Insbesondere in Stallgebäuden und an Dachvorsprüngen fühlen sie sich zu Hause: Schwalben gelten als kostenlos arbeitende Fliegenfänger in Hof und Stall. In diesen Tagen kehren sie für gewöhnlich aus südlichen Gefilden zurück und werden in der hiesigen Region sesshaft. Heuer lassen sie sich allerdings Zeit mit dem "Umzug".
Vielleicht spüren die Tiere die ungünstigen Witterungsbedingungen wie Regen und Kälte und beziehen 2024 ihr Sommerquartier einige Wochen später als üblich. Normalerweise sind ab Anfang April die ersten Schwalben in der Region zu beobachten. Heuer wurden die gefiederten Nützlinge bis jetzt nur vereinzelt gesichtet.
Schwalben beim Nestbau unterstützen
Der große Zuflug dürfte erst in den nächsten Tagen bei steigenden Temperaturen erfolgen. Fleißig wie die Schwalben sind, beginnen sie sofort nach ihrer Rückkehr mit dem Bau ihrer Nester. Dabei kann der Mensch den nützlichen Tieren helfen. Rauchschwalben – erkennbar an ihren rostroten Kehlen – kann man für ihr Nest 15 mal 15 Zentimeter große Bretter – die als Podest dienen – etwa 15 Zentimeter unter der Stalldecke anbieten. Die weißkehligen Mehlschwalben "wohnen" außen an Gebäuden und sind für vorspringende Dachsimse dankbar.
Beide Schwalbenarten brauchen unbedingt Erdpfützen, wo sie Lehmbrei zum Nestbau holen können. Auch Stroh- und Heuhalme werden dort gelehmt und dienen als Bindematerial für die Behausung. Diese Materialquelle fehlt den Tieren zunehmend im Zeitalter asphaltierter oder mit Betonsteinen befestigter Hofflächen.
Mit geringem Aufwand lässt sich im Bereich des Anwesens überall eine kleine Lehmgrube anlegen. Man kann zum Beispiel mit dem Spaten eine Vertiefung schaffen und mit Lehmerde auskleiden. Die Grube ist ständig zu befeuchten, damit sie den Schwalben während der Nestbauzeit von April bis Mai zur Verfügung steht. Mit dem Lehmbrei kitten die nützlichen Tiere ihre Brutstätte und sind sicher dankbar für die freundliche Unterstützung des Menschen.