
Der Mann hat sich etwas vorgenommen. Er hat ein ehrgeiziges Ziel vor Augen und nimmt dabei große Anstrengungen, verbunden mit viel Zeitaufwand, auf sich: Steve Maskaleut macht sich dafür stark, brachliegende und ungenutzte Streuobstwiesen in der Rhön wieder "zum Leben zu erwecken". Die alten Obstsorten schätzt der Mann, der seit 15 Jahren als Projektleiter in der IT-Branche in München tätig ist, wegen des Geschmacks und ihrer Vielfalt. "Streuobst, besser gesagt Naturobst, ist vor allem gesund", will Steve Maskaleut, den es aus familiären Gründen nach Hausen zieht, ins Bewusstsein der Menschen rufen.
Mit der Streutalallianz will der Obstfreund neben den Heimat-Unternehmern weitere zugkräftige Unterstützer für sein Streuobstwiesen-Projekt gewinnen. Angefangen hat diese Leidenschaft mit dem Besitz einer größeren Streuobstwiese, die er seit einiger Zeit in der Rhön bewirtschaftet. Steve Maskaleut, der Gefallen daran gefunden hat, will nun mehr Wiesenflächen im Gebiet der Allianz bewirtschaften. Mit der Absicht, die Veredelung der Produkte voranzutreiben. Doch dazu braucht es mehr Bäume. Mehr und mehr aber liegen Streuobstwiesen brach, und die Besitzer herauszufinden, ist schwierig bis gar unmöglich.
Streuobstwiesen erhalten ist das erklärte Ziel
Mit der Streutalallianz an der Seite hofft er nun auf Unterstützung. Schließlich sind die Ökomodellregion und das Landwirtschaftsamt nach Maskaleuts Worten auch schon mit im Boot. Und: Das Projekt knüpft an die Aktion der Allianz an, mit den roten Banderolen „Probierbäume“ Naschkatzen und Obstliebhaber anzulocken. So gesehen, reiht sich das Projekt von Steve Maskaleut gut in den Kontext zu den Streuobstinitiativen und Streuobstförderungen ein.

Anschaulich wie eindringlich hat Maskaleut in der Lenkungsgruppen-Sitzung der Streutalallianz in Fladungen für sein Projekt der Renaissance von Streuobstwiesen in der Rhön geworben. Und ist beim Allianzvorsitzenden Martin Link, der Allianzmanagerin Gertraud Kokula sowie den Streutal-Bürgermeistern auf offene Ohren gestoßen. Schon mit seinem Einstieg in das Thema, dass "Streuobstwiesen für die Naturvielfalt und Nachhaltigkeit unabdingbar sind", hatte er die Zuhörer auf seiner Seite. "Durch ihre Nutzung erhalten wir sie am besten", betonte der Obstfreund. Daher möchte er das Obst und die Produkte der Streuobstwiesen aus der Rhön über die Rhön hinaus vertreiben.
Vermarktung soll über die Rhön hinaus erfolgen
Schließlich habe bereits ein bedeutender Abnehmer, so der Obstfreund, sein Interesse signalisiert, "ein Pilotprojekt ist bereits in der Pipeline". Das Ziel heißt: Streuobstwiesen, die nicht mehr gepflegt und nicht mehr genutzt werden, wieder in den Bewirtschaftungs-Kreislauf zurückzuholen. Und auch neue Streuobstbäume zu pflanzen, ließ Steve Maskaleut wissen. Dazu gelte es, Kontakte aufzunehmen, um ungenutzte Streuobstwiesen zu identifizieren oder auch andere Wiesenstücke zu pachten oder gar zu kaufen. Selbst vor der Mühe, den Bestand zu katalogisieren, schreckt er nicht zurück.
Die Ideen gehen Steve Maskaleut nicht aus. Er hat seine Ziele in die Kategorien kurz-, mittel- und längerfristig eingestuft. Kurzfristig , sprich die nächsten zwölf Monate, gilt sein Augenmerk dem Schutz der Naturvielfalt durch die Bewirtschaftung der Streuobstwiesen. Dazu wird die Kooperation mit Abnehmern aus städtischen Gebieten angestrebt. Mittelfristig (die nächsten zwei Jahre) soll das Qualitätsmerkmal des Streuobsts aus der Rhön über die Rhön hinaus etabliert werden. Und feste Vertriebspartner will Maskaleut dann auch an der Hand haben. Längerfristig (die nächsten vier/fünf Jahre) soll eine Produktentwicklung über die herkömmliche Obstwirtschaft hinaus erfolgen.
"Ein gutes Thema und spannendes Projekt, das es lohnt, von der Streutalallianz unterstützt zu werden", sicherte Allianzvorsitzender Martin Link zu. Nach dem Motto: Das alte Obst kommt zu neuen Ehren!
Festakt im Fränkischen Freilandmuseum
Allianzmanagerin Kokula erinnerte im Laufe der Sitzung an das Jubiläum „100 Jahre Amt für Ländliche Entwicklung in Bayern“, das am Samstag, 25. Juni, im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen gefeiert wird. Dazu gab die Allianzmanagerin noch einmal kurz Rückblick auf das ILE-Netzwerktreffen Mitte April, das dank guter Organisation und Ideen-Vielfalt ein schöner Erfolg war. Gelobt wurde nicht zuletzt das Rhön Park Aktiv Resort als Sitzungsort, so dass einige Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit ihren Familien das Aktiv Resort im Urlaub erneut besuchen möchten.