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Sternberg
Reinhold Albert und die Heimat- und Archivpflege
Reinhold Albert ist seit mehr als 30 Jahren Kreisarchivpfleger und für die Heimatpflege in Rhön und Grabfeld zuständig. Sein Arbeitsplatz ist in seinem Haus in Sternberg.
Foto: Hanns Friedrich | Reinhold Albert ist seit mehr als 30 Jahren Kreisarchivpfleger und für die Heimatpflege in Rhön und Grabfeld zuständig. Sein Arbeitsplatz ist in seinem Haus in Sternberg.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 19.05.2022 02:25 Uhr

Der Name Reinhold Albert ist seit mehr als drei Jahrzehnten eng mit der Heimatgeschichte und der Archivpflege im Grabfeld und in der Rhön verwurzelt. In dieser Zeit war er rund 140.000 Kilometer für dieses Ehrenamt landkreisweit unterwegs.

Angesprochen auf die Corona-Pandemie nennt er enorme Einschränkungen. Zum Beispiel die Ausstellung über die Postgeschichte im Grabfeld im Museum Schranne in Bad Königshofen. Sie stieß wohl auch deshalb auf wenig Resonanz, da das Museum nur unter Auflagen geöffnet war. Damit fanden auch geplante Vorträge nicht statt. Wenn Reinhold Albert auf seine Zeit als Archivpfleger blickt, nennt er das Jahr 1984. Seit dieser Zeit hat er mit Unterstützung nahezu alle der rund 112 Gemeinde- und Stadtarchive geordnet. Oftmals war diese in einem katastrophalen Zustand und so steckte viel Arbeit darin, diese Schätze der Vergangenheit der jeweiligen Gemeinde zu retten.

46 verschollene, historische Urkunden gefunden

Das Amt des Kreisheimatpflegers bekam Reinhold Albert 1991 übertragen, zunächst für den Altlandkreis Königshofen und dann für den gesamten Landkreis. In seinem Arbeitszimmer in Sternberg stehen unzählige Ordner, so unter anderem ein umfangreiches Grenzarchiv mit mehr als 20 Leitz-Ordnern. Hinzu kommen mehr als 3000 Fotos der einstigen innerdeutschen Grenze und vor allem zahlreiche Schriftstücke. So ist es nicht verwunderlich, dass im Haus der Bayerischen Geschichte in München sein Beitrag über das Leben an der Grenze archiviert ist. Enorm sind auch die Sammlungen in Wort und Bild über die Geschichte des Landkreises und die einzelnen Ortschaften. Reinhold Albert erinnert sich an den Fund von 46 historischen Urkunden aus Fladungen, die über Jahrzehnte verschollen waren. Durch intensive Nachforschungen wurden sie schließlich von Heinrich Hacker vom Fränkischen Freilandmuseum im Archiv des Rhönmuseums entdeckt.

Erst kürzlich, beim Feldgeschworenentag in Großbardorf stellte er sein umfangreiches Werk über die Geschichte der Flurnamen im Altlandkreis Königshofen vor.
Foto: Hanns Friedrich | Erst kürzlich, beim Feldgeschworenentag in Großbardorf stellte er sein umfangreiches Werk über die Geschichte der Flurnamen im Altlandkreis Königshofen vor.

Sein Anliegen: Brauchtum in Rhön und Grabfeld

Auf Initiative von Reinhold Albert wurde mit Unterstützung durch den damaligen Bürgermeister Adolf Büttner 2004 das rund 900 Seiten umfassende Ostheimer Stadtbuch transkribiert. Es umfasst die Zeit vom 16. bis Ende des 19. Jahrhunderts. Reinhold Albert: "15 Heimatgeschichtsinteressierte waren unermüdlich tätig und so konnte das Wichtigste daraus 2005 in Buchform veröffentlicht werden. Als Kreiskulturreferent Josef Kuhn starb übernahm Reinhold Albert dessen Aufgabe als Schriftleiter des Heimatjahrbuchs Rhön-Grabfeld. Rund 60 Bücher und Schriften, darunter zahlreiche Ortschroniken im Landkreis, aber auch im benachbarten Thüringen hat Albert geschrieben. Im Gespräch erinnert er sich an sein erstes Buch 1990: Die Geschichte der Juden im Grabfeld. Wie engagiert Reinhold Albert ist zeigen auch seine bislang rund 650 heimatkundlichen und heimatgeschichtlichen Beiträge in den verschiedenen Medien. Sie findet man auf seiner Internetseite www.reinhold-albert.de. Ein besonderes Anliegen war und ist ihm Brauchtum in Rhön und Grabfeld. 2018 erschien sein Brauchtumsbuch über den Landkreis Rhön-Grabfeld.

Bei allem nennt er aber auch wichtige Kontaktpersonen und die Mitarbeiter, die ihm zulieferten oder ihn auf Besonderheiten aufmerksam machten. So die Landräte Fritz Steigerwald und Thomas Habermann, den aus Obereßfeld stammenden Bezirksheimatpfleger Klaus Reder sowie dessen Vorgänger Reinhard Worschech. Er nennt Kreiskulturreferent Hanns Friedrich, die Bürgermeister und Ortschronisten ebenso wie seine Ehefrau Marianne, die ihm als Lektorin immer zur Seite steht. Auch in den kommenden Jahren wird Reinhold Albert in beiden Ämtern weiterhin aktiv bleiben und vor allem auch sein eigenes Wissen in schriftlicher Form weiter geben, als ein Verfechter seiner Heimat im Grabfeld und in der Rhön.

 
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