Regional ist das neue Bio. Für Eier, Milch oder Kartoffeln gilt dieser Slogan schon länger. Auch das Bayernwerk ist auf den Zug aufgesprungen und will regional produzierten Strom auch regional verkaufen. Wie das funktionieren soll, erklärten bei der Lenkungsgruppensitzung der Grabfeldallianz im neuen Ausstellungsraum des Museums in der Schranne zwei Vertreter des Energieanbieters. Zunächst stellte Michael Wittmann den sogenannten EnergieMonitor des Bayernwerks vor, mit dem Gemeinden einen tagesaktuellen Überblick über die Stromproduktion in der jeweiligen Gemarkung mit Fotovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse oder anderen Formen erhalten können. Zudem lässt sich auf einen Blick erkennen, welche Sparten wann und wie viel Strom verbrauchen.
EnergieMonitor soll für mehr Transparenz sorgen
Die so gewonnene Transparenz gibt dann auch Aufschluss darüber, welche Form der Energiegewinnung in den einzelnen Gemeinden noch ausbaufähig ist. Hier begann dann der Part von Thomas Oppelt, der beim Bayernwerk als Leiter der lokalen Strommärkte tätig ist. Oppelt bezog in seine Betrachtungen nicht nur den Bau von Fotovoltaik-Anlagen mit Gemeinden und Bürgerbeteiligung ein, sondern auch kleine Anlagen auf den Dächern von Privatleuten.
Ein Thema, das in der Lenkungsgruppe auf Interesse stieß. Wie Sprecher Jürgen Heusinger nach längerer Diskussion zusammenfasste, soll das Bayernwerk Angebote für den Energie-Monitor für die Allianz und die einzelnen Mitgliedsgemeinden erstellen. Bei weitergehendem Interesse werden sich die betreffenden Gemeinden selbst an das Unternehmen wenden.
Für die Typisierungsaktion werden Sponsoren gesucht
Obwohl bislang erst ein Erkrankungsfall im Landkreis Rhön-Grabfeld bekannt geworden ist, beeinflusst aber auch schon hier das Coronavirus die Veranstaltungsplanung. Auf Anraten von Professor Dr. Markus Böck von der Universitätsklinik Würzburg soll die für den 12. Juli geplante Stammzellenspender-Typisierungsaktion in Aubstadt auf den Herbst verschoben werden. In der Lenkungsgruppe wurde die Entscheidung begrüßt, lässt der spätere Termin doch auch mehr Spielraum, ein attraktives Rahmenprogramm mit einer Gesundheitsmesse in der Turn-und Festhalle zu gestalten und auf die Suche nach Sponsoren zu gehen. Schließlich kostet eine Typisierung rund 40 Euro. Die Initiative für die Aktion geht übrigens von Bürgermeister Burkhard Wachenbrönner aus.
Bislang noch fest geplant ist der Demenzparcours der Bayerischen Fachstelle für Demenz und Pflege am 5. und 6. Juni im Kellergewölbe des Archäologischen Museum in der Schranne. Neben einem dreizehnteiligen Parcours, der den Lebensalltag eines an Demenz erkrankten Menschen nacherleben lässt, gibt es noch Vorträge durch die Gerontopsychiatrische Vernetzungsstelle Main-Rhön. Für den Juli geplant ist die Aktion Türen auf, die heuer beispielhafte Objekte in Saal und Wülfershausen vorstellen soll.
Grabfeld-Kochbuch wird nachgedruckt
Noch nicht geklärt ist die Frage, wo die allianzweiten Feuerwehr-Ehrungen heuer stattfinden sollen. In Frage kämen Höchheim und Ipthausen, wo die örtlichen Wehren jeweils Feste zum 150-jährigen Bestehen feiern. 1000 Exemplare des Grabfeldkochbuchs sollen laut Beschluss des Lenkungsausschusses nachgedruckt werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 7864 Euro, wobei die Druckerei 300 Stück für den Eigenverkauf übernimmt und so für die Allianz Kosten in Höhe von rund 5500 Euro bleiben.
Marie Seufert aus Wargolshausen hatte bei der Verlosungsaktion der Grabfelder Jobmeile mitgemacht und ein Tablet gewonnen. Das wurde ihr jetzt von Jürgen Heusinger und seinem Stellvertreter Thomas Helbling überreicht. Insgesamt hatten sich 22 Personen an der Verlosung beteiligt.
Die Frist für die Abgabe der Anträge beim Allianzmanagement für das Regionalbudget läuft am Sonntag, 15. März, aus. Bereits am Tag darauf will sich das Entscheidungsgremium mit den zwölf bisher eingereichten Anträgen befassen, wie Allianzmanagerin Silvia Schmitt erklärte. Die Bewilligungen sollen bis Ende März vorliegen. 100 000 Euro umfasst das Regionalbudget, 90 000 Euro an Zuwendungen kommen vom Amt für ländliche Entwicklung, 10 000 Euro Eigenanteil steuert die Grabfeldallianz bei. Wer heuer nicht zum Zuge kommt, kann sich in den kommenden drei Jahren bewerben.
Kostspielig waren die Vorbereitungen für die Fortführung der Allianz-Programme. Die gut 60 000 Euro hat die Vereinigung nicht auf dem Konto. Um keinen Kassenkredit aufnehmen zu müssen, schlug Lenkungsgruppensprecher Heusinger vor, bereits heuer 60 Prozent des Mitgliedsbeitrags von 2021 einzuheben, was auf die Zustimmung des Gremiums stieß.