiel über das Tragen einer Maske, haben wir bereits geführt. Viele verstehen auch nicht, warum sie bei einem erneuten Besuch wieder ihre Daten hinterlassen müssen. Manchmal bekommen wir vorgeworfen, dass wir unflexibel seien. Aber wir haben keine Wahl. Die Strafen sind einfach zu hoch, als dass wir hier Risiken eingehen könnten", so Sandra D'Agostino.

Mitnahmeservice des Einfach wir wurde gut angenommen

Florian Knobling, der mit seiner Partnerin Julia Matis das Restaurant Einfach wir führt, hat dagegen viel Verständnis bei seinen Gästen bezüglich der Regeln festgestellt. Alles verlaufe erstaunlich entspannt, so Knobling. "Die meisten halten sich an die Vorschriften. Manchmal müssen wir den ein oder anderen an die Maskenpflicht oder die frühere Schließung erinnern, diese Dinge werden ab und an vergessen. Sonst klappt aber alles". Er möchte noch keine hundertprozentige Bilanz bezüglich der Besuchszahlen ziehen, da die letzten beiden Wochen Ferien waren.

Grundsätzlich zeigt er sich aber zufrieden: "Der Besuch steigert sich von Tag zu Tag, wir hatten zuletzt auch viele Gäste von außerhalb des Landkreises". Seit einigen Tagen bietet das Einfach wir seinen Gästen auch eine Außenbestuhlung an. Bei schönem Wetter sei diese wunderbar belegt, sagt Knobling. Während der Schließung bot das Restaurant einen Mitnahmeservice für Fleisch, Burger-Brötchen und Soßen an. Dieser habe die Ausfälle zwar nicht kompensieren können, dies sei aber auch nicht das Hauptziel gewesen. Vielmehr wollte man damit den Stammgästen die Möglichkeit geben, "unsere Qualität auch zuhause genießen zu können", was  gut angenommen worden sei. 

"Kalli" Wehner beobachtet eine Scheu vor Räumen

Von einem "sehr, sehr schleppenden" Besuch berichtet Karl Wilhelm "Kalli" Wehner vom Gasthof am Markt. "Die Stammtische kommen nicht, weil sie sich nicht zusammensetzen dürfen. Die Kart-Runden kommen nicht, weil die Karter aus mehr als zwei Haushalten sind. Und die Älteren kommen nicht, weil sie Angst vor einer Ansteckung haben", schildert er. Der Umsatz steigere sich zwar, liege momentan aber noch nicht einmal bei 50 Prozent des Üblichen.

Scheinbar habe der Gast noch eine Scheu vor Räumen, im Außenbereich sei der Besuch bei entsprechendem Wetter gut. Vor allem die Registrierung der Gäste koste viel Zeit und Aufwand. "Nicht jeder Gast zeigt hierfür Verständnis, manche wollen ihre Daten gar nicht angeben. Und natürlich wissen wir auch nicht, ob das alles so stimmt, was die Gäste da schreiben", gibt er zu bedenken.

Hinweis der Redaktion: Die Befragung der Gastwirte fand vor der Verkündung der Lockerung der Bayerischen Staatsregierung statt, die es seit Mittwoch, 17. Juni, auch Gästen aus mehr als zwei Haushalten wieder erlaubt, an einem Tisch zusammenzusitzen.

 
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