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Bischofsheim
Ramadama in Bischofsheim
Ramadama in Bischofsheim ist eine gemeinsame Müllsammelaktion in allen Ortsteilen. Tobias Rehm (in der Mitte vor dem Brunnen) begrüßte die Helfer zur vom ihm initiierten Müllaktion, die in Bischofsheim sammelten. Er hatte vorher die verschiedenen Sammelbereiche eingeteilt und Übersichtskarten erstellt.
Foto: Barbara Enders | Ramadama in Bischofsheim ist eine gemeinsame Müllsammelaktion in allen Ortsteilen. Tobias Rehm (in der Mitte vor dem Brunnen) begrüßte die Helfer zur vom ihm initiierten Müllaktion, die in Bischofsheim sammelten.
Barbara Enders
 |  aktualisiert: 28.04.2024 02:38 Uhr

Seinem Aufruf waren nun doch eine ganze Menge Leute gefolgt, wenn es sich auch nach anfänglicher Euphorie etwas schleppend angelassen hatte. Tobias Rehm, Vorsitzender des Wintersport- und Surfclubs (WSC) Bischofsheim hatte gemeinsam mit Florian Reder, vom Rad- und Wintersportverein (RWV) Haselbach, zur großen Müllsammelaktion im gesamten Bischofsheimer Stadtgebiet aufgerufen.

Jahrelang hatte sich die "Fördergemeinschaft", ein mittlerweile aufgelöster Verein um den Müll in und um Bischofsheim gekümmert. 2021 rief der Dritte Bürgermeister Manfred Markert zum Müllsammeln auf. Nun nahm Tobias Rehms Initiative diese Idee wieder auf.

Der Haselbacher Jugendclub Bizarren trägt seit einigen Jahren zur Reinigung des Kreuzberges bei. Die eigene Sammelaktion wurde bereits im letzten Jahr beschlossen und ein Wochenende früher angesetzt. Im kommenden Jahr würden sie sich gerne an der Gemeinschaftsaktion beteiligen, sofern sie wieder angesetzt werde, sagte Vorsitzender Clemens Leiber auf Nachfrage. Dieses Jahr hatten viele seiner Vereinskollegen an Tobias Rehms Termin schon anderes geplant.

Hier stellten sich die Frankenheimer Helfer der Ramadama-Aktion zum Foto auf. Sie hatten einen ganzen Anhänger voller Müll gesammelt, der dann vom Städtischen Bauhof entsorgt wurde.
Foto: Moritz Enders | Hier stellten sich die Frankenheimer Helfer der Ramadama-Aktion zum Foto auf. Sie hatten einen ganzen Anhänger voller Müll gesammelt, der dann vom Städtischen Bauhof entsorgt wurde.

Für Tobias Rehm war der Termin bei seiner ersten Bekanntgabe beim Vereinsstammtisch im Januar noch nicht in Stein gemeißelt und er hätte ihn auch gerne vorgezogen, wäre er darüber informiert gewesen. Vielleicht hätte man auch die Kinderfeuerwehr zum gemeinsamen Termin holen können, die ebenfalls schon einige Wochen zuvor gesammelt hatte.

Wer alles mitmachte

Die Unterweißenbrunner Feldapotheke hatte sich bedauernd abgemeldet, auch hier gab es Terminüberschneidungen. Von Oberweißenbrunn erhielt Tobias Rehm eine Komplettabsage, da hier seit Jahren die Ministranten im Ort Unrat sammeln. Dafür sagten der Bischofsheimer Rhönklub und die Schützen zu, den WSC zu unterstützen. Für Frankenheim gingen gleich 25 Helfer unter der Leitung vom SV Frankenheim und der "Hütte e. V." ans Werk. In Haselbach fanden sich Müllsammler vom RWV und letztlich meldete sich der Partnerschaftsverein KeK noch an. Somit legten an diesem Vormittag 60 Helfer mit Eimern und Müllgreifern los. Von Wegfurt erhielt Rehm leider keine Rückmeldung mehr.

Nach der Sammelaktion stellte sich ein Teil der Bischofsheimer Helfer zum Erinnerungsbild, rechts Tobias Rehm, Initiator der Aktion.
Foto: Barbara Enders | Nach der Sammelaktion stellte sich ein Teil der Bischofsheimer Helfer zum Erinnerungsbild, rechts Tobias Rehm, Initiator der Aktion.

Rehm traf alle Absprachen mit dem Rathaus und dem Städtischen Bauhof, von wo er sehr gute Unterstützung bekam. Er suchte Ansprechpartner in den Ortsteilen und arbeitete Strecken aus, um den Einsatz der Helfer zu koordinieren.

Der Städtische Bauhof hatte Müllgreifer zur Verfügung gestellt, Nachschub kam von Jürgen Kircher aus Bad Neustadt, der gerne mit dem Bischofsheimer Rhönklub unterwegs ist. Er ist Träger des Bad Neustädter Umweltpreises 2021 und hat aufgrund seiner guten Kontakte zum dortigen Bauhof von dort einen großen Vorrat an Eimern, Müllgreifern und Arbeitshandschuhen zur Verfügung gestellt bekommen.

Nach drei Stunden bei kühlen Temperaturen trafen die Sammler, unter ihnen einige Kinder, wieder am Marktplatz ein. Die Gruppe, die das Gewerbegebiet rund um die Super- und Baumärkte abgegrast hatte, transportierte unter anderem anderthalb Müllsäcke leerer Flaschen an. Ein Schirmständer, viele Einkaufszettel und unzählige Masken aus der Corona-Zeit fanden sie. Eine andere Gruppe wanderte über den Finkelberg und erachtete ihn als sehr sauber, einzig an den Sitzgruppen in der Flur fand sich ebenfalls konzentriert Müll, meist Flaschen. So wurde auch von vielen Sammlern gefordert, an solchen, speziell als Ausflugsziel beworbenen Plätzen doch Mülleimer zu platzieren. Das würde sicherlich Abhilfe schaffen.

Jürgen Kircher (links) und Wolfgang Neumann vom Bischofsheimer Rhönklub nehmen sich Müllgreifer, die Kircher aus Bad Neustadt mitgebracht hat.
Foto: Barbara Enders | Jürgen Kircher (links) und Wolfgang Neumann vom Bischofsheimer Rhönklub nehmen sich Müllgreifer, die Kircher aus Bad Neustadt mitgebracht hat.

Für einige Kinder, die in den Ritzen des Innenstadtpflasters suchten, schien die Arbeit nicht enden zu wollen, aber ihre Sammeleimer füllten sich kaum. Sie fanden unzählige Zigarettenkippen, deren Aufsammeln eine sehr mühselige Arbeit war. Ein Autofahrer warf beim Aussteigen seine Zigarette achtlos in die Nähe eines sammelnden Jungen, was dieser ärgerlich bemerkte. Mühsam zu sammeln war auch Konfetti aus Plastik, das nicht verrottet, Überreste des Faschings im letzten September und dieses Jahres, das nach Meinung der Helfer verboten werden sollte.

Sammler zogen positives Fazit

Ein anderes Relikt fand sich geballt im Bereich der Stadtmauer, nämlich volle Hundekotbeutel. An den massenhaften Müll unter den parkenden Fahrzeugen am Zentralparkplatz kamen die Sammler nur heran, wenn ein Auto wegfuhr.

Das Fazit der vielen Sammler war grundsätzlich positiv. Alle öffentlichen Plätze der Stadt, inklusive Rollsportanlage waren sehr sauber, was sicherlich auf den unermüdlichen Einsatz des Städtischen Bauhofes zurückzuführen ist. Die Flurwege machten ebenfalls einen guten Eindruck, bis auf die Bereiche um die Sitzgruppen, wo man gerne Abfalleimer sähe.

Hier im Bauhof der Stadt Bischofsheim konnte der gesammelte Müll abgelegt werden. Der Bauhof kümmert sich um die ordnungsgemäße Entsorgung.
Foto: Tobias Rehm | Hier im Bauhof der Stadt Bischofsheim konnte der gesammelte Müll abgelegt werden. Der Bauhof kümmert sich um die ordnungsgemäße Entsorgung.

Zur Belohnung spendierte die Stadt Bischofsheim jedem Sammler eine Bratwurst und ein Getränk und der Bauhof kümmerte sich um die Entsorgung der Müllberge, inklusive des vollgepackten Anhängers aus Frankenheim.

Ob Tobias Rehm das Müllsammeln nächstes Jahr wieder initiieren wird, konnte er noch nicht sagen, für dieses Jahr war es aus seiner Sicht eine sehr gelungene Aktion.

 
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  • Uwe Steigemann
    Ich finde solche Aufräumaktionen immer sehr toll und löblich. Nur leider finden die sehr oft viele zu spät im Jahr statt. Um die Zeit brüten schon überall die Vögel die dadurch massiv gestört werden können. Auch ist die Vegetation oft schon so hoch, das man den Müll kaum noch sieht. Eigentlich sollten solche Aktionen im Spätherbst oder aber im zeitigen Frühjahr stattfinden.
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