
Es war eine echte Schlammschlacht: Beim Räumle-Rasentraktor-Rennen ging's mit Volldampf durch die Pfützen, Fahrer und Gefährte waren mit einer dicken Matschkruste bedeckt. Dennoch: Spaß hatten sie alle – die Fahrer ob der Renngaudi auf der Piste, die Zuschauer beim Anblick der rasanten Manöver und der dreckverschmierten Piloten.
Wenn die aufgemotzten Rasenmäher gegeneinander antreten, um den begehrten Wanderpokal zu ergattern, wird gefightet, was das Zeug hält. Gebrochene Achsen, verlorene Auspuffanlagen, Öl saugende Turbolader oder gerissene Keilriemen taten der Rießengaudi beim achten Rasentraktor-Rennen im Rahmen der Räumle-Fete keinen Abbruch, auf dem Stäbleins-Hof am Ortsausgang von Mellrichstadt in Richtung Sondheim heulten die Motoren. Dabei ging es nicht um das perfekte Rennen, sondern nur um eins: Spaß haben bei der mittlerweile zum Kult gewordenen Veranstaltung, die wieder perfekt vom Team des Mellerschter Räumle organisiert wurde.
Mitmachen kann jeder Traktor, der einigermaßen nach einem Rasenmäher aussieht und zwei Mann befördern kann. Der Rest ist dem Tuning-Geschick und dem Bastelglück der Mannschaft überlassen. Die Starter warteten mit vielen Ideen und großem Einfallsreichtum auf, um ihre Kisten aufzumotzen.
Das legendäre Schlammloch hatte es auch dieses Jahr wieder in sich, was vor allem die Zuschauer begeisterte. Bevor das Rennen in seine entscheidende Phase ging, mussten die Mannschaften ihre Startposition im Qualifying erkämpfen, um für das 20-minütige Rennen eine gute Position zu haben. Hier trennte sich bereits die Spreu vom Weizen und der erste Ausfall war mit dem WNS Racing Team zu vermelden. Spektakulär war auch das Ausscheiden der Sälzer Bude, die den Kampf mit einem großen Kürbis verloren hat. Nach einer Kollision mit dem Kürbis riss die Umlenkrolle am Rasentraktor und das Aus war besiegelt.
Das diesjährige Rennen geriet zu einer wahren Materialschlacht, was an den Ausfällen der Maschinen fest zu machen war. Das Startsignal für das Hauptrennen gab Bürgermeister Eberhard Streit. Das Publikum sah in der Folge das beste Rennen seit Bestehen der Veranstaltung, wie Organisatoren und Zuschauer einstimmig bestätigten. Das Kopf-an-Kopf-Rennen der Teams OOOOHN, die sich während des Rennens in Wild Hogs MET umbenannten, und dem Opel RAK Team begeisterte alle. Erst der kapitale Fahrfehler des Opel RAK Teams und ein sehenswertes Überholmanöver der Wild Hogs MET sicherte Letztgenannten den Sieg, der ausgiebig mit einer Ehrenrunde gefeiert wurde.
Eine Woche Vorbereitung und zwei bis drei Tage Aufräumarbeiten sind mittlerweile nötig, um die Veranstaltung auf die Beine zu stellen, wie Jochen Stäblein, einer der Verantwortlichen, versichert. Sein Dank ging an seine Eltern, die nicht nur beim Fest mithelfen, sondern auch den Platz zur Verfügung stellen. Viel Verständnis zeigen auch die Nachbarn, die das Rennen nicht nur gutheißen, sondern auch an der Strecke dabei sind. „Nur durch die vielen Helfer ist das alles möglich“, bedankt sich Jochen Stäblein.
Nach 20 Minuten Rennverlauf und 20 gefahrenen Runden siegte also das Team Wild Hogs MET, gefolgt vom Opel RAK Team. Platz drei belegte die Mannschaft Räumle Truck II. Die restlichen Plätze teilten sich die Mannschaften LKW Racing Team, Bude Salz, Räumle Truck I und WNS Racing Team.
Nach einer standesgemäßen Sektdusche gingen die Fahrer nach der Siegerehrung zum gemütlichen Teil des Nachmittags über. Am Abend wurde dann bei der elften Räumle-Fete ausgiebig gefeiert.


