Reise in die Toskana

Grüne Hügel – Weiße Villen – Roter Wein: Nach Etruskern, Römern, Franken und Langobarden besuchten die Reisefreunde Rhön Grabfeld zu Ostern die bezaubernde Toskana. Zwei natürliche Grenzen, das Thyrennische Meer und der Apennin im Norden und Nordosten begrenzen die Toscana, nach Süden und Osten gibt es ein offenes Hügelland und die Ebene der Maremmen. Hier war das Stammland der Etrusker, ein hochkultiviertes Volk, das die Römer Tusci und Etrusci nannten. Die Region, die aus Gebirgen, Hügeln und Ebenen besteht, findet sich im Herzen des Landes das für seinen Wein weltberühmte Chiantigebiet. Die Toskana mit der ausgeprägten Landkultur ist aber auch das „Land der Städte“. Ihre Geschichte beginnt bereits im 7. vorchristlichen Jahrhundert, als sich die Etrusker politisch organisierten und Städte gründeten. Die Stadtstaaten des Mittelalters setzten diese Tradition fort, brachten viele berühmte Künstler hervor und sind noch immer überreich an Kunstwerken. Allein in den Provinzen Florenz und Pistoia gibt es nach offizieller Angabe des Florentiner Denkmalamtes 200 000 Werke von kunstgeschichtlichem oder geschichtlichem Interesse. Die Reisefreunde entschieden sich für die „klassische Tour“. In Florenz, wo immer man geht, steht oder sitzt rückt ein Meisterwerk in das Blickfeld; Siena, die Stadt des Palio, an dem berühmten Campo ist immer etwas los; San Gimignano mit den Geschlechtertürmen des Stadtadels, bis zu siebzig solcher Türme muss die Stadt einmal besessen haben. Große Baumeister wie Filippo Brunelleschi, Giotto, Michelangelo, Donatello und Leonarda da Vinci haben diese Städte mit geprägt und begegnen dem Reisenden immer wieder. Die mächtige und unermesslich reiche Familie der Medici bestimmte den wirtschaftlichen Handel und die Geschicke der Toscana und der Menschen. Mehr als einen Hauch von Toskana erlebten die Teilnehmer im Hotel Villa Cappugi, das die toskanische Tradition eines alten Landhauses mit modernstem Komfort und Gastfreundlichkeit vereint. Landschaftliche Schönheiten und kulturelle Höhepunkte war en der Kunstgenuss für die Augen und die Seele, auf dem Weingut "La Papessa" kamen auch die leiblichen Genüsse zu ihrem Recht. Das herrliche Olivenöl, Schinken, Salami und Käse schmeckten zu den berühmten Weinen der Chiantiregion köstlich. Am Ostersonntag wurde die Insel Elba besucht, die noch zur Toskana gehört. Die einstündige Schifffahrt über das blaue Meer bei schönstem Sonnenschein vermittelte Urlaubsgefühle. Der Legende nach ist Elba ein Edelstein, der sich von der Halskette der Venus gelöst haben soll. Auf einer Anhöhe mit Aussicht hatte der Osterhase für die Besucher aus Rhön-Grabfeld seine Nester versteckt. Der Frühling war schon weit fortgeschritten: blühender Flieder, Ginster, Kamelien und Kastanien begrüßen die Teilnehmer.Die An- und Rückreise wurde durch Zwischenübernachtungen am Gardasee angenehm verkürzt. So konnte auf der Rückfahrt noch die lombardische Provinzhauptstadt Mantua besichtigt werden. Hier prägte die Familie Gonzaga jahrhundertelang die Geschicke der Stadt. Den sagenhaften Reichtum dieser Familie zeigt der Palazzo Ducale mit 500 Sälen, Plätzen, Höfen und Innengärten. Nach der Glanzzeit der Gonzagas erlebte Mantua eine weitere Blüte unter Kaiserin Maria Theresia, die in der Stadt den Bischofspalast und den Palazzo d?Arco bauen ließ. Italien ist eben immer wieder eine Reise wert. Es blickt auf eine zweiundeinhalb Jahrtausende Geschichte und eine nie unterbrochene kulturelle und künstlerische Entwicklung zurück. Die Liebenswürdigkeit seiner Bewohner, die hinreißende Leichtigkeit der Lebensart und die Fülle, die die Natur und das Klima Italiens zu bieten hat, machen es zu einem Paradies für alle, die die vielfältigen Genüsse zu schätzen wissen.
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