„Die Arbeitsgemeinschaft ist das Fundament des Hauses, weil sie sehr gute Arbeit leistet, sehr aktiv ist und immer wieder neue Impulse gibt.“ Das sagte Bürgermeister Florian Liening-Ewert beim Sektempfang anlässlich des 20-jährigen Bestehens der „Arbeitsgemeinschaft Sport und Gesundheit im Schullandheim“ (AG).
Die AG war wieder für drei Tage in Rappershausen, um ihre konzeptionelle Arbeit fortzusetzen. Auch der Vorsitzende des Schullandheimwerks Unterfranken (SWU), Jochen Heilmann, ist stolz auf das Gremium und bemerkte, dass es die einzige Arbeitsgemeinschaft in Unterfranken ist, die 20 Jahre durchgehalten und sich dabei immer wieder erneuert hat. Zum Dank an die engagierten AG-Mitglieder wurde eine kleine Feier ausgerichtet, an der auch der Heimbeirat teilnahm.
AG-Vorsitzender ist Sonderschulkonrektor Andreas Hagedorn (Bad Kissingen). Er hielt einen Rückblick auf die vergangenen zwanzig Jahre in der AG mit zwölf Lehrern aus zehn unterfränkischen Schulen, die pädagogische Konzepte entwickeln.
Für das Schullandheim Rappershausen lag der Schwerpunkt schon immer auf den Bereichen Radsport und Gesundheit; seit 2017 wurde die Fachrichtung Musik hinzugenommen, um eine noch eine bessere Belegung zu erreichen. Das pädagogische Konzept für die Musik wurde von Fachlehrerin Tanja Ertas-Keller (Volksschule Bergtheim) und dem Realschul-Lehrer Andreas Kleinhenz (Realschule Bad Brückenau) erarbeitet.
Aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld gehören der AG folgende Pädagogen an: Klemens Enders (Mittelschule Bad Neustadt), Förderlehrer Bruno Waldsachs (Volksschule Bad Königshofen) und Studienrätin Nicole Bähr (Gymnasium Münnerstadt, wohnhaft in Ottelmannshausen). Enders, Waldsachs und Hagedorn sind schon seit der Gründung vor 20 Jahren dabei. Der pensionierte Rektor Klaus Lotter wurde als Gast begrüßt, denn er war der Gründervater der AG und damals erster Vorsitzender. Themen bei der Gründung 1998 waren der Ausbau eines Radwegenetzes und die Wartung der Fahrräder.
Derzeit geht es im Radsport rund ums Mountainbike (MTB), die gesunde Ernährung, Ökologie, Verkehrserziehung, Geschichte und Kultur sowie Musik. Darüber hinaus widmet sie sich die AG Themen wie Erste Hilfe, Werbefilm, Homepage, Lesezimmer, Spiele sowie Radwege planen, anlegen und pflegen. In den beiden Jahrzehnten wurden insgesamt 25 Fortbildungen organisiert.
Alle Vorhaben wurden auch ausprobiert und aktuell müssen neunzig Kilometer Radwege gepflegt werden. So komme es leider vor, dass Radwegweiser entwendet werden, die ersetzt werden. Häufig müssen auch zugewachsene Schilder freigeschnitten werden. Denn es soll sich keiner verfahren oder im Wald verirren.
Für die seit 2015 in Rappershausen durchgeführten Mountainbike-Rennen mussten die Rennstrecken angelegt werden. Hierfür ist der Bad Brückenauer Realschulrektor Michael Kreil der treibende Keil. Der Mountainbike-Fahrer und -Jugendtrainer schaffte es, drei Rennen auf bayerischer und bundesdeutscher Ebene nach Rappershausen zu holen. Dabei wird er von Vereinen aus dem Ort und der Gemeinde unterstützt.
Das Schullandheim Rappershausen ist inzwischen zum bundesweit bekannten und einzigartigen Radsportzentrum geworden. Dazu beigetragen hatte auch der Umbau und die Renovierung der Häuser und Anlagen in den Jahren 2009 und 2010. Die Einrichtung ist seitdem relativ modern ausgestattet. Zur Anlage gehören auch eine Radwerkstatt, eine Sporthalle, ein Sportplatz, ein Hartplatz, eine Minigolfanlage und ein Zeltplatz. Weitere technische Hilfsmittel sollen demnächst angeschafft werden.
Bürgermeister Florian Liening-Ewert überreichte kleine Geschenke an die Hauptakteure. Die AG erhielt von Jochen Heilmann (Schullandheimwerk Unterfranken) einen Gutschein über ein „Fahrrad-Navi“. Das war geradezu ein symbolischer Akt, denn die AG will erreichen, dass für die Nutzung durch die Schulgruppen GPS-Geräte angeschafft werden.
